Liegt eines der Phänomene in der Vorstellung begründet, dass in einer der Traditionslinien etwas "versteckt" ist, dass die eigene Leistungsfähigkeit im Kämpfen von (unter-) durchschnittlich auf überdurchschnittlich hebt? Das Phänomen betrifft nicht nur die chinesischen KK, sondern kann man z.B. auch im Karate mit ihrer Suche nach den "fehlenden Übermittlungen" den "Verlusten in der Übertragung" beobachten? Die vermeidlich weichen Stile ziehen wohl überdurchschnittlich viele Menschen an, da einerseits Schmerz ein sehr schnell limitierender Faktor in der breiten Masse darstellt, andererseits die Frustration erst sehr spät einsetzt und nur vom Lüften des Geheimnisses abhängt - nicht von ihnen?
Dann gibt es noch die, die in einer offen körperlichen KK irgendwann beginnen zu realisieren, dass sie ihre gefühlte Überlegenheit (doch) nicht erreichen oder erreicht haben oder schlicht durch das Alter verlieren und die dann Halt in einer "inneren" KK, resp. deren "Geheimnis" suchen?
Ich gehöre zur letztgenannten Gruppe auch wenn ich das mit der gefühlten Überlegenheit, Blödsinn finde.
"Überlegen" habe ich mich selten gefühlt (nie wäre gelogen). Angenommen, dass ich den trotzdem "packe", - immer. Ist aus meiner Sicht ein ziemlicher Unterschied.
Bin mittlerweile auch "innen" unterwegs, finde und suche aber keine "Geheimnisse".
Erzählt mir jemand was von "Geheimnissen", bin ich schneller weg, als die/der sich wundern kann.
Anders ausgedrückt. Als ich vor 4 o. 5 Jahren damit angefangen habe, ging quasi nix mehr. Kein vernünftiges Partnertraining, kein Arbeiten am Sandsack oder Reifen. Gar nichts. Ich konnte mir nicht mal mehr ne Jacke alleine anziehen.
Was soll ich sagen. Ich kann wieder mit Partner spielen auch robuster. Kann wieder an den Sack u.s.w. und bin wieder ziemlich "fit".
Gibt da noch einiges mehr an Gründen - aber das ist dann eher privater Natur. - Ne, nicht geheim.
Liebe Grüße
DatOlli
In Deutschland wird das im Karate zudem von der übermäßigen Fokussierung auf Sport und Wettkampf überlagert. D.h. es existiert in den großen Verbänden keinerlei stringentes Konzept, was Leute sinnvoll machen sollen/können, wenn die Athletik nicht mehr so mitspielt. Die werden dann Trainer (und machen nur noch so halb mit oder hoffen, das der Körper lange genug hält) oder stürzen sich auf irgendwas Geheimnisvolles (s. aktueller Kyushu-Hype) - wenn sie nicht ganz aufhören.
Darf ich fragen, was Du als weitere Motivationen für möglich hälst? Ich würde gerne versuchen, das allgemein zu halten.
Bei vielen konnte man früher ganz offen und offensichtlich die "Suche nach dem Chi" beobachten, heute scheint das Chi geschickter zu werden und sich in offentlichlichen Dingen zu verstecken und sich dazu sogar selbst zu verleugnen. Es ist geschickt genug heute zu behaupten, es sein alles, nur kein Geheimnis mehr ;-)
Hättest Du das mit einem Chance zu Joga auch erreicht?
Die eigenen Grenzen der Leistungsfähigkeit werden, nach meiner Beobachtung, in allen anderen "Bewegungsarten" leichter realisiert als in den KK, da ergeben sich fast unendliche (Ausweich-) Möglichkeiten, aber das ist natürlich von der Motivation abhängig.
Bei so manchem was ich mitgekriegt habe. Der Wunsch nach einer anderen Realität.
Aber keine Ahnung. Ich kann ja nur von mir selbst ausgehen.
Naja, was heißt früher? Lies doch mal zum Spaß im "IMA-Forum". Da wimmelt es nur so von Qi
Abgesehen davon, dass ich KK/KS trainiere seit ich 16 war, und deshalb Zeug aus dem "KK/KS-Dunstkreis" für mich einfacher und attraktiver ist, - Denke schon, dass ich mit der passenden "Yoga-Linie", oder anderen "Bewegungslehre" ähnliches hätte bekommen können. Aber wie gesagt. Die Frage hat sich mir nicht gestellt. "Was der Bauer nicht kennt...".
Liebe Grüße
DatOlli
Aus meiner Sicht dazu.
1. Motivation
Immer mehr die Grenzen zu verschieben , immer Stärker , immer Härter Schlagen , immer mehr zu verschleissen , machte irgendwann , keinen Sinn mehr . Es fühlte sich wie Verschwendung an . ( auch aufgrund der immer mehr stattfindnden meditativen Praxis)
Also kam mehr und mehr der Fokus auf funktionelles Training , im Sinne von ,immer weniger Aufwand betreiben zu müssen , bei GLEICHER Leistung , bei gleicher Power ....
Viele Dinge in dieser Richtung haben sich im Laufe der Zeit , auch mit dem konventionellen Training ergeben . Aber immer nur fragmentarisch . Eine gewisse Ökonomie , eine Leichtigkeit in bestimmten Schlägen , in bestimmten Techniken
Eine Stabilität in bestimmten Bewegungen mit wenig Aufwand usw.
Aber...... Es fehlte eine Methode all diese Puzzleteile die Intuitiv erarbeitet wurden , auf komplett alle Bewegungen , bzw komplett auf den Körper zu übertragen
Im sogenannten inneren Üben , fand ich genau die Methode alles miteinander zu verbinden ....
