Geändert von kanken (25-03-2021 um 17:15 Uhr)
Die landen da das stimmt, es landen aber auch OP‘s da. Wie gesagt 50% mit COVID-19 Patienten könnte man sich durchaus leisten, zumal es ja momentan dtl. weniger Influenzapatienten auf den ITS gibt.
Das wäre absolut nicht schön für die Leute die dort abeiten, gar keine Frage, aber evtl. sollte man da halt mehr Geld reinpumpen und sie für Ihre Mühe adäquat entlohnenund das durch geöffnete Geschäfte wieder reinholen. Nur so ein Gedanke...
Auch aus dem Impfthread:
Dem mit dem Spülwasser hat ja, zumindest in Bezug auf Corona, der Streeck widersprochen, da es auf dieser Superspreader-Kappensitzung wohl kein Fassbier gab oder so ähnlich.
Manche essen in Kneipen auch keine offen dargebotenen Knabbereien, weil sich viele Leute auf der Toilette nicht die Hände waschen, andere meinen, "Dreck reinigt den Magen" oder trugen wochenlang die gleiche MNB in der Ansicht, ihr Immunsystem zu trainieren....
Was für eine Weltsicht äußert sich denn da Deiner Meinung nach?
Der Lauterbach isst meines Wissens kein Brot, wegen dem Salz und dem Bluthochdruck.
Andere finden vielleicht, dass erst Rauchen das Leben lebenswert macht...
Geändert von Pansapiens (25-03-2021 um 17:29 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Wie gesagt, alle FFP2 und keine Massenveranstaltungen. Das und die 95%ige Impfquote der Altenheime wird uns schon weit nach vorne bringen.
Wir sind nicht mehr bei 2020, wir haben jetzt eine andere Situation und können uns mehr Risiko erlauben. Alles komplett dicht zu machen geht immer noch, nur ist es jetzt halt nicht mehr so nötig, vor allem da man in der Behandlung von COVID-19 ja jetzt auch schon mehr Erfahrung hat.
Die Weltsicht eines Laborwissenschaftlers, der sich vor den Keimen, denen man im Leben "da draußen" begegnen kann, über Gebühr fürchtet.
Ich glaube, die Spülwassergeschichte hatte Drosten nicht nur in Bezug auf Corona gemeint, sondern in Bezug auf alle Keime, die man sich da holen könnte.
Um es klarzustellen: Ich möchte Drosten hiermit in keinem Fall seine Expertise auf dem Gebiet der Virologie absprechen.
Geändert von egonolsen (25-03-2021 um 17:48 Uhr)
Kapazitäten für Covid werden geschaffen, indem man den Zustrom zur ITS lenkt, weil man weiß, wie lange Patienten im Schnitt liegen. Nehmen wir als Beispiel mal eine Whipple - OP bei Bauchspeicheldrüsenkrebs. Große OP hohes Risiko und unser Patient, das ist im Vorfeld klar geht postoperativ auf ITS. Wir wissen, dass der dort im Schnitt 1-2 Tage verweilt und dann auf eine periphere Station kommt, wenn alles gut geht. Wir wissen auch, bei, grobe Hausnummer 10% geht nicht alles reibungslos gut. Das heißt wir wissen im Vorfeld, dass dieses Bett in sagen wir 36h wieder verfügbar sein wird. (Immer unter der Voraussetzung, dass keine nennenswerten Komplikationen auftreten.) Das weiß man in der Form in etwa grob über jeden Patienten, der da liegt. Der Patient an ECMO wird, so er nicht verstirbt auch in X Tagen noch da sein, also eher länger liegen, unser Whipple Patient hoffentlich nicht. Die Verfügbaren Kapazitäten berücksichtigt man bei der OP - Planung. Das nach 36h freie Bett unseres Whipple - Patienten kann durch den nächsten Whipple - Patienten belegt werden, oder aber, man muss das Bett für eine andere Fachabteilung abtreten, weil diese ihre Station für Covid - Patienten opfern muss.
Da ist also schon Planungsaufwand und einiges an Organisation im Hintergrund nötig. Denke man kann die Schaffung von Kapazitäten für Covid in 2 Phasen unterteilen.
1. Delay von Elektiv - OPs
wenn das nicht reicht
2. geplante Opferung von OP - Sälen, Narkoseeinleitungen und ähnlichen Räumlichkeiten, deren Ausstattung die Betreuung von Intensivpatienten ermöglicht.
in der aktuellen nano-Sendung wird u.a. auf Long-Covid bei Kindern und Jugendlichen eingegangen, mit dem Hinweis, dass noch genaue Zahlen zur Häufigkeit fehlen und eventuell auch die psychischen Auswirkungen des Lock-Downs eine Rolle spielen könnten:
https://www.zdf.de/wissen/nano/21032...-nano-102.html
Zu Beginn der Pandemie schienen Kinder kaum von Covid-19 betroffen zu sein - ein Irrtum. Immer mehr Kinder entwickeln Spätfolgen, die ihr Leben stark beinträchtigen.
die Sendung vom 23.03 hatte sich ausschließlich der Pandemie gewidmet:
https://www.zdf.de/wissen/nano/210323-sendung-102.html
Wie kann es jetzt weitergehen? Mutanten, Inzidenz und Öffnungsstrategie - die dritte Welle rollt, aber die Menschen sind coronamüde und brauchen dringend Perspektiven.
Es wird auch das Tübinger Projekt "Öffnen mit Sicherheit" vorgestellt.
Dort kann man mit einem Schnelltest ein "Tagesticket" erwerben.
Das Projekt wird von einer Forschungsgruppe der Uni Tübingen begleitet, die aus den Tests ein besseres Bild des Infektionsgeschehens erhalten will.
Don't armwrestle the chimp.
Aha...
Dann mach ich es halt selbst.
Ich hatte ja auch die zu dem Zeitpunkt aktuellen Daten zu Deutschland dokumentiert:
28 Todesfälle auf 12.239 gemeldete Fälle => CFR von 0,00227.... also ca. 0,23%
Wenn man das für die schweren Fälle verdoppelt käme man auf ca. 0,5% in der Größenordung der Zahl, auf die Bhakdi da an der Tafel zeigt.
Er hat Zahlen in der ähnlichen Größenordnung: 10.000 Fälle und davon 30 Verstorben.
Er spricht davon, dass lediglich 50 bis 60 der 10.000 Fälle erkrankt seien, die anderen dürfe man eigentlich nicht "erkrankt" nennen.
Damals ist das RKI aufgrund von vorliegenden Daten davon ausgegangen, dass die Hälfte der Intensivpatienten stirbt und ein Viertel der hospitalisierten Patienten auf die Intensivstation kommen.
Nach der Bhakdi-Aussage wären dann nur Leute, die eine Intensivbehandlung bedürfen "erkrankt" , aber die anderen, die aufgrund ihrer Infektion im Krankenhaus landen wären wohl noch irgendwie gesund und hätten keine oder nur leichte Symptome.
Der eigentliche Rechenfehler ist allerdings, dass Bhakdi nicht berücksichtigt - und als Arzt (?) könnte er das IMO wissen - dass man nach einer Infektion nicht sofort tot umfällt oder überlebt, sondern dass es eine Weile braucht, bis es sich entscheidet, ob sich Symptome zeigen, und dann noch, bis es sich entscheidet, ob man auf einer Intensivstation landet und dann nochmal, bis sich entscheidet, ob man überlebt.
Auch diese Zeiten waren damals für COVID-19 schon verfügbar.
Naja, vielleicht wusste er das sogar, hat aber nicht verstanden, was das für die Berechnung der Todesrate am Beginn einer Epidemie mit einer stark ansteigenden Kurve bedeutet.
Siehe den Verlauf der CFR-Kurve über die Zeit:
und ja, das hat man auch damals schon wissen können auch wenn ich für den Hinweis auf diese Verzerrung hier als "Troll" oder so beschimpft wurde.
Auf jeden Fall war das, was er da so erzählt keineswegs von der gleichen Qualität, wie das, was ernst zu nehmenden Wissenschaftler von sich gegeben haben, inklusive Drosten:
-Er berücksichtig nicht die aktuelle Datenlage aus Ländern mit mehr Erfahrung mit dem Virus.
-Er berücksichtigt nicht die Verzerrung der Todesrate dadurch, dass man für viele der aktuell Infizierten noch kein Outcome hat.
wie er auf seine Million bestätigter Fälle bis Ende Mai kommt, ist weiterhin unklar.
Geändert von Pansapiens (26-03-2021 um 06:22 Uhr)
Don't armwrestle the chimp.
Ich versuche an einem Beispiel zu verdeutlichen was ich meine.
Ausgangslage:
Vor 2 oder 3 Wochen gab es bei uns eine Aktion „Wein To Go“ in den Weinbergen, bei bestem Wetter, durchgeführt von einem örtlichen Winzer dem naturgemäß z.Z. eine großer Teil seiner Einnahmen weggebrochen sind (Hecken dicht, keine Feste…).
Das Ganze war gut organisiert, Abholung im Freien, Abstandsmarkierungen beim Anstehen, „Maskenpflicht“ beim Anstehen und an der Kasse, Desinfektionsmittelspender.
Um den Winzer zu unterstützen (und weil es ein nettes Ziel ist) wanderten wir Sonntags auch dort hin (meine Frau und ich), direkt nach dem Mittagessen um die Anstehzeit kurz zu halten. Vor Ort holte ich eine Flasche Wein (Gläser hatten wir selbst und aus Plastikbechern trinke ich auch keinen Wein) und mit der gingen wir dann unverzüglich einige 100m weiter und setzen uns weit abseits von anderen Gruppen in den Weinberg.
Soweit, so gut.
Wie lief es sonst so ab:
-Auf dem Weg dort hin kommt man an einem Parkplatz vorbei, dort die erste Gruppe (so um die 60 Jahre, geschätzt) die sich begrüßen, drücken und eng beisammen stehen (nicht die einzige an diesem Tag)
-Vor Ort dann in 50m Entfernung weit über 100 Personen auf einer kleinen Wiese (wenn auch in kleinen Gruppen, mit Abstand)
- Kurz nach 1600 brach die Polizei den Ausschank ab, weil sich inzwischen 400-500 dort versammelten, wenn auch unter Einhaltung der aktuellen Regeln (beides Polizeiangaben)
Lassen wir mal einfach außen vor ob daraus ein nenneswart erhöhtes Ansteckungsrisiko entstand oder nicht (ich glaube eher letzteres).
Völlig unabhängig davon ob man die Corona Maßnahmen für sinnvoll hält oder für völlig unsinnig, ob man in Covid19 eine schreckliche, tödliche Gefahr für uns alle sieht oder es nur für ein schlimmeren Schnupfen hält
JEDER sollte inzwischen mitbekommen haben, welche behördliche Reaktionen auf solche Ereignisse oftmals folgen.
Ausgehend von diesem Wissen, sollte ebenfalls jedem klar sein, dass man mit seinen eigenen Verhalten maßgeblich dazu beitragen kann, ob so eine „Veranstaltung“ unter den aktuellen Rahmenbedingungen wieder möglich sind oder ob sie untersagt werden.
Daher die Frage: Wenn man diese Aktion begrüßt (warum wäre man sonst da) und wenn man die lokalen Winzer (den Veranstalter) unterstützen will, warum verhindert man dann nicht, dass solche negativen Eindrücke entstehen und trägt seinen Teil dazu bei, dass dies auch weiterhin möglich ist?
Z.B. in dem man
-Sich einfach über die Weinberge verteilt und es nicht zu Massenaufläufen kommen lässt?
-Man als Erwachsener mal das Drücken in der Öffentlichkeit an Stellen an denen es jeder sieht, sein lässt und ein bisschen mehr Abstand beim Reden hält
Das meinte ich mit Verständnis für die Eigenverantwortung die mir bei vielen vollkommen fehlt. Wenn dann die nächste Veranstaltung verboten wird, schreien alle Zeter und Mordio ohne jedes Eingeständis dafür mitverantwortlich zu sein.
Btw: Egal was Drosten sagt, ich trinke mein Weißbier NICHT aus der Flasche.
Geändert von ThomasL (26-03-2021 um 06:55 Uhr)
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Das Problem was ich bei der Eigenverantwortung sehe ist, dass wir Deutschen sie verlernt haben. Wenn der Staat ständig alles durchreguliert ist es normal, dass die Gesellschaft dann anfängt, die Verantwortung immer mehr vom einzelnen zu den anderen zu schieben und nicht mehr selbsständig nachzudenken.
Wobei ich da nicht nur den Stast als Problem sehe, sondern auch teile der Bevölkerung. Es macht das Leben nunmal einfacher, wenn man die Verantwortung auf andere abschieben kann.
“Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
- Evolution
Das kann ich nachvollziehen. In diesem Fall heißt Eigenverantwortung, das Beste aus den gegebenen Rahmenbedingungen zu machen durch die Kenntnis möglicher Konsequenzen für ein Verhalten, das den Rahmenbedingungen nicht entspricht. Das ist bei Demos auch manchmal ähnlich. Da wird auch gern mal die Polizei geschubst, um sich dann zu empören, dass sie zurückschubst.
Ich hatte bezüglich Eigenverantwortung auf der Ebene über den Rahmenbedingungen argumentiert.
Aktive Benutzer in diesem Thema: 9 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 9)