Ich bin zwar nicht gefragt, aber wie oben ausgeführt ist "(nicht) clever" eine Frage der Zielsetzung. Für Maximalkraft wäre es im fortgeschrittenen Bereich "nicht clever" im Sinne von "nicht zielführend", bei den angesprochenen Gewichten und Wiederholungszahlen reden wir aber sicher nicht von Maximalkraft. Wichtiger ist, dass die Technik sinnvoll beherrscht wird, ansonsten kann man sich prinzipiell auch mit leichten Gewichten verletzen. Dürfen wir annehmen, dass Du die erwähnten Übungen unter Aufsicht gelernt hast?
Körpergewichtsübungen sind definitiv gut, aber sie haben auch gewisse Limitierungen; gerade der Bewegungsablauf des Kreuzhebens kann damit nicht wirklich gemacht werden, da helfen aber ggf. ein paar Gummibänder ab. Da man bei Körpergewichtsübungen aber "nur" das eigene Gewicht zur Verfügung hat, wird in der Regel mit sogenannten progressions gearbeitet, also sukzessive schwierigeren Übungen, die durch Winkel, Instabilität, ungleicher oder ausschliesslicher Belastung von Gliedmassen etc. die übung erschweren. Ein gut gemachter Ansatz ist z.B. der hier: http://www.startbodyweight.com/2014/...ic-poster.html Von Ross gibts da auch was dazu (Never Gymless), ich erwähne in "Sei stark" noch ein paar weitere Quellen. Alternativ kann man Zusatzgewichte (Rucksack mit Wasserflaschen o.ä.) einsetzen, dazu Ross hier: https://dokumen.tips/documents/ross-...e-warrior.html
Auch hier stellt sich die Frage der Zielsetzung: die modernen Calisthenics-Jungs sind mehrheitlich auf Schwierigkeit und Maximalkraft aus, daher arbeiten sie im Maximalkraftbereich. Dennoch kann man die progressions ohne weiteres auch im Bereich höherer Wiederholungszahlen nutzen, wenn man möchte und/oder kann.
Wenns gesund sein soll, wirst Du es langsam angehen lassen müssen, also ziemlich genau das Gegenteil von dem machen, was ich jahrzehntelang praktiziert habe![]()
Wenn ich mir Deine Liste so anschaue, dann würde ich tatsächlich zuerst mal die sehr langen Läufe überdenken und eher in Richtung kürzere Strecken mit höherem Tempo gehen. Was "kürzer" ist und wie hoch ein hohes Tempo, entscheidest Du. Ich persönlich würde zuerst mal schauen, welche Strecke Du mit einem Schnitt um 5:00 schaffst, und von da aus dann entweder die Strecke verlängern (bei gleichem Tempo) oder das Tempo steigern. Dadurch hast Du mehr Intensität an den Tagen und mehr Übertrag zu den anderen angesprochenen Aktivitäten. Am Intervalltag (sorry, ich hatte fälschlich zwei gelesen) wäre der Schwerpunkt dann natürlich höheres Tempo und wiederholte Belastungen, was immer das für Dich bedeutet ("echte" Sprints bis 400 m oder längere Tempoläufe).
Für den Rest würde ich zuerst an einen Sandsack / Waterbag o.ä. denken, das ginge auch im Wohnzimmer; ein Bierfass wäre auch möglich, ist aber ggf. etwas belastend für den parkettboden. Dadurch hättest Du ein instabiles Gewicht, das Dich dazu zwingt, zu kompensieren. Kniebeugen, Step-ups, Schultern und ein paar bodyweight-progressions mit oder ohne Rucksack, und Du solltest erstmal versorgt sein.
Ich weiss ja leider nur ausschnittsweise, was "jemand wie Du" bedeutetAlso, bei den englischsprachigen Werken gibt es natürlich eine gewisse Sprachbarriere. Hochwissenschaftlich sind die Bücher von Ross nicht, meines Erachtens sind sie auch bei überschaubarem Fitnesslevel nutzbar. Das gleiche gilt für "Sei Stark", wobei das ganz bewusst in Umgangssprache geschrieben wurde. Die eigentliche Zielsetzung ist bei Ross ebenso wie bei mir aber Leistungstraining, das sollte man beim lesen berücksichtigen. Und zumindest meine Bücher kosten ja gar nix, da kann man also bedenkenlos mal reinschauen, ob das was für Dich ist
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