Es ist sowieso interessant, dass oftmals die gleichen Leute, die vor den Folgen von Corona warnen, die wirtschaftlichen Folgen über Gebühr bagetellisieren...

[...] dürfte der eingeplante Betrag kaum ausreichen. Nicht nur die geschlossenen Betriebe werden eine Entschädigung fordern, sondern auch diejenigen, die von ihnen abhängen. Die Großhändler, von denen die Restaurants ihre Lebensmittel und Getränke beziehen.

Die Tontechniker, Caterer und Sicherheitsleute, die bei Veranstaltungen im Einsatz gewesen wären, die jetzt nicht mehr stattfinden dürfen. Die Reinigungen, die sonst die Bettwäsche der Hotels waschen. Die Liste ließe sich noch lange fortsetzen.
Noch nicht beantwortet ist damit die Frage, wie es nach diesem Stillstand weitergehen soll. Selbst wenn sich die Infektionszahlen Ende November wieder auf einem niedrigeren Niveau bewegen sollten – was nicht gesagt ist –, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis sie wieder steigen. Und dann? Immer neue Lockdowns, bis so viele Menschen geimpft sind, dass sich das Virus kaum noch verbreitet?
Noch hält sich in Teilen der Bevölkerung der Eindruck, der gute Zustand der Wirtschaft und das Bild in den Städten ließe sich über Monate, vielleicht sogar Jahre mit nur ausreichend großen Hilfsprogrammen konservieren. Doch das ist eine Illusion.
Es werden Arbeitsplätze und Betriebe verschwinden, Lieblingsrestaurants und Lieblingsläden.
Man kann deshalb nur hoffen, dass die Bundesregierung den kommenden Monat dafür nutzt, Konzepte zu entwickeln, wie die für schwere Verläufe besonders anfälligen Gruppen in der Gesellschaft besser vor dem Coronavirus geschützt werden können. Wie die Zahl derer, die im Krankenhaus behandelt werden müssen, möglichst niedrig gehalten werden kann.
Die gegenwärtige „Wellenbrecher-Strategie“ darf nicht zum Dauerzustand werden. Ihr Nutzen für die Pandemie-Bekämpfung ist begrenzt, ihr wirtschaftlicher Schaden aber groß.
(https://www.faz.net/aktuell/wirtscha...-17025764.html)