Zitat von
Katamaus
Davon ausgehend, dass es Nicht-Profis in einer Ernstkampfsituation bestenfalls schaffen, 1 oder 2 ihrer vorher erlernten Techniken anzuwenden (und zwar nicht 1-2 beliebig ausgewählte aus 100 Erlernten) - so wurde mir zumindest von Profis berichtet - , könnte man ruhig mal die Frage stellen, ob es für jemanden der mit über 40 mit Karate anfängt, nicht vollkommen ausreichend ist, wenn er sich 2x die Woche bewegt, seinen Körper kräftigt, die Birne frei kriegt und wenn er dann wirklilch mal angegriffen wird, eine gute Chance hat, das was auf ihn zukommt wegzuhauen und dem anderen eine Tsuki zu drücken. Ich glaube sogar, es ist vollkommen illusorisch, mehr zu erwarten.
Da braucht man ja nur mal auf einen Kyushu-Lehrgang zu gehen, wo sich ein Haufen dickbäuchiger Braungurte gegenseitig befummelt oder hübsch kooperativ an ihren Ärmchen rumdrehen ohne im geringsten zu schwitzen und wenn man einmal konsequent angreift, überhaupt nichts mehr hinbekommen.
Davon abgesehen, wird ja auch noch der Körper gekräftigt, die Koordination geschult
ich bleibe bei meiner These, dass eine gelungene Ausweichbewegung das mit Abstand Wichtigste bei der Sache ist. Weil das seitliche Ausweichen dazu führt dass eben kein "Schaukelrandori" (du machst ne Kombo, ich gehe zurück und kontere, dann mache ich meine Kombi und immer schön so weiter - wie auf vielen Lehrgängen zu beobachten) stattfindet. Wenn du es schaffst, in den Rücken oder in die Seite des Gegners zu kommen, ist sein Rhythmus unterbrochen. Ob dann ein Tsuki in den Rücken erfolgt oder ein Griff mit Runterziehen des Gegners oder ein Feger, das ist für mich eher die Kür, die jeder solide Karateka ohnehin beherrschen sollte.