Ich denke nicht, dass die Leute, die sich für die Impfung entscheiden, im Mittel besser informiert sind als die, die sich gegen die Impfung entscheiden. Zum Ausgleich bräuchten wir eine Liste in Thomas' Stil für die Gegenseite
Dafür bin ich aber zu faul, daher ein paar Betrachtungen ohne Satire. Im Folgenden beziehe ich mich nicht auf Risikogruppen.
Viele impfen sich, weil sie Angst vor einer Erkrankung haben, keine Einschränkungen mehr haben wollen oder andere nicht gefährden wollen. Wie groß die Risiken in der Realität sind, beispielsweise bei der Angst vor Erkrankung, ist doch vielen gar nicht klar.
Ich hatte letztens eine Diskussion mit jemandem, der ganz klar dafür war, alle inklusive Kinder zu impfen (noch vor der STIKO-Empfehlung), aber keine Ahnung von der IFR von Corona hatte. So jemand ist für die Impfung, aber nicht, weil er für sich eine Risikoabwägung durchgeführt hat, sondern weil er anderen Institutionen vertraut. Bzw. in diesem Fall nichtmal zwingend anderen Institutionen (es gab ja die STIKO-Empfehlung noch nicht), sondern der öffentlichen Meinung, geschürt durch Politiker und Medien.
Weiterhin erinnere ich mich an eine Umfrage in Österreich (oder Schweiz?), die gezeigt hatte, dass ein großer Teil der Leute die Gefährlichkeit von Corona für das Individuum um ein Vielfaches (irgendwas um den Faktor 50) überschätzt, also beispielsweise das Risiko im Hinblick auf eine Hospitalisierung.
Für mich stichprobenartige und statistische Anzeichen, dass sich viele Uninformierte aus überhöhter Angst vor der Krankheit impfen.
Der informierte Teil impft sich dann aus Solidarität gegenüber anderen oder allein deswegen, weil die Impfung in den momentan gesetzten Rahmenbedingungen des Staates der einzige Weg ist, wieder weniger Einschränkungen zu haben, sowohl individuell als auch gesellschaftlich (beispielsweise im Hinblick auf Schulkinder).
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel