Wer berechtigt ist es zu beantragen, der darf und soll das meinetwegen auch gerne tun. Wer seine, wie auch immer geartete Verbundenheit mit der Bundeswehr damit ausdrücken möchte, in dem er es ans Revers heftet ... Bitte, ist doch völlig in Ordnung. Ich werde es nicht beantragen.
Respekt.
Danke
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Ein Veteranenkennzeichen für ehemalige Bundeswehrangehörige finde ich prinzipiell nicht schlecht. Heutzutage kriegt man für alles und jedes eine Medaille, Urkunde, Andenken, warum also nicht auch für (freiwillig!) geleistete Dienste? Letztlich geht es sicher auch darum, das Image der Bundeswehr aufzubessern. Die BW hatte lange Zeit das Image einer unerfahrenen Gurkentruppe, was hauptsächlich durch Berge von GWDlern geprägt wurde, die nur ihre Zeit abgerissen haben.
Die heutige Bundeswehr ist anders, eine beträchtliche Zahl von Soldaten hat tatsächlich Kampferfahrung. Das Bild der Truppe wandelt sich allmählich. Als ich Ende der 80er beim Bund war, bin ich nie in Grün zur Kaserne gefahren. Zu viele blöde Blicke, dumme Kommentare und Anmache.
Aber ich würde keinem GWDler ein Veteranenkennzeichen geben. Wer zu etwas verpflichtet war, der braucht dafür kein Andenken.
Nein, es gibt immer noch einen riesigen Wasserkopf an Verwaltung und das an zwei Dienstsitzen: https://www.bmvg.de/de/ministerium/organisation ( Einfach mal reinschauen )
Die Grundstruktur stammte aus den 80ern und auch diverse Reformen haben nicht viel geändert. Minister kamen und gingen.
Nach wie vor hat - und das zum Glück ! - nur eine Minderheit " reale " Kampferfahrung. Einsatzerfahrung haben deutlich mehr Soldaten, daß stimmt natürlich.
Ich bin auch Uniformträger, würde aber niemals " draußen " damit herumlaufen ( Es sei denn ich bin im Dienst ). Ich ziehe mich immer vorher um. Daß liegt zum einen daran, daß ich mit meinem Dienst abgeschloßen habe und jetzt ein anderer bin. Zweitens habe ich zuviel negative Erfahrungen gemacht. Ich habe keine Lust darauf, daß mir jemand dessen Hartz 4 Antrag abgelehnt wurde, mich als Vertreter des Staates wahrnimmt und seinen Frust an mir ausläßt. Meine Erfahrung mit BW-Angehörigen die draußen rumlaufen ist eine völlige Gleichgültigkeit der Gesellschaft. Es interessiert sich keiner dafür. Die Mehrheit der Leute ist teilnahmslos ... und dann gibt es eben noch die Gruppe, die das ablehnt was man tut.
Die Wertschätzung der BW gegenüber sehe ich einfach nicht. Und daß wird sich auch nicht ändern. Noch nicht einmal durch Hilfseinsätze wie beim Oderhochwasser.
Wie gesagt, meine persönliche Erfahrung.
Noch einen Nachtrag:
Ein Kamerad von mir - uniformiert