Zitat von
Björn Friedrich
Wer kennt den Spruch nicht: "Lauf weg, wenn der Angreifer ein Messer hat", ein Klassiker, den man immer wieder hört oder liest, aber der meiner Meinung nach vollkommen falsch ist.
Warum? Weil der Umkehrschluss damit sagt, dass man gegen einen unbewaffneten Mann kämpfen sollte, bzw. seine Entscheidung, ob man kämpft oder flüchtet, davon abhängig macht, ob der Angreifer ein Messer hat oder nicht.
Aber genau da liegt der große Denkfehler, denn nicht jeder, der im ersten Moment unbewaffnet erscheint, ist auch wirklich unbewaffnet. Man hat als Verteidiger überhaupt keine Möglichkeit, sowas im Vorfeld zu erkennen.
Genau deshalb muss der Spruch eigentlich lauten:
Lauf immer weg, wenn du kannst, erwarte immer, dass der Gegner bewaffnet ist und kämpfe nur, wenn es keine andere Option mehr gibt.
Eigentlich darf es überhaupt keine künstliche Unterteilung zwischen bewaffneten und unbewaffneten Angreifer geben, sondern man muss immer so trainieren, als sei der andere bewaffnet, auch wenn die Waffe noch versteckt und noch nicht gezogen ist.
Taktiken, die nur gegen unbewaffnete Gegner funktionieren, sollte man eigentlich gar nicht mehr trainieren, weil man damit Risiken ignoriert, die eben relativ wahrscheinlich sind. Ich denke, viele Leute machen das heute auch schon, aber der Satz begegnet mir oft und führt eben zu einer falschen Risikoeinschätzung, denn wie schon gesagt, nicht jeder, der unbewaffnet erscheint, ist es auch und ich würde sagen, die meisten Stressmacher, sind immer für eine böse Überraschung gut.