Meines Wissens nach ist das letzte Buch, das das deutsche "SV-Ringen", also die Jiu Jitsu-ähnlichen Kampfmethoden die man seit der Renaissance in Fechtbüchern findet, zeigt, Johann Andreas Schmidts "Fecht-Kunst, oder leichte und getreue Anweisung auf Stoß und Hieb zierlich und sicher zu fechten. Nebst einem curieusen Unterricht vom Voltigiren und Ringen deutlich und gründlich beschrieben, und mit saubern, nach den Actionen gezeichneten Kupfern gezieret" von 1780.
Danach kommt erstmal nicht mehr, bis dann im 19. Jahrhundert das sportliche Ringen gezeigt wird.
Danach kommt das Jiu Jitsu so im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert, was als revolutionäres System angesehen wird, obwohl es ja im Grunde das selbe war wie das Ringen 100-200 Jahre vorher.
Was ist da passiert, dass diese Kampfkunst so schnell vergessen wurde? Eigentlich bleibt da als grosse Zäsur nur Napoleon.
Ist da bekannt, dass unter der napoleonischen Herrschaft Kampftraining in Deutschland verboten oder eingeschränkt wurde? So wie nach dem 2. Weltkrieg. Würde ja Sinn machen.
Das würde erklären, warum Jahn und Co. dann quasi wieder bei Null anfangen mussten, obwohl man 50 Jahre zuvor noch fleissig voltigiert, gerungen und gefochten hatte. Nur hab ich von solchen Gesetzen und Verboten durch die französischen Besatzer noch nie etwas gehört.
Weiss jemand mehr darüber?