Oh, danke.
Auch wenn Dein Benutzername und Deine Signatur Vorurteile in mir triggert, erscheint das meinem Verstand sehr sinnvoll und hilfreich.
Tatsächlich war ich wohl als Kind schon recht zornig und meine Agressionen richt(et)en sich größtenteils gegen mich selbst, auch im Sinne von Depressionen.
Das Ausagieren von Wut, im Sinne der Dampfkessel-Theorie, erschien mir bisher nicht sinnvoll, da dann dann - nach neueren Vorstellungen - die Emotion mit dem Ausagieren verknüpft wird und dieser Zusammenhang erlernt wird.
In der Form in dem Video, erscheint mir das etwas anders, weil man ja - wenn ich das richtig verstanden habe - lernen soll, im Ausagieren die Kontrolle zu behalten und insbesondere jeden zerstörerischen Aspekt wegnehmen soll.
Das ist etwas anderes, als auf einen Boxsack zu schlagen und sich vorzustellen, das sei nun die die Wut triggernde Person.
auch den anderen danke für die Tipps, auch wenn mancher Ratschlag an meiner Situation vorbeigeht.
Ich bin kein Zwölfjähriger, der seit 100 Jahren Thaiboxen trainiert und sich in einer Konfliktsituation auf der Straße in die Hosen gemacht hat. Es geht um einen Konflikt in einem zivilisierten Kontext und ich bin der, der eskaliert, aber eben mir auch möglicher Folgen durchaus bewusst.
Aber auch laut werden kann schon negative Folgen haben, insbesondere wenn im Eifer des Gefechts die Wortwahl entgleitetet.
Führungskräfteschulungen - mal abgesehen davon, dass ich viele davon für sehr zweifelhaft finde - beziehen sich auf eine andere Situation in der ein umgekehrtes Machtgefälle vorliegt.
Ist wie mit Festlege- und Abführtechniken, die funktionieren, wenn die von Polizisten gegen Leute, die die Staatsgewalt noch respektieren oder zumindest fürchten, angewandt werden, aber gegen sich wirklich mit allen Mitteln Wehrende eher nicht.
Andere Wange hinhalten...Bier ausgeben....?
Meine Wut ist ja durchaus ausdruck einer empfundenen Ungerechtigkeit oder eines Fehlverhaltens eines anderen und soll was bewirken und eben.
Hat in dem Fall sogar - zumindest zeitweise - einen positiven Effekt bewirkt.
Es geht also darum, wie in dem von KI-MAN geposteten Video angesprochen, dem anderen meinen emotionalen Zustand klar und deutlich zu vermitteln zu können, ohne laut zu werden, die Kontrolle zu verlieren und arbeits- oder strafrechtlich auswertbare Dinge von mir zu geben, sondern eben äußerlich kühl zu bleiben, auch wenn die Bestie an den Ketten zerrt.
Inklusive der Option, den Zustand zu verbergen, wenn er mir vom Gegenüber als "Schwäche" ausgelegt werden kann, weil er genau das erreichen will.
Wut selbst sehe ich grundsätzlich nicht negativ, im Gegenteil, die trägt eine starke Energie in sich...ich will die nur nicht gegen mich selbst oder in allgemein schädlicher Art und Weise verwenden.
Auf keinen Fall will ich ein "netter toter Mensch" oder "Niceneck" werden, bzw. bleiben...
Der reißende Strom wird gewalttätig genannt, aber das Flußbett, das ihn einengt, nennt keiner gewalttätig
Bertolt Brecht