Du ignorierst dabei , dass wir eine ganze Menge über Infektionskrankheiten, Immunsysteme, Pandemieverläufe wissen. Das ist ja nicht das erste Mal, dass wir es mit einem Infektionsgeschehen zu tun haben.
So eine Pandemie folgt letztlich gewissen Gesetzmäßigkeiten. Das erkennst du schon daran, dass die Wissenschaftler alle wesentlichen Elemente vorhergesagt haben: Zweite Welle, dritte Welle, vierte Welle, Mutationen, Impfdurchbrüche - all das war schon früh Bestandteil der Modelle.
Na wenn Du meinst. So wie ich das sehe wurde schon so einiges gesagt, versprochen und angekündigt was sich dann aber im Nachhinein als Unwahr rausgestellt hat, was nicht passiert wäre wenn man ja so gut bescheid wüsste. Könnte da jetzt haufen Beispiele bringen, aber das lass ich jetzt an dieser Stelle mal.
Kannst du nicht und wirst du nicht
Eigentlich ging es auch um deine Frage, woher man eigentlich weiß, was man gegen Corona tun kann. Wir wissen es aus vergangenen Infektionsgeschehen. Und dem Wissen, was wir zur Biologie und Medizin haben.
Die Impfgegner versuchen aktuell, dieses Wissen komplett in Frage zu stellen. Deswegen wundern mich auch die Fragen/Aussagen nicht, die man hier aktuell liest.
Habe mal wieder reingeschaut beim DIVI (https://www.intensivregister.de/#/ak...age/zeitreihen) bei der momentanen ITS-Situation:
its_situation_01_11_21.png
Der Trend, dass die Gesamtkapazität sinkt, hat sich ununterbrochen fortgesetzt. Was ist da los? Auf der Seite selbst findet man nur Erklärungen (die ich sehr schwach finde, da man anhand derer einen Wiederanstieg erwarten würde, der nicht passiert ist) zum Abfall Oktober bis Mitte Dezember. Für den darauffolgenden flacheren, aber dennoch kontinuierlichen Abfall schreiben sie nichts. Das ist doch nicht mehr normal.
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
heute kamen 9051 neue Fälle hinzu. Das sind 2470 beziehungsweise 37,5 Prozent mehr als in der Vorwoche. Die Zahl der Todesfälle im Zusammenhang mit einer Infektion stieg um 35 auf 95.761. Als aktuell infiziert gelten rund 237.200 Personen.
Von Grund heraus sind die Erklärungen doch nachvollziehbar?
"Ab Oktober (2020; Anm.) ist ein starker Anstieg der COVID-Belegung zu beobachten, parallel dazu melden die Krankenhäuser zunehmend Personalmangel im Betrieb: Der Anteil der Intensivbereiche, die Einschränkungen durch Personalmangel melden, steigt steil von 11% (Anfang Oktober 2020) bis auf 55% (im Januar 2021) an."
...
Der größere Aufwand in der Versorgung von schwer erkrankten COVID-19-Patient*innen spielt eine weitere entscheidende Rolle." (Quelle: https://www.intensivregister.de/#/fa...6-723b167559ba)
Eine Covid-Intensivbehanadlung ist personell erheblich aufwändiger als eine "normale". Je mehr Covid-Patienten, desto mehr werden zusätzliche Pflegekräfte gebunden, die an den anderen Betten fehlen. Also stehen mit steigender Covid-Patientenzahl weniger ITS-Betten zur Verfügung.
Also kann man unseren standhaften Impfverweigerern nur einen herzlichen Dank und größte Hochachtung für ihren tapferen Widerstand ausdrücken.
Und Stand jetzt (Okt. 2021): "Fehlende Pflegekräfte auf Intensivstationen: In jedem dritten Bett kann kein Patient mehr behandelt werden" (Quelle: https://www.divi.de/aktuelle-meldung...handelt-werden)
Es liegt nicht an Corona. Das Problem besteht schon länger.
Und anstatt in dieser "Jahrhundertkrise" eben Ressourcen in den Gesundheitssektor zu leiten, macht unsere Regierung das:
https://corona-blog.net/2021/01/08/s...n-deutschland/
Das geht so seit etwa 20 Jahren. Ich frage mich was wohl passiert wäre, gäbe es kein Corona. Kann es sein dass Profit eben doch mehr zählt als Menschen? Das sagt natürlich keiner so. Lieber zeigt man auf höhere Mächte. "Corona ist schuld".
Doch, natürlich liegt das Problem wenigstens auch an Corona und dort mittlerweile vornehmlich an den Impfverweigerern, die dann im Krankenhaus landen. Ich bin aber auch der Meinung, dass die Privatisierung des Gesundheitswesens und das Gewinndenken ein Unding ist.
Eine Querdenkerseite, die sich noch dazu nur durch die Hintertür dazu bekennt (Link Initiativen–Medien–Aktivitäten - Bürgeraktivitäten) betrachte ich nicht als seriöse Quelle und sehe die Aussagen unter großem Vorbehalt.
Die Neuordnung der Krankenhausstruktur fordern auch andere Mediziner:
"Das Patientenwohl – und das heißt vor allem: die Qualität der Versorgung – sollte das oberste Kriterium sein, wenn es um die Standorte und die Größe von Krankenhäusern geht. Kliniken erbringen nachweislich viele Leistungen besser und sicherer, wenn sie diese häufig durchführen, personell gut aufgestellt sind und auch für Komplikationen optimal gerüstet sind. Das gilt für die Notfallversorgung etwa von Herzinfarkten oder Schlaganfällen ebenso wie für spezialisierte Operationen und ist wissenschaftlich gut belegt. Das Krankenhaus um die Ecke ist nicht automatisch das best geeignete. Auch wenn die Wege sich etwas verlängern, sind die Ergebnisse nicht selten besser. Vor allem in heute überversorgten Ballungsgebieten könnte durch die Konzentration auf leistungsstarke, gut ausgestattete Krankenhausabteilungen den Patientinnen und Patienten eine noch höhere Qualität angeboten werden. Wir haben uns bewusst nicht auf Zahlen festgelegt, aber Umwandlungen und Schließungen von nicht bedarfsnotwendigen Kliniken sind im Interesse besserer Versorgungsqualität sinnvoll." (Quelle: https://www.bvgd-online.de/nachricht...auslandschaft/)
Delta ist nicht aggressiver als Alpha, und die Mehrheit der "Fälle" und der "Verstorbenen" ist geimpft.
Ahh. Bitte auch weitersagen an die Herren Kusagras, Tomcat, MGuzzi und einige weitere.Ich bin aber auch der Meinung, dass die Privatisierung des Gesundheitswesens und das Gewinndenken ein Unding ist.
Und deshalb stimmt das nicht mit den Krankenhausschließungen, wie?Eine Querdenkerseite,![]()
Geändert von lifeisfight (02-11-2021 um 11:12 Uhr)
Ist schon spannend, da wo man selbst was zur Verbesserung tun kann will man nicht. Dafür wird dann ein andere Punkt herausgekramt bei dem andere (zweifellos) versagen.
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Nein.
"Delta zeichnet sich durch Mutationen aus, die die Übertragbarkeit des Virus erhöhen und mit einer reduzierten Wirksamkeit der Immunantwort in Verbindung gebracht werden. Studien deuten darauf hin, dass nach vollständiger Impfung ein sehr guter Schutz vor schweren Krankheitsverläufen durch Delta besteht. Bei einer unvollständigen Impfserie (eine von zwei Dosen) ist die Wirksamkeit gegen milde Verläufe jedoch verringert." (Quelle: https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/...svariante.html)
Nein. Zumindest was die Hospitalisierungs- und Verstorbenenrate angeht. Bei den Infektionszahlen wäre ich dagegen auch vorsichtig, da die Geimpften sicher eher durch´s Raster fallen weil nicht getestet, und dort viel höhere Infektionszahlen vorhanden sein könnten als bekannt.
"Von allen Covid-19-Krankenhauspatienten waren 98,1 Prozent nicht vollständig geimpft, ...
...
Und von allen an oder mit Covid-19 verstorbenen Menschen waren 97,8 Prozent nicht vollständig geimpft, der Impfdurchbruch-Anteil liegt also bei 2,2 Prozent. Allerdings ist er aktuell im Steigen begriffen, vor allem bei älteren Menschen.
...
Außerdem ist zu erwähnen, dass von allen vollständig geimpften Verstorbenen etwa 80 Prozent über 80 Jahre alt waren. Das spiegele das generell höhere Sterberisiko – unabhängig von der Wirksamkeit der Impfstoffe – für diese Altersgruppe wider, so das RKI." (Quelle: https://www.mdr.de/wissen/covid-coro...elten-100.html)
Die Zahlen variieren je nach Quelle, aber die Größenordnung Geimpft:Ungeimpft = 1:9 ist ungefähr gleich.
Ich gehe bei dir von gezielten Falschinformationen aus?
Habe ich hier noch nicht mitbekommen, dass jemand nicht gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens ist. Aber meinetwegen.
Doch, die Auflistung der geschlossenen Krankenhäuser auf deiner Webseite wird schon stimmen. Aber der Kontext stimmt nicht, jedenfalls nicht so einfach, wie dort erklärt. Im Sinne einer typischen Nebelkerze.
Wir haben jetzt in erster Linie das Problem der ungeimpften Hospitalisierten. Der Staat kann nicht für den DAU (dümmsten anzunehmenden User) Kapazitäten bereithalten (das wären bewusst ungeimpfte Risikopersonen, bspw. Ü50).
Und die Krankenhausstruktur in Deutschland scheint tatsächlich suboptimal bzgl. Patientenbehandlungserfolg zu sein. Mit auch zu vielen Krankenhäusern in der Provinz, zwangsläufig ohne teils erforderliche Kompetenz wegen fehlender Routine in Operationen und Behandlungen wegen fehlender Patienten.
Aber wie gesagt, das Gewinndenken im Gesundheitswesen ist eine Sauerei.
Hi,
Erinnert sich noch wer an das Thema Kollateralschäden?
Seit Corona: Dramatischer Anstieg schwerer Fälle bei Lungenkrebs-, Diabetes- und Schmerzpatienten
Die Zahl der schweren Fälle bei Lungenkrebs-, Diabetes- und Schmerzpatienten hat seit Beginn der Corona-Pandemie zugenommen. Darauf deutet eine Umfrage des ARD-Politikmagazins REPORT MAINZ hin. Der Grund sind ausgefallene Arzt- und Krankenhausbesuche aus Angst der Patienten sich mit dem Virus anzustecken.In einer Umfrage hat das ARD-Politikmagazin REPORT MAINZ die jeweils 20 patientenstärksten Lungenkrebs-, Diabetes- und Schmerzkliniken angeschrieben und deren Antworten ausgewertet.
Im Ergebnis sehen 71 Prozent der Lungenkliniken, die Angaben zu Zahlen machen konnten, eine deutliche Steigerung fortgeschrittener Tumore im Vergleich zur Zeit vor Corona. Gegenüber REPORT MAINZ sprechen die Thorax-Klinik Heidelberg und das evangelische Lungenkrankenhaus in Berlin jeweils von 20 Prozent. Im Marienhaus-Klinikum in Mainz konnten nach Angaben der Klinik vor Corona 41 Prozent der Lungenkrebs-Patienten operiert werden, jetzt sind es laut den Zahlen, die REPORT MAINZ vorliegen, nur noch 25 Prozent. Die Überlebenschance der betroffenen Patienten sei dadurch geringer.
Auch bei Diabetes- und Schmerzkliniken gibt es laut der Umfrage von REPORT MAINZ eine Steigerung schwerer Fälle im Vergleich zur Vor-Corona-Zeit. Bei Diabetes bestätigen das 50 Prozent der Kliniken, die Angaben machen konnten. Bei Schmerz sind es 44 Prozent der Kliniken, die über eine Schmerzzunahme bei ihren Patienten berichten. Auch wenn die Zahlen nicht repräsentativ sein können, geben sie eine Tendenz wieder.https://www.swr.de/report/report-mai...t7b/index.htmlIm vergangenen Jahr sind laut den Zahlen des Zentralinstituts für die Kassenärztliche Versorgung mehr als 20 Millionen Arztbehandlungen ausgefallen, vor allem Hausärzte waren betroffen. Auch in den Krankenhäusern kam es laut dem wissenschaftlichen Institut der AOK zu Ausfällen – zwischen Oktober 2020 und Februar 2021 wurden demnach 20 Prozent weniger Fälle behandelt als im Vorjahreszeitraum, im Frühjahr 2020 betrug das Minus sogar 27 Prozent.
Ich frage mich gerade, ob z.B. an Krebs zu sterben weniger unangenehm ist, als an Corona.....und ob vielleicht doch Panikmache der Grund war?
Aber wir wissen ja, es wurde keine Panik verbreitet:
"Falsche Krisenkommunikation" ist eine schöne Umschreibung für Panikmache!Die Vorsitzende des „Aktionsbündnisses Patientensicherheit e.V.“, Ruth Hecker, sieht die Politik mitverantwortlich für diese Situation, denn viele Patienten hätten aus Angst vor Corona keine Arzt- oder Klinikbesuche mehr gemacht. Aus ihrer Sicht sind das auch Kollateral-Schäden einer falschen Krisenkommunikation im vergangenen Jahr.
Gruß
Alef
Geändert von Alephthau (02-11-2021 um 14:21 Uhr)
Ich habe es ja schonmal erzählt. Die alten hier in meinem Umfeld waren alle sehr lange sehr erspannt, eine Verhaltensänderung setzte da erst ein als die ersten Bekannten ins Gras bissen. Von dem her ist es mir nachwievor zu simpel alles auf schlechte Kommunikation zu schieben (was nicht bedeuten soll, dass man auch hieraus lernen sollte).
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Sicher. Ist ja klar, wer hier nicht den Mainstram wiederkäut ist Querdenker oder schlimmer.
Delta ist nicht ansteckender als andere Varianten, und die Mehrheit der "Fälle" und der Verstorbenen ist geimpft.
Quelle dafür, die ich vorhin vergessen hatte:
https://assets.publishing.service.go...3_21_09_16.pdf
Ich sehe dagegen sehr wenige hier, die das zur Kenntnis nehmen wollen.Habe ich hier noch nicht mitbekommen, dass jemand nicht gegen die Kommerzialisierung des Gesundheitswesens ist. Aber meinetwegen.
Nein. S. Quelle.Wir haben jetzt in erster Linie das Problem der ungeimpften Hospitalisierten.
Was kann man da nur machen?Aber wie gesagt, das Gewinndenken im Gesundheitswesen ist eine Sauerei.
Geändert von lifeisfight (04-11-2021 um 13:50 Uhr)
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