Dinge einfach zu kopieren, ohne sie zu verstehen ist in meinen Augen Quatsch und ich empfinde es teilweise als Hohn, wenn Leute Dinge wie "Charakter" und "Höflichkeit" und co. in der Dojokun unterbeten, sich dann aber völlig konträr verhalten. Leider sehe ich genau das auch in dem Verein, in dem ich selbst trainiere (Ausnahmen bestätigen die Regel
)
In meinem Dojo gebe ich mir große Mühe, diese Ideale vorzuleben und ich erwarte auch von den anderen, dass sie verinnerlicht werden. Bestimmte charakterliche Eigenschaften und das Erlangen einer gewissen geistigen Reife gehören für mich zum Karate genauso dazu, wie das Perfektionieren von Techniken. Entsprechend sagen wir im Rahmen der Verabschiedung ebenfalls eine Dojokun auf - auf deutsch, damit jeder versteht, was da gesagt wird.
Zum Thema zu spät kommen muss ich sagen, dass es häufig stört und durchaus als Mangel an Respekt vor den Anderen verstanden werden kann. Da das aber in der Regel ja nicht die Intention des Zuspätkommenden ist, ist es wiederum respektlos, ihn runterzumachen. Also redet man ganz in Ruhe (nach dem Training) einmal über das Thema und schafft Bewusstsein für die Problematik. Und wenn das bei einzelnen nicht hilft, dann wird ans Zuspätkommen halt ein "Preisschild" in Form von zusätzlichen Liegestützen geklebt.
Ich finde schon, dass der Lehrer eine gewisse Form an Autorität haben sollte. Im Idealfall muss diese aber nicht bis selten ausgespielt werden.