Nee, passen nur nicht in deine Welt:-)
Interessant. Im Prinzip völlig richtig.
Und doch konträr zu allem was ich in der Praxis je kennen gelernt habe.
Da wurde immer (Schul- und Stilübergreifend) recht viel wert auf spezifisches Aufwärmen gelegt.
Daher die Frage; hast du das selbst für dich so entschieden, oder von (d)einem Trainer übernommen?
Mit dem Level den du im BJJ hast Marq, würde ich vielleicht auch einfach irgendwelchen Leuten folgen, muss ich zum Glück aber nicht......
Und wenn du schon folgen willst, dann folge Danaher, der macht nämlich in seinem Unterricht auch keine Warm Ups, hab ich gerade letztens gelesen.
Nehmen wir ein einfaches Beispiel, ihr macht Sit Ups, ihr macht Shrimps, ihr macht Schulterbrücken, alles als Solo Übungen um warm zu werden, Mobilität zu bekommen, whatever.......
Ich lasse meine Schüler einen Kimura aus der Guard und eine Mount Escape üben und habe den gleichen Effekt, nur dass ich dabei konkrete Techniken schon am Partner geübt habe.....
Wenn ich einen Wettkampf habe und von 0 auf 100 gehen muss, dann ist es ja logisch, dass ich mich aufwärmen muss, weil eine extreme Belastung auf mich zukommt.
Aber wenn ich um 18.00 Uhr mit technischem Training anfange und das bis 19.00 Uhr durchziehe, dann bin ich um 19.00 Uhr komplett warm und kann in die Drills gehen....
Zumal man bedenken muss, das es überhaupt keinen Konsens für Mobility, etc. gibt.
Ich hab jugendliche Schüler, die sind so beweglich ohne was dafür zu tun, die hätten überhaupt kein Bock an ihrer Beweglichkeit zu arbeiten, weil sie es nicht brauchen.....
Umgekehrt habe ich Leute die Krafttraining im Gym machen und die hätten keine Lust auf unzählige Liegestütz usw.
Und wie gesagt, die Sachen, die die Bewegungsqualität wirklich tiefgreifend verändern, macht im BJJ eh keiner, da hat niemand Lust drauf, weil es viel zu langweilig ist.
Für mich der wichtigstes Punkt. Und irgendwie scheint es hier auch ein Missverständnis zu geben, Björn verzichtet ja nicht auf Aufwärmen seiner Schüler sondern wärmt sie direkt mit Partner und technischen Übungen auf und nutzt damit die Trainingszeit besser um alle im BJJ weiterzubringen.Björn:
Ich hab jugendliche Schüler, die sind so beweglich ohne was dafür zu tun, die hätten überhaupt kein Bock an ihrer Beweglichkeit zu arbeiten, weil sie es nicht brauchen.....
Umgekehrt habe ich Leute die Krafttraining im Gym machen und die hätten keine Lust auf unzählige Liegestütz usw.
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Wie gesagt, bei uns wird auch anstatt mit Einzelübungen mit Partnerdrills aufgewärmt, die aus dem BJJ kommen. Finde ich auch "sportwissenschaftlich" sehr gut. Hat auch was mit Mindset zu tun. Und halt begrenzter Trainingszeit. Wenn Leute mehr Kraft, Kondition oder Beweglichkeit trainieren wollen haben wir dazu extra Einheiten, vor dem BJJ Training. Kann man also auch zum Aufwärmen benutzen.
Im Groben machen wir meistens nach kurzem joint mobility rein spezifisches warm up mit Partner, so dass auch bereits im Warm up BJJ technisch gearbeitet wird, je nach Kontext und Schwerpunkt. Ähnlich wie Björn und Frank es schon angemerkt haben, wäre mir die Trainingszeit bei 3x die Woche a 75 Minuten für alles andere, wie BWEs, etc. zu kostbar. Das kann man außerhalb des Trainings machen.
es liegt doch auch oft an der kurzen trainingszeit von 60 min , dass aufwärmen oder ein cooldown fehlt.
3-5 min allgemeines aufwärmen ist ausreichend. aufwärmen bedeutet auch nicht, liegenstütze und kniebeugen und andere sinnlose übungen zumachen, wie es hier unterstellt wird.
das anschliessende sportspezifisches aufwärmen wird ja scheinbar auch von den kritikern betrieben.
gerade das spezifische aufwärmen , bedeutet nicht nur fallschule und shrimpen, sondern es gibt viele möglichkeiten, bewegungsabfolgen, die allgeimen oder für das anstehende training benötigt werden, zum aufwärmen zu benutzen. dies ist keine zeitveschwendung, es verbindet sogar beides.
oft wird das training auch mit dem rollen abgeschlossen, was auch nicht ideal ist.
man merkt auch, dass die meisten hier erwachsene traineren, wo man auch dinge wie krafttraing oder andere dinge in die verantwortung der sporttreibenden abgibt.
kinder, jugendliche und auch anfänger haben gar nicht das wissen und evt auch die möglichketen, solche aspekte des trainings selbstständig richtig und zielgerichtet für den sport zu machen.
deshalb bin ich für einen umfassenden trainingsansatz, der diese aspekte berücksichtig. dies ist auch imo die verantwortung eines trainers, denn krafttraining und beweglichkeitstraining schützt langfristig den körper vor verletzungen und bietet die grundlage, sport auch wettkampfmäßig erfolgreich zu betreiben.
natürlich sieht ein training für fortgeschrittene zb eine sparringseinheit anders aus. da muss man auf die eigenverantwortung der sportler bauen, dass sie die prinzipien anwenden , die sie gelernt haben, d.h. sich selbstständig ausreichend aufwärmen und nach dem sparring / rollen regenerative einleiten.....
Geändert von marq (09-02-2024 um 12:28 Uhr)
Was macht ihr denn, wenn ein großteil der Gruppe auf ein gemeinsames warm up besteht bzw. nachfragt? Ebenfalls wenn das Thema wunsch auf Muskelaufbau übungen wie liegestütz etc. aufkommt?
Frank hat da ja schon etwas zu geschrieben.
Ich finde mehr Technick und mehr System spezifische Übungen auch Sinnvoll. Ich bin aber auch jemand der an sich selber arbeitet und nicht breitensport mäßig nach der Arbeit einfach 1,5 st. lang "bespaßt" werden will.
Moment Mal, hat hier irgendwer argumentiert, dass Ausdauer- und Kraftübungen ins Aufwärmen gehören?
Um mal im Beispiel der Fallschule zu bleiben, das finde ich ausgesprochen wichtig explizit und ohne Partner als Techniktrainig zu machen. Theoretisch kann man das auch im Wurf- und Takedowntraining machen. Tori übt den Wurf, Uke das fallen. Praktisch funktioniert das aber übeeerhaupt gar nicht. Unsicherer Tori macht einen hölzernen, unsauberen Wurf, unsicherer Uke verkrampft. Dadurch wird der Wurf härter und schwieriger zu fallen, gleichzeitig durch den steifen Uke schwieriger auszuführen. Wurf und Fallen werden immer rumpeliger. Das ist ein Teufelskreis.
Was ich damit sagen will, in der "normalen" gemischten Gruppe mit 20-70% Weißgurten haben sportspezifische Soloübungen wie Shrimps, Fallschule, etc. definitiv ihre Daseinsberechtigung und eignen sich auch relativ gut für den Anfang zum aufwärmen. In rein forgeschrittenen Gruppen sieht das natürlich anders aus.
Geändert von VincentPrice (09-02-2024 um 11:49 Uhr)
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