Nochmal kurz zum Beitrag von Hallosaurus (gestern fehlte mir die Zeit meine patzige Antwort näher zu begründen):
Du warfst mir vor in meiner Blase zu leben und nicht über diese hinauszuschauen ohne zu realisieren, dass ich schrieb wie wichtig es ist sich nicht einfach absolute Zahlen aus Google zu suchen sondern sich eben sein eigenes Umfeld anzusehen um sein eigenes Risiko zu bewerten. Wenn du mal kurz darüber nachdenkst, solltest Du merken, dass ich damit sehr wohl die Existenz eigener Blasen anerkenne, nicht nur das, ich betonen sogar deren Bedeutung. Ergänzend habe ich dann noch beispielhaft ein anderes Umfeld mit aufgeführt, in dem ich auch eine Zeit verbracht habe, und in dem es eben anders aussieht (deutlich höheres Risiko). D.h. keine Spur davon andere Blasen zu leugnen.
Das persönliche „Risiko“ bei einem Messerangriff getötet zu werden liegt mit den Zahlen von Björn kombiniert mit den oben gebrachten Zahlen der Sterbewahrscheinlichkeit pro Angriff (grob 1:10) bei einmal in 70.000 Jahren, oder in jedem 1000. Leben.
Was bedeutet das alles (für mich):
Die Politik ist selbstverständlich dafür verantwortlich endlich vernünftige Zahlen zu Messervorfällen zu erfassen (wurde lange versäumt) um Tendenzen zu erkennen und darauf zu reagieren. Letztlich ist jedes Opfer, eines zu viel.
Genau genommen ist es ein Skandal, dass dies nicht schon früher geschehen ist und wir nicht prüfen können, inwiefern starke Eingriffe in die persönliche Freiheit (Führungsverbote) zu nennenswerten, positiven Effekten geführt haben.
Reagieren darf dann auch nicht bedeuten einfach mal wieder zu glauben mit irgendwelchen verschärften Gesetzen oder irgendwelchen Rundumschlägen (generelle Verbote) die Probleme lösen zu können. Darüber hinaus muss jedes Gesetzt mit den erfassten Daten auf seine Wirksamkeit geprüft und ggf. auch angepasst oder zurückgenommen werden.
Für jeden Einzelnen gilt es aber, sich nicht von absoluten Zahlen und Berichten in Medien verrückt machen zu lassen sondern nüchtern zu bewerten wie hoch das eigene Risiko wirklich ist (siehe dazu meine vorherigen Beiträge). Wenn man dann lernen möchte dies noch weiter zu minimieren ist dagegen nichts zu sagen. Wer dies aber nicht tut handelt in keiner Weise unverantwortlich (solange er nicht in einem entsprechend Umfeld privat oder beruflich unterwegs ist).
Was mich immer wieder fasziniert ist wenn in meinem Umfeld jemand darüber redet wie gefährlich es doch geworden ist und überlegt was man tun kann, auf die Frage nach dem letzten Erste Hilfe Kurs (von weitergehenden Ausbildungen oder eigenem vertiefen ganz zu schweigen) dann aber als Antwort kommt: Beim Führerschein (der dann i.d.R. mindestens 20 Jahre zurückliegt). Falsches Risikobewusstsein und daraus resultierende falsche Priorisierung.