Bezüglich der Schlabberwaffen:
Weiß jemand Genaueres, ab wann die eigentlich so flächendeckend Verbreitung gefunden haben? Ich würde mal vermuten erst mit dem Wushu-Revival in der Mitte der 70er oder den frühen 80er-Jahren?
Das ist in der Tat so. Man muss ja auch sehen, dass das gerade auch im China der 70er/80er Jahre eine Kostenfrage war. Leute verdienten in den Städten Ende der 80er etwa RMB 200.-- im Monat. Auf dem Land war es noch einiges weniger, ich kannte Leute mit einem Enkommen von RMB 80.-- im Monat. Einen Schlabbersäbel konnte man z.B. in den Waffenläden rund um Shaolin damals für RMB 15.-- kaufen. Ich kaufte mir damals auf meiner ersten Reise einen Longquan-Säbel für RMB 200.--. Etwas, dass sich die Leute dort damals schlicht nicht leisten konnten. Damals waren die Longquan-Waffen die einzigen, die nicht schlabbrig waren. Da der Sport Wushu in den 90er Jahren vorangetrieben wurde und die Wushu-Touristenorte extremes Wachstum erlebten, verschwanden die starren Waffen zeitweise fast vollständig aus den Läden. Die CWA strebt ja für qualitativ "hochwertige" Schlabberwaffen inzwischen eine ISO-Zertifizierung an. Mittlerweile gibt es aber eine kleine Renaissance für die starren Waffen. Longquan produziert immer noch und andere Produzenten wie LK Chen haben eine Nische gefunden.
PS: Bei einigen Posts hier würde mich dann schon interessieren, wie die Kritiker es selbst denn machen würden. Frank Marquardt macht ja hier quasi ein Bild für Bild Durchlauf, damit man dem Video folgen kann.
Was wiegen die denn?
Das Holz-Liuyedao von dieser hier weiter vorne verlinkten Seite wiegt nach den Angaben auf der Seite zwischen 700 und 850 g
Ich hat hier noch einen Metallsäbel, der durchaus etwas schwabbelig ist, der wiegt ca. 500g (Differenzmessung auf einer Personenwaage)
In welcher Beutung wird denn hier "Mechanik" gebraucht?
Wenn ein Gewichtheber mit einem Besenstiel oder leerer Stange den Bewegungsablauf übt, ist das dann in diesem Sinne eine andere "Mechanik" als unter größerer Last, oder ist Letzteres nur schwerer?
Zur Übung des Impact-Points?
In der Form ist oft die Hand der Impact-Point und bei der Waffe oft das vordere Ende der 'Armverlängerung'.
Der Kraftverlauf muss also über den eigenen Körper hinaus in die Waffe geleitet werden.
Das geht mit einer festen Klinge nicht so gut (zu erlernen) wie mit einem Schlabberding.
Denn das Schlabberding zeigt dir wunderbar, ob du das kannst oder nicht.
hm, interessanter aspekt.
jenseits dieses aspektes ist "schlabbern" aber immer negativ, wenn ich mit ner waffe so trainieren möchte, wie ich es nun mal mache (wie gesagt, bin tai chi laie. ich mach das in anderen kontexten).
sollte die schlabberwaffe da nicht einfach ein ZUSÄTZLICHES tool für genau diesen aspekt sein, antatt das einzige trainingsgerät, das eine lange (mehr oder weniger schwere) echte klingenwaffe simuliert?
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Es schlabbert ja nicht nur. Es sollte zischen.
Unser Lehrer schnappte einem (zugegenermassen älteren Schwert; Jian) die Spitze weg.
Das hätte keiner von uns nur im Ansatz so gekonnt. Da ist sehr viel Energie in die Spitze gewandert.
Wir hatten in einem anderen Kungfu ein billiges festes Dao.
Das Teil war fast noch lächerlicher als die Schlabberdinger.
Viele Taijiler wollen vermutlich nicht mir einem richtigen Schwert trainieren.
Beim Jian zwar mehr verbreitet (in China). Aber such mal erst ein schönes Jian hier in Europa das dir passt!
Hätte im Shop in Wudang zuschlagen sollen, soviel Auswahl zum Anfassen fand ich nirgends sonst.
ich hab ja auch nie mit nem echten kampilan oder ginunting (phil. klingenwaffen) trainiert. ist ja klar. geld, möglichkeiten usw....
aber immerhin: es gibt exakte nachbauten in holz oder alu, die in etwa gleiches gewicht und schwerpunkt haben, sich also zumindest annähernd so führen lassen, wie die originale.
was du mit "energie in die spitze wandern" lassen meinst, kann ich nachvollziehen. dafür dann gerne "schlabber"... akzeptiert
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
Kurz gesagt denke ich:
Beim heutigen Taijiquan geht es nicht darum zu lernen, mit der jeweiligen Waffe kämpfen/fechten zu können. Ebenso wie 99% der Leute nicht Taijiquan üben, weil sie sich erhoffen dadurch waffenlos Kämpfen zu lernen. Die Waffen sind da ein Tool, um die gleichen Prinzipien die man in der Handform übt mit einem Gegenstand zu üben und ganz rudimentär das Gefühl dafür zu entwickeln, wie man mit Säbel oder Schwert schneidet und sticht. That´s it.
Let me google that for you:
https://www.reliks.com/functional-ch...ail-dao-sword/
https://www.schwertshop.de/kung-fu-s...-liangzhu.html
Nachtrag:
https://www.kampfkunst-board.info/fo...82#post3755082
Geändert von Glückskind (23-08-2021 um 07:33 Uhr)
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