Ich mach also das gleiche wie immer , nur ...anders. Xd
2. qi taucht nirgends bei den Übungen auf . Alles ist zwar chin. Bezeichnet aber viel wichtiger sind die körperlichen Bedeutungen hinter den Bezichnungen , also was bewirkt werden soll. Ein qi wurde bis jetzt nirgendwo gebraucht , auch wenn es im Weltbild von Laoshe mit Sicherheit vorhanden ist .
Da wird ( bei meinem Üben ) nix versteckt , weil es einfach nicht dabei ist .
3.
Die Grenzen der Leistungsfähigkeit sind , zumindest bei mir , überhaupt nicht der Fokus . Entsprechend hat sich auch das Training verändert .
Keine erzwungene Wiederholungen , keine Sicht auf Superkompensation , keine Minutentaktung im Training , keine Pulssteuerung , kein Erschöpfungstraining .....
Ist trotzdem fordernd ? Ja klar. Aber anders . Xd
Yoga ( ich nenn es mal Sportyoga , denn Yoga selbst ist was ganz anderes für mich ) kann einen guten Support geben was Mobilität , Funktionelle Kraft , Core , Geschmeidigkeit usw. Angeht , , kann , muss nicht . ( ich hab z.b. Den Instruktor für Ashtanga yoga ) aber , ........ Es hat nicht den gezielten Aufbau von Kräften ( jins) zum Ziel und erst recht nicht die Verwaltung ankommender Kräfte des Anderen . Um dann schliesslich die Kommunikation ( das Spiel der Kräfte im Kampf ) zu ermöglichen . Der letzte Punkt ist aber in absolut jeder Übung meines inneren Übens der eigentliche Inhalt . Erreicht wird er mit den oben beschriebenen Punkten.
Das erfüllt Yoga definitiv nicht . Aber als Support , ja warum nicht.
Sorry , ich bin nicht Olli , hab dennoch was geschrieben dazu ^^
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Gesundhwitstraining nimmt schon länger in diversen KK einen immer größeren Stellenwert ein.
Funtionelles Training ist ein Modewort und gibt's schon seit Jahrzehnten.
Eine innere KK kann da absolut ein Zugang sein, ist jetzt aber auch nicht so besonders, dass man es so aufblasen müsste.
Geändert von Gast (23-02-2021 um 10:24 Uhr)
Ich hab nix aufgeblasen xd.
Das mit dem Fokus Kräfte verwalten ,hast du gelesen ???
Es geht also nicht um Gesundheitstraining ..... Wenn ich schreibe das der Fokus weg von Erschöpfung ist.
Erschöpfung im normalen sportlichen Training lässt die Muskulatur immer für die nächsten zwei bis drei Tage mit Verspannungen , Reissen , Ziehen , Verkürzungen ( umgangssprachlich ausgedrückt) antworten ,als Reaktion auf die starke Belastung.
Genau DAS will ich nicht mehr bzw. minimal provozieren .
Mein Training ist also so angelegt das ich immer bis zu einem gewissen Punkt der Belastung gehe und wenn sich die Art von Erschöpfung anbahnt welche kontraproduktiv ist , für MEINE Belange, wechsel ich die Übung .
Durch meine mittlerweile jahrzehnte lange Erfahrung im Krafttraining ,kann ich das ganz gut erfassen . Klappt aber auch nicht immer .
Wenn du also denkst das da garkeine Belastung oder Forderung vorhanden ist, bist du auf dem Holzweg.
Und selbstverständlich kommen 2-3 einheiten die woche an herkömmlichen Kraft und bodyweighttraining dazu . Aber selbst hier , arbeite ich mehr mit Widrstandsbänder als mit Gewichten . Grund ? ...Funktionalität.
Frag doch erstmal , bevor du wieder lospolterst mit Vermutungen .
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Die Vergleichswerte hat der jeweilige Trainierende. Sie würden sich auch für dich ergeben , wenn man im direkten Kontakt ist .
Selbst wenn wir hier über normales Bankdrücken reden würden ,hättest du kein Vergleich von deiner Qualität zu drücken zu meiner Qualität , solange wir nicht zusammen trainieren.
Wir könnten die Absoluten Kraftwerte Vergleichen , aber genau DAS ist NICHT mit Qualität gemeint.
Qualität bedeutet , wie schon mal beschrieben , nicht das etwas besonders toll ist, sondern das es in einer BESTIMMTEN Art und Weise , ausgeführt wird.
Fällt dir das wirklich sooo schwer zu verstehen ?
Vll. Treffen wir uns ja mal persönlich,dann kannst du vergleichen . Würde mich wundern wenn du danach noch von Gesundheitstraining redest . Xd
Geändert von Cam67 (23-02-2021 um 10:38 Uhr)
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
@Cam67
Ich lese alles was von dir und du machst halt das was die meisten CMAler machen, redest über banales und schmückst es mit subjektiven Worten
wie Tiefe, Qualitäten ect.
Kraftvektoren so zu nutzen um mit minimalen Aufwand maximale Ergebnisse zu erzielen ist ein Grundprinzip in den KK.
Verschleißtraining ist auch schon seit einiger Zeit veraltet.
Selbst der Trend in der Masse geht immer mehr dazu hin längerfristig funktionsfähig zu bleiben.
Aber grundsätzlich ist das noch kein Kampftraining sondern erstmal Bewegungs- oder Gesundheitstraining.
In die Tiefen sind wir da noch nicht vorgedrungen.
Geändert von Gast (23-02-2021 um 10:44 Uhr)
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