What you do speaks so loudly that I cannot hear what you say.
-Ralph Waldo Emerson-
Hm, OK. Ich kann bei den immunologischen Details nicht mitdiskutieren, daher setze ich die empirische Brille auf: Wenn das stimmt, dass die Schwere der Infektion keine Rolle bei der Ausbildung von Long Covid spielt, dann dürfte man keine Korrelation in empirischen Studien zwischen der Schwere der Infektion und der Häufigkeit von Long Covid beobachten. Aber genau diese Korrelation beobachtet man doch oder nicht?
"man ist keine elitäre gruppe, die den richtigen weg bestreitet, und die wahrheit für sich in anspruch nehmen kann, weil man eine minderheitenmeinung vertritt." - Marq Aurel
Ach ja?
https://www.aerzteblatt.de/nachricht...tem-ImpfschutzGroßbritannien: Weniger Hospitalisierungen durch Omikron bei abgeschwächtem Impfschutz
London – Die Analyse von mehr als einer halben Million Erkrankungen in Großbritannien zeigt, dass die Omikron-Variante deutlich seltener zu Hospitalisierungen und Notfällen führt als Delta, auch wenn Todesfälle nicht auszuschließen sind. In einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie kam heraus, dass der Impfschutz im Vergleich zur Delta-Variante geringer ausfällt.
In England sind im letzten Jahr bereits 57 Menschen nach einer Infektion mit der Omikron-Variante an COVID-19 gestorben. Diese Zahl muss allerdings vor dem Hintergrund von 198.348 durch Sequenzierung oder Genotypisierung bestätigten und 451.194 aufgrund eines „S-gene target failure" (SGTF) im PCR-Test vermuteter Omikron-Infektionen gesehen werden. Die Gesamtzahl der Infektionen könnte nach Einschät*zung der UK Health Security Agency (UKHSA) sogar noch höher sein, da nur 30 % der PCR-Tests eine SGTF anzeigen können.
Die Impfstoffwirksamkeit wurde zusätzlich in einer Test-negativen Fall-Kontrollstudie analysiert. Dort war ein Schutz vor einer Hospitalisierung tendenziell bereits 4 Wochen nach der 1. Dosis (Hazard Ratio 0,65; 0,30-1,42) vorhanden, wenn auch deutlich schwächer als gegen die Delta-Variante (Hazard Ratio 0,27; 0,2-0,37).
Im Zeitraum von 2 bis 24 Wochen nach der 2. Dosis sank das Risiko auf eine Hospitalisierung um 67 % (Hazard Ratio 0,33 versus 0,10 bei Delta). Danach war das Risiko noch um 51 % (Hazard Ratio 0,49 versus 0,15 bei Delta) niedriger. 2 Wochen nach einem Booster war das Hospitalisierungsrisiko um 68 % (Hazard Ratio 0,32 versus 0,11 bei Delta) vermindert. ©
Doppelt so viele Covid-Patienten
Britische Kliniken im Ausnahmezustand
"Die höhere Infektiösität der Omikron-Variante zeigt sich mittlerweile deutlich in Krankenhauseinweisungen in Großbritannien, wenngleich die Fälle offenbar milder verlaufen. Viele Kliniken verschieben zahlreiche notwendige Behandlungen. Jetzt sollen Medizinstudenten aushelfen."
https://www.n-tv.de/panorama/Britisc...e23039982.html
Ich hatte schon immer den Verdacht nach empirischen Studien in meinem Bekanntenkreis, das Long Covid Staatsdiener/Beamte bevorzugt trifft:
Das Long-COVID-Syndrom betrifft Überlebende von COVID-19 in allen Schweregraden der Erkrankung, selbst in leichten bis mittelschweren Fällen und bei jüngeren Erwachsenen, die keine Beatmungsunterstützung oder Krankenhaus- bzw. Intensivpflege benötigten. Problematisch ist, dass bei vielen Langzeitüberlebenden nie ein Labornachweis für COVID-19 erbracht wurde, was die Skepsis weckt, dass ihre anhaltenden Symptome eine physiologische Grundlage haben. Andererseits können einige Symptome, die bei einer postakuten COVID-19-Erkrankung auftreten, Folge einer kritischen Erkrankung oder eine Nebenwirkung von Behandlungen sein.
https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC8459338/
Das ist komplexer und hat ggf. auch etwas mit der initialen Viruslast zu tun. Insgesamt ist „Long-COVID“ noch sehr, sehr schwammig. Fest steht lediglich dass es, allem Anschein nach, autoimmun getriggert wird. Alles was man dazu beaobachtet passt zu dem Bild.
Long-Covid MUSS man durch die „Pathomechanismusbrille“ betrachten und da ist es nun einmal eine Entzündung der kleinen Gefäße, ausgelöst durch die Autoimmunreaktion auf SARS-CoV-2. Das ist zumindest aktuell noch der Stand der Forschung dazu.
Wie ich schrieb nicht wegen der Patienten (s. Link von Kusagras) sondern wegen der Personalknappheit:
Zitat aus DEINEM Link.Etliche Beschäftigte im Gesundheitswesen sind selbst infiziert und fallen aus
Sie fallen ja nicht wegen der Schwere der Infektion aus, sondern wegen der angeordneten Isolation. Frankreich hat das ja aus genau diesem Grund aufgehoben und hier in Dtld. Ist ja auch aus genau diesem Grund die Quarantänepflicht für Kontaktpersonen aufgehoben worden (bzw. wird bundesweit ja demnächst wahrscheinlich auch aufgehoben).
Frankreich ist hier ja das „Großlabor“. Wenn dort in drei Wochen die Todes- und Hospitalisierungsraten nicht durch die Decke gehen, dann wird man auch hier dazu übergehen die asymptomatischen, vollimmunisierten Leute weiterarbeiten zu lassen (vor allem wenn hier dann auch 200.000-300.000 Neuinfektionen pro Tag sind, wie jetzt in Frankreich).
im Moment ist die Fallzahl in GB ungefähr auf dem dreifachen des bisherigen Spitzenstands, die Krankenhauseinweisungen bei rund einem Drittel des entsprechenden Höchststandes.
Das eilt natürlich etwas nach und kann zu dem führen, was ich vorne an marq schrieb: Eine Variante mit einer geringeren Wahrscheinlichkeit für einen schweren Verlauf kann das Gesundheitssystem auch überlasten, wenn aufgrund einer höheren Ansteckungswahrscheinlichkeit weit mehr Fälle gleichzeitig anfallen.
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-Ralph Waldo Emerson-
Aus :https://www.aerzteblatt.de/archiv/21...ssagen-koennen
Das Immunsystem ist immer eine individuelle Geschichte. Nichtsdestotrotz haut es bei einer bekannten Antwort natürlich die raus und baut nicht mehr viel dazu.Wie andere Coronaviren auch verfügt SARS-CoV-2 neben 16 Nicht-Strukturproteinen über 4 Strukturproteine: das Spike-Protein (S), das Envelope-Protein (E), das Membran-Glycoprotein (M) und das Nukleokapsid-Protein (N). Zwar können alle viralen Proteine im gewissen Maß eine Antikörperantwort auslösen, doch die Mehrzahl der Antikörper wird gegen das am häufigsten vorkommende Nukleokapsid-Protein gebildet.
Antikörper werden nicht zugeschnitten, sondern liegen in einer riesigen Zufallsauswahl vorfabriziert vor.
Die, die dann zufällig am besten passen, machen das Rennen bei einer Erstinfektion.
Und die Sieger (möglichst mehrere Sorten) gehen dann auch in die Gedächtnisdatenbank ein.
Durch die Impfung sind ja schon viele passende EINER SORTE da.
Da das auch eine Art Mehrheitsentscheid ist, bleibt weniger Raum für Ergänzungen.
Geändert von Gürteltier (06-01-2022 um 17:02 Uhr)
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Meinetwegen. Ich selber glaube da aber den Ärzten. Wenn die sagen, meinetwegen eine Masernimpfung ist sehr empfehlenswert, fange ich nicht an, das zu hinterfragen.
Ohne das groß vertiefen zu wollen: die Wahrscheinlichkeit für SSPE nimmt mit der Masernimpfung zu? Beim Geimpften oder beim Rest der Ungeimpften?
Finde ich nicht. Dafür gibt´s ja Google, wenn´s genauer interessiert. Die Aussage eines Fachmanns (egal auf welchem Gebiet) hat logischerweise ein anderes Gewicht als zusammengegoogeltes Wissen von Laien. Zumindest wenn er nicht mit haarsträubendem Mist aufgefallen ist. Er muss nicht in dem Maß Belege bringen wie Laien.
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