Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
Ich denke man muss da unterscheiden, dort wo vor allem ein jugendliches Publikum verkehrt dürft es sich erst später und nicht so stark auswirken (dann wenn es vermehrt schwere Fälle im eigenen Umfeld gibt). Dort wo das Publikum schwerpunktmäßig ü40 ist, aber ziemlich rasch.
Aus persönlichen Beobachtungen und Gesprächen weiß ich, wie sich das Verhalten (teils dramatisch) ändert, sobald die Leute mit schwerwiegenden Fällen im eigenen Umfeld konfrontiert wurden (bei gleichzeitig steigenden Fallzahlen in der eigenen Region).
Letztlich zeigte dies auch die Praxis:
Schon vor dem Lockdown führten die steigenden Infektionszahlen dazu, dass bei uns die Besucherzahl in Kinos sank. Und direkt nach den ersten Lockerungen gab es auch bei uns hier in den wiedereröffnen Biergärten noch eine sichtbare Zurückhaltung. Siehe auch Carstenm's Beitrag an andere Stelle zu den öffentlichen Verkehrsmitteln.
Hmm, bin ich nicht so ganz von überzeugt. Nehmen wir einfach mal München - Gärtnerplatz, Isarufer. Seit Wochen wird diskutiert, wie man gegen die Massengelage vorgehen könnte. Die Zurückhaltung in den Gaststätten würde ich viel mehr mit den Auflagen in Verbindung bringen. Die Leute wollen halt auch mal easy von Kneipe zu Kneipe ziehen, ein schnelles Bierchen ohne Adresse angeben und Maske um zum Tisch zu kommen etc.
Dass die ältere Generation (ich würde hier aber eher bei 50/60 plus anfangen) insgesamt vielleicht vorsichtiger ist, ist auch mein Eindruck.
Öffentlicher Nahverkehr: München und Augsburg kein großer Unterschied mehr wie wenn ganz normale Zeiten; zumindest mein Eindruck.

Dass die Erfahrung schwerer Covid-Fälle im persönlichen Umfeld einzelne Menschen stark oder stärker bewegt, halte ich für plausibel. Aber den Effekt würde ich nicht überschätzen. Denn die häufigste Todesursache, das metabolische Syndrom, haben hier wohl alle ziemlich leicht und eindringlich vor Augen, und trotzdem ändern die Leute deshalb nicht massenhaft ihr Verhalten. Covid-19 ist halt trotzt allem nur eine Art zu sterben, und im Vergleich zu den anderen Todesarten halt keine sehr häufige.