Zitat Zitat von Schnubel Beitrag anzeigen
Meine Frage ist, wie ihr das übt, wie ihr Bunkai den Leuten zeigt.
Gibt es vorgeschriebene Anwendungen, oder sollten wir selbst welche anhand der Kata entwickeln
Im goju ryu gibt es m.E. recht klare Anwendungen. Goju Ryu ist stark Miyagi geprägt. Schon in chinesischen kata gibt es sehr wohl klare Anwendungen und in Okinawa hat die Szene m.E. da auch nachgesteuert.

Es gibt immer viele Anworten zur (Nicht-)Existenz klarer Anwendungen in kata.
Allerdings schließen die sich m.E. nicht gegenseitig aus, sondern gelten fast alle je nach kata und Stil mal mehr, mal weniger.

Beispiel : Saifa, erste Bewegungen bis zum Tate-Uraken.
Kihon Bunkai :

Bis 1:40 - wer solange durchhält.

https://www.youtube.com/watch?v=bOdrhtcnk2A&t=436s

Auch der Laie sieht : Strunzblöd
Warum aber dann so ?
Ich nenne die Dinger Hinweisbunkai. Hier ist der Hinweis : Übe zunächst gegen Griffe am Handgelenk, welches Prinzip hier u.a. geübt wird.
( Ich weiß es inzwischen sehr konkret und unterrichte es auch so. Auch die entsprechende Bewegung aus Heian Sandan, die eher gegen Griffe am ganzen Arm konzipiert ist.)

Ich komme aber selten dazu, Leute darin zu trainieren.
Weil sie sich den Kicki-Quatsch Prüfungskihonbunaki schon nicht merken können.

Wenn ich soweit komme, üben sie es schließlich aus dem Standringen um den besseren Griff.
Meine didaktische Reihe hetze ich dann an einem Traingsabend durch.
Damit sie sie im freien Training einschleifen könnten.
Was fast keiner tut.

Warum ? Weil die meisten Leute nicht Karate trainieren, um SV oder umfassenden Freikampf zu lernen.