Wie viele Menschen starben im letzten Jahr an Grippe? Im Vergleich zum Vorjahr verlief der vergangene Grippewinter recht mild: Denn
2017/18 war mit
25.100 Todesfällen durch Influenza die schlimmste Grippesaison seit 30 Jahren. Doch wie kommt das RKI auf diese Todeszahlen? Was ist die Krux bei den nach Infektionsschutzgesetz von den Gesundheitsämtern übermittelten Todesfällen mit Influenzainfektion?
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Die letzte Grippesaison 2018/19 verlief verglichen mit dem Grippewinter 2017/18 relativ mild – sie war kürzer, weniger Menschen erkrankten, mussten ins Krankenhaus oder verstarben. Das Robert Koch-Institut (RKI) schätzt für 2018/19 etwa 3,8 Millionen influenzabedingte Arztbesuche – in der außergewöhnlich starken Grippesaison zuvor geht das Institut von
rund 9 Millionen Arztbesuchen aufgrund von Grippe aus. Auch
Influenza-assoziierte Arbeitsunfähigkeiten wurden mit 2,3 Millionen im letzten Jahr deutlich seltener festgestellt als im Vorjahr
(5,3 Millionen). Und auch primärversorgende Arztpraxen wiesen 2018/19 „nur“ etwa 18.000 Patienten influenzabedingt ins
Krankenhaus ein, 2017/18 taten sie dies mehr als doppelt so häufig:
45.000.
Insgesamt wurden in der vergangenen Saison rund 182.000
labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle (gemäß Infektionsschutzgesetz) an das RKI übermittelt
(2017/18: 334.000). 181.698 Mal bestätigte sich eine Infektion mit Influenza A (98,5 Prozent) und nur vereinzelt mit Influenza B (1.233 Fälle, 0,7 Prozent). Bei 1.148 Fällen lag keine exakte Zuordnung zum Influenzasubtyp – A oder B – vor. Von den übermittelten labordiagnostisch bestätigten Influenzafällen war bei rund 40.000 Fällen (22 Prozent) angegeben, dass sie hospitalisiert waren. Damit war der prozentuale Anteil hospitalisierter Fälle zwar höher als in der besonders schweren Vorsaison (17 Prozent), allerdings war dort mit rund
60.000 hospitalisierten Influenzafällen die absolute Zahl höher.