... Die Anzahl der Straftaten in Deutschland ist im vergangenen Jahr um 5,5 Prozent auf fast sechs Millionen gestiegen. Das geht aus der Polizeilichen Kriminalstatistik für 2023 hervor, die der Welt am Sonntag vorab vorliegt. Aus einigen Bundesländern wAuch die Anzahl der Tatverdächtigen stieg dem Bericht zufolge gegenüber dem Vorjahr, um rund sieben Prozent auf nun 2,25 Millionen. Etwa 925.000 (plus 18 Prozent) von ihnen haben demnach keinen deutschen Pass, mehr als 400.000 (plus 30 Prozent) davon seien Zuwanderer.
Den höchsten Stand seit 15 Jahren habe die Gewaltkriminalität mit etwa 215.000 Fällen erreicht. Darunter fallen etwa gefährliche und schwere Körperverletzung mit einem neuen Höchstwert von rund 155.000 Fällen. Deutlich stieg demnach auch die Anzahl der Raubdelikte (plus 17 Prozent) auf rund 45.000 und die Zahl der Messerangriffe (plus zehn Prozent) auf etwa 9.000.
Die Anzahl der Straftaten hatte 2022 nach Jahren des Rückgangs bundesweit wieder zugenommen – um 11,5 Prozent auf rund 5,63 Millionen. Damals wurde ein Teil des Anstiegs auf den Wegfall der Corona-Maßnahmen zurückgeführt. Durch die staatlichen Beschränkungen hatte es 2020 und 2021 weniger Tatgelegenheiten gegeben, etwa weil Geschäfte geschlossen waren und sich weniger Menschen begegneten.
Der Innenminister von Nordrhein-Westfalen, Herbert Reul (CDU), macht nun eine veränderte Stimmung in der Gesellschaft als Grund für die gestiegenen Zahlen aus: "Konflikte werden schneller mit Fäusten statt mit Worten gelöst", sagte Reul der Welt am Sonntag. Die Zündschnur sei kürzer geworden. Niedersachsens Innenministerin Daniela Behrens (SPD) sieht die Inflation, eine höhere Mobilität nach der Corona-Pandemie und Migrationsbewegung als mögliche Erklärungen. aren bereits Zahlen bekannt. Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) will die Statistik offiziell am Dienstag vorstellen. Rund 58 Prozent der Straftaten habe die Polizei aufgeklärt.