
Zitat von
San Valentino
Ein Problem sind wohl die Situationen in denen keine Maske getragen wird.
Eben - wobei es eher heißen müsste "getragen werden kann".
Eine wie auch immer geartete Maskenpflicht im privaten Bereich vorzuschreiben wäre nicht nur rechtlich unmöglich, sondern schlicht faktisch nicht umsetzbar. Man brauch sich ja bloß die Sachen vom RKI (alternativ auch aus der Presse - hier allerdings mit Vorsicht) anzuschauen und was fällt auf?
Die Ansteckungen passieren mehrheitlich offensichtlich nicht im Park wenn ein Infizierter an einem vorbei geht oder im Supermarkt, sondern dort wo keine Masken getragen werden (können).
"Im bayrischen LK Dingolfing-Landau gibt es einem Ausbruch mit >150 Fällen unter Erntehelfern in einem landwirtschaftlichen Betrieb. Der gesamte Betrieb mit über 450 Mitarbeitern steht
unter Quarantäne.
Es treten darüber hinaus vereinzelt in verschiedenen Settings COVID-19-bedingte Ausbrüche, aber auch bundesweit viele kleinere Geschehen auf, wie u.a. in Alters- und Pflegeheimen und
Krankenhäusern sowie in Zusammenhang mit Familienfeiern und religiösen Veranstaltungen oder in Einrichtungen für Asylbewerber und Geflüchtete."
Quelle: RKI
Wäre es wirklich realistisch, dass jetzt jeder - vollkommen unabhängig davon ob er jetzt potentiell infiziert sein könnte - 24/7 eine Maske trägt, also auch zu Hause bei der Familie und am besten noch in der Nacht, weil im Bett nebenan ja auch jemand schläft? Und ob das dann auch tatsächlich einen echten Vorteil bringen würde kann auch noch niemand wirklich sagen.
Selbst im familiären Umfeld ist das Ansteckungsrisiko ja auch nicht automatisch 100% wenn sich im selben Haushalt ein Infizierter befindet, sondern je nachdem welcher Studie man dazu bemühen möchte liegt das Risiko irgendwo zwischen 18 und 36% u.a. abhängig von der Anzahl der im Haushalt lebenden Personen und den sonstigen Umständen - aus Vereinfachungsgründen sagen wir 25%.
Aus einer Studie aus China:
"Der Gesichtsschutz bewahrte allerdings nur dann vor einer Infektion, wenn alle Wohnungsinsassen diesen bereits zu einem Zeitpunkt angelegt hatten, als die infizierte Person noch keine Symptome aufwies. Später aufgesetzt, zeigte sie keine Wirkung mehr."
Jetzt unterstellen wir mal das präventive tragen einer Maske im privaten Umfeld würde das Risiko tatsächlich senken - von 25% auf dann was? 20%, 18%??
"Ob das Virus andere Familienmitglieder attackierte, hing von etlichen Faktoren ab. Erhöht war die Ansteckungsgefahr dabei, wenn die infizierte Person an Durchfall litt, länger als zwei Tage nach Symptombeginn zu Hause lebte, sich der eigenen Infektiosität nicht bewusst war...
Darüber hinaus identifizierten die Wissenschaftler allerdings auch eine Reihe von Maßnahmen, die das Ansteckungsrisiko verringerten. Hierzu zählten vor allem Abstandhalten, die tägliche Reinigung der Toilette und anderer Oberflächen mit Chlor oder Alkohol enthaltenden Desinfektionsmitteln..."
Unterm Strich kann man wohl sagen - selbst das tragen von Masken im privaten Bereich wäre kein Allheilmittel. Hauptproblem: Wenn man es weiß ist es eigentlich schon zu spät - und eben wie gesagt jetzt "rein präventiv" dauerhaft auch privat Maske ohne das es einen Beleg dafür gibt, dass dies auch wirklich was bringt?
Insofern wird man das Hauptproblem weder durch Kontaktbeschränkungen im öffentlichen Bereich noch durch Maskenpflicht im selbigen wirklich in den Griff bekommen können.
Geändert von Little Green Dragon (31-07-2020 um 15:14 Uhr)
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