Ich stimme zu, dass man in der Regel primär eine Handvoll Würfe und eine Handvoll Hebel aus dem Judo ins MMA mitnehmen wird (Ausnahmen gibts natürlich immer). Dazu kommt aber die Fähigkeit, Gegenangriffe zu kontern usw., die im Judo insofern etwas beschnitten wurde als dass man Beinangriffe verboten hat und die nun häufig nicht mehr gelehrt und trainiert werden (insbes. im Randori). Bis das wettkampffest beherrscht wird, dauert es m.E. auch min. 3 Jahre, je nachdem evtl. auch fünf. Und da reden wir noch nicht von etwas, was ein klarer Wettkampfvorteil sein könnte, sondern gerade mal von "auf das durchschnittliche Niveau kommen". Die Schnittmenge von Ringen und MMA ist m.E. etwas grösser, aber unter drei Jahren wird man damit im MMA auch nicht wirklich punkten können.
Ich habe Nick Hein nicht wirklich am Schirm, würde das aber differenziert sehen. Er verdankt seine Athletik wohl massgeblich dem Judo-Training und hat immerhin einen UFC-Vertrag bekommen. Und wie gesagt ist Counter-Grappling nicht zu unterschätzen - diverse Ex-Ringer wie Chuck Liddell oder Colby Colvington haben dann im MMA v.a. Counter-Grappling betrieben und sich mehr aufs Schlagen verlegt. Eine Garantie, wie gut das Gesamtpaket dann aufgeht, gibt es aber nicht, siehe z.B. Aaron Pico.
Vom "Selbststudium BJJ" würde ich aber auch abraten, das wird eher schief gehen, insbesondere wenn die vorhandene Grappling-Basis nicht mindestens ein Jahrzehnt intensives Training umfasst.
Beste Grüsse
Period.