Betreffs des Thema Quereinsteiger in Koryu:
Grundsätzlich hilft jede Art von Erfahrung beim erlernen einer Koryu was irgendwas mit Körperbeherrschung zu tun hat.
Am beeindrucktesten in meiner Laufbahn als Shidosha waren Frauen mit Erfahrungen aus Ballett und Rhythmischer Gymnastik. Denen musste man eine Kata nur einmal zeigen und sie konnten es fast perfekt reproduzieren. Auch Korrekturen wurden rasend schnell umgesetzt. An was man arbeiten musste waren dann vor allem Kiai und die Intention des ganzen.
Andere Budoka die mindestens 5 Jahre Training auf dem Buckel haben machen auch schnell Fortschritte, denen muss man halt nur die Gewohnheiten austreiben die in der Ryuha falsch sind oder selbstmörderisch.
Am schwersten haben es Leute die älter als 30 Jahre sind und nie ihren Körper richtig benutzt haben.
Hier muss man den Leuten praktisch erstmal beibringen wie man sitzt, steht und läuft.
Und dann gibt es durchaus auch Ryuha die besondere requirements an Vorerfahrung haben.
In der Linie der Araki ryu die von Ellis Amdur geleitet wird muss man mindestens 6 Monate an Trainingserfahrung in Body-To-Body Grappling vorweisen können und das Training während des Erlernens der Ryuha parallel weiterführen. Gemeint sind damit explizit Ringen, Judo, Sambo, BJJ, ectr.
Aikido und Hapkido gehören explizit nicht dazu.
Die Begründung für diese Entscheidung war das Araki ryu Grappling mit (langen) Waffen ist und man Erfahrung darin haben muss wie man mit Druck umgeht. Und das lässt sich am besten unbewaffnet vermitteln
Und dann muss man natürlich auch die Hauptlinie der Kashima Shin ryu erwähnen. Diese verbietet es andere Kampf- und Bewegungskünste zu üben während man die Ryuha aktiv erlernt. Ich glaube Gewichtheben / Krafttraining generell war auch verboten.