Als
Ruesi (auch
Lersi,
Pra Rasi oder im indischen
Rishi) bezeichnet man eine aus Südostasien stammende Art von Dschungelpredigern oder Wanderheilern. Die
Ruesi wandern schon seit Hunderten von Jahren durch die südostasiatische Wildnis und wirken auch heute noch ihre Magie für jene, die ihrer Hilfe bedürfen.
Ursprünglich wurde mit dem Begriff
Ruesi (abgeleitet vom indischen „ṛṣi“, oder „rishi“, also „Seher“ aber auch „Einsiedler“) ein Wahrsager, Schamane oder Medizinmann bezeichnet, der abgeschieden in der Wildnis lebt und seine Zeit in tiefer Meditation oder mit der Herstellung von Heilmitteln verbringt. Die Kultur der
Ruesi geht, ebenso wie die des
Pahuyuth, auf eine Zeit vor der Verbreitung des Theravada
Buddhismus zurück.
Überlieferungen zufolge zogen sich auch viele
Pahuyuth-Freikämpfer und
Freikämpfer-Veteranen als Ruesi in den Dschungel zurück. Dort waren sie geschützt vor politischen, sozialen und religiösen Verfolgungen und bestritten ihren Lebensunterhalt als Wanderheiler, Masseure oder Geistheiler. Ein solcher Ruesi spielt auch in der
„Geschichte von Gauw“ eine wichtige Rolle. Sie dient im Rahmen der Kampfkunstausbildung des
Pahuyuth zur Vermittlung der
Lehrmethodik.
Den Ruesi sagte man unter anderem nach, dass sie die Fähigkeit besäßen, ihren Körper zu verlassen, die Zukunft vorherzusagen, magische Tätowierungen (Sak Yant) und
Amulette herstellen und mit Tieren zu sprechen zu können. Diese Fähigkeiten sind jedoch weniger der
Heilkunde als dem Wissensgebiet des
Saiyasart bzw. der
Yaan Meditation zuzuordnen.