Zitat von
Kensei
Du unterliegst hierbei insgesamt einer Fehleinschätzung...
Kommt drauf an, wie man mitschreibt.
Wenn man das, was gesagt wird, in eigenen Worten zusammenfasst, findet natürlich ein höherer kognitiver Prozess statt.
Tafelbild abpinseln konnte ich aber auch ohne Beteiligung des Bewusstseins.
Das ist aber unabhängig davon, ob ich mit der Hand schreibe, oder mit elektronischen Medien.
...weil eben auch das "Abpinseln" schon einen unbewussten Lerneffekt ausslöst, wie man seit langem weiß. Die Fachdebatte dreht sich eigentlich nur noch um das "Wie" und "Warum", nicht um das "Ob".
Ich glaube durchaus, dass jegliche Bewegung einen Lerneffekt auslöst, da das Gehirn so funktioniert.
(Okay, der Hüther hat das bestritten...)
Es ist nur die Frage, was man lernt:
Den Inhalt des Mitgeschriebenen, oder wie man die Zeichen pinselt?
Zitat von
Kensei
Ich hatte soviel Abstraktionsvermögen unterstellt, dass du "schreiben" evtl. als motorischen Prozess verstehen könntest?!?
Meine Frage war:
Zitat von
Pansapiens
Und was soll im Fall von Formeln der Vorteil eines Abbildes im motorischen System sein, im Vergleich zu einem Abbild im visuellen System, idealerweise noch verknüpft mit einer Bedeutung?
Und ist das Abbild im motorischen System nicht eher eine Bewegung und wäre die dann nicht eher im prozeduralen Gedächtnis gespeichert?
Kannst Du diese Frage mit den Informationen aus dem Artikel beantworten?
Zitat von
Kensei
Ich weiß nicht, was die mit "Force Attention..." genau meinen und hab den Kontext jetzt auch nicht nochmal nachgelesen.
Da steht nicht "Force Attention..." sondern:
Handwriting requires fine motor control over the fingers, and it forces students to pay attention to what they are doing
zu deutsch:
Das Schreiben mit der Hand erfordert eine feinmotorische Kontrolle über die Finger und zwingt die Schüler dazu, auf das, was sie tun, zu achten.
Auch das (Mit-)Schreiben mit einer Tastatur, erfordert eine feinmotorische Kontrolle über die Finger und zwingt mich dazu, auf das, was ich mitschreibe, zu achten.
Aber muss sich ein Student tatsächlich beim Handschreiben auf den motorischen Vorgang des Schreibens bewusst konzentrieren?
Zitat von
Kensei
Bekannt ist, dass das Schreiben von Buchstaben und Wörtern im Gehirn andere Prozesse auslöst als Abtippen oder reines lesen. Dazu steht was in dem verlinkten Artikel.
Dazu brauche ich keinen Artikel zu lesen....
Auch wenn ich meinen Namen tanze, oder in den Schnee pisse, werden andere Prozesse ausgelöst, als wenn ich den in eine Tastatur eintippe oder mit dem Stift schreibe.
Und falls einer tatsächlich eine Vorlesung als LaTeX-Code mitschreibt, wohl auch.
Zitat von
Kensei
Zitat von
Pansapiens
Oder, ob sogar, die Bewegungen Bewegungen des Stiftes beim Schreiben "sehr wichtig", seien, um sich das Geschriebene einzuprägen, was man so verstehen könnte, dass es ohne diese Bewegungen so gut wie nicht ginge, sich was einzuprägen.
Ich weiß nicht, warum man die Diskussion hier so verstehen sollte. Das hat niemand behauptet oder geschrieben.
Ich hatte angegeben, worauf ich mich beziehe. Ist oben blau markiert und wurde von Dir bei Deiner Antwort aus irgendwelchen Gründen von Dir nicht mit zitiert.
Was tatsächlich so geschrieben wurde, habe ich als direktes Zitat gekennzeichnet eingebettet in ein indirektes Zitat.
Das blaue stellt also das, dar, was hier gesagt wurde und das von Dir zitierte, eben eine mögliche Interpretation.
Zitat von
Kensei
Das du irgendwas irgendwie gelernt hast, sagt doch nichts darüber aus, wie effizient das war. Vielleicht hättest du in derselben Zeit viel mehr lernen können oder dir Dinge genauer einprägen können? Es geht nicht um ganz oder gar nicht, sondern um besser oder schlechter.
Es ging um "sehr wichtig" oder nicht.
Der Arbeitsalltag von vielen Leuten wird immer digitaler.
Bei Meetings schreibe ich bestimmt nicht mit dem Stift mit, um mich hinterher besser daran zu erinnern.
Mitschreiben hatte bei mir schon immer viel mehr den Zweck, das Gesagte wiederabrufbar extern zu speichern.
Dafür sind digitale Medien aus verschiedenen Gründen wesentlich praktischer.
Zitat von
Kensei
Schüler die mit Tablet geschrieben haben, haben ja auch in den Studien nicht gar nichts gewusst. Sie haben halt nur schlechter abgeschnitten, als Schüler die von Hand mitgeschrieben hatten.
In welchen Studien?
Zitat von
Kensei
Laut aktuellem Forschungsstand heißt es das eben schon. Dazu in dem Artikel;
Am Ende steht da, als direktes Zitat der Autoren der Studie, die in dem Artikel besprochen wird:
„Es gibt Hinweise darauf, dass Studierende mehr lernen und sich besser erinnern, wenn sie handschriftliche Vorlesungsnotizen anfertigen.
Klingt irgendwie nach einem geringeren Evidenzgrad, als von Anita und Dir kolportiert....