Eben gesehen, kann man sich anschauen:
Eben gesehen, kann man sich anschauen:
Das gibts schon länger auf einen anderen Kanal.
Gruß
Oli
Er ist also japanischer als die meisten Japaner, für die er trotzdem immer ein gaijin sein wird.
Das Video entstand im Rahmen des Besuchs der Taisha-ryu zur 450 Jahr-Feier. Vorab gab es das Seminar in Matsushiro, dem Ort in dem das Bunbu Gakko aus dem Video steht. Die gesamte Tour dauerte knapp 2 Wochen. Die meisten Japaner haben nicht genug Urlaub, um das am Stück mitzumachen, daher sind aus den Zweigstellen aus Tokyo nur der Leiter und sein Vize für das Seminar dort gewesen.
Dazu sei gesagt, dass das generelle Interesse an koryu bujutsu (alte Kriegskünste) in Japan seit Jahren abnimmt. Manche Schulen haben nur noch Mitgliederzahlen im einstelligen Bereich.
Danke! Ich wollte da auch niemanden angreifen. Es wäre halt interessant, ob die Tatsache, dass der Soke Ausländer ist, zusätzliche Komplikationen bei der Gewinnung von Schülern darstellt.
Das Problem haben wir ja überall. Find mal einen, der a) das Talent hat und b) dem Ganzen sein Leben widmet. Wenn der Kreis der Interessenten zu klein ist, kann man keine Qualität bewahren, weil i.d.R. zu wenig talentierte Schüler da sind und wenn er zu groß wird auch nicht, weil er verwässert. Ein konvexes Optimierungsproblem, wie fast alles im Leben. ;D
Karate wurde ja auch nur durch Export „gerettet“ (und im Gegenzug dazu stark verwässert).
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
Da er selbst sein Dojo in Deutschlsnd hat, kann man ziemlich sicher sein dass da sowieso fast nur Nichtjapaner trainieren, die wird das also nicht stören.
Natürlich gibt es ja immer diesen Asiaten-Bonus, aber ein Soke-Titel ist fast genauso gut.
In Japan gibt es ja auch Schüler, aber die werden wohl die meiste Zeit von Japanern unterrichtet, so denke ich jedenfalls.
Geändert von MGuzzi (21-01-2024 um 17:39 Uhr)
Ich finde es super, dass so viel Interesse an unserer Schule und Otsuka-soke besteht, dass Leute zu Fragen und Spekulationen angeregt werden.
Zur Sache:
Im hombu (Hauptquartier) dojo in München sind mehrere Japaner regelmäßig beim Training. In München leben auch nach Düsseldorf die zweitmeisten Menschen aus Japan in Deutschland. Die Schule wird regelmäßig in Japan und außerhalb angefragt, an entsprechenden traditionell-kulturellen Veranstaltungen teilzunehmen. Auch ist das Generalkonsulat Japans in München seit Jahren häufiger Gast bei offiziellen Feierlichkeiten im hombu dojo.
Da Otsuka-soke fließend Deutsch, Englisch und Japanisch spricht, ist es auch kein Problem für ihn, Japaner direkt zu unterrichten und sich mit Abgesandten der japanischen Regierung zu verständigen. Da er die Schule vollständig, also alle ihre Lehren und Geheimnisse gemeistert hat, sowie alles fließend und authentisch auf Japanisch an Japaner weitergeben kann (wie ein japanischer sōke auch), findet keinerlei Verwässerung statt. Innerhalb der ryuha (Schule) wird auch extrem viel Wert darauf gelegt, dass ab den höheren Graduierungen ausschließlich auf Japanisch unterrichtet wird. Die Sprache zu lernen wird daher allen Schülern sehr ans Herz gelegt (wie von Otsuka-soke selbst im Interview-Video oben erklärt wird).
In Tokyo gibt es zwei Niederlassungen. Diese werden gerade in einer internen Umstrukturierung zusammengeführt, da die beiden Zweigstellenleiter lieber enger zusammenarbeiten wollen. Die japanische Zweigstelle wird regelmäßig von Otsuka-soke besucht und zu den gasshuku (Seminaren) in Europa gibt es auch immer wieder Japaner, die nur dafür nach Deutschland kommen. Was, berücksichtigt man den begrenzten Urlaub, den Japaner im Durchschnitt bekommen, ein beachtliches Commitment ist. Ebenso gibt es einmal im Jahr ein gasshuku in Japan, zu dem auch immer wieder einige Europäer fahren. Otsuka-soke ist also in der Regel mehrere Wochen im Jahr in Japan und unterrichtet dort sowohl die fortgeschrittenen Schüler und Leiter der Trainingsstätten als auch die Anfänger direkt. Sollte er nicht in Japan sein, leiten zwei shihandai das Training dort.
Alles in allem haben Mitglieder unserer Schule im Schnitt deutlich mehr Lehre direkt vom Oberhaupt des Stils als es in vielen anderen bujutsu ryuha (Kriegskunst-Schulen) der Fall ist; auch und insbesondere die Schulen mit Sitz in Japan. Vor allem auch, wenn es darum geht, dass Otsuka-soke persönlich (und öffentlich) mit allen Lehrern der Schule kämpft, um seine Schüler direkt im shiai (Duell) zu unterweisen.
Mehr Infos zum hombu dojo, den Schriftrollen, Schuleninhalten und den Zweigstellen: https://de.hokushinittoryu.com
Neuestes Video, das einen japanischen Schüler bei einer öffentlichen Vorführung dieses Jahr zeigt: https://www.youtube.com/watch?v=_2vxh-rTQ8Y
Viele weitere Vorführungen unserer Schule in Japan und anderen Ländern folgen in den kommenden Wochen täglich auf unserem YouTube Kanal.
Vielen Dank für das Teilen des Videos. Fand ich als Außenstehender sehr interessant.
Es ist nicht so, dass er einfach "sein" Dôjô in Deutschland hat. Das Hombu-Dôjô der Hokushin Ittô-ryû Hyôhô befindet sich nun mal in Deutschland. Kleiner, aber feiner Unterschied.
Die Hokushin Ittô-ryû im Allgemeinen und die Linie des Chiba-Dôjô im Speziellen, waren schon seit ihrer Gründung eine Ausnahmeerscheinung unter den Kampfkunst-Ausbildungsstätten ihrer Zeit. Beispiele für ihre Progressivität habe ich hier in den letzten Jahren ja zuhauf geliefert.
Gerade für unsere Ryûha stellt es keinerlei Problem dar, wenn sich die Hauptausbildungsstätte mal im Ausland befindet. Das erste Mal hat diesen Schritt übrigens der 4. Sôke Chiba Tsukane vollzogen, als er das Chiba-Dôjô in Tôkyô schloss und im Februar 1897 in Taipeh eröffnete (als Hokushinkan) und mehrere Jahre dort unterrichtete.
Somit steht also die Verlegung des Hombu-Dôjô nach Deutschland in guter Tradition der Hokushin Ittô-ryû.
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
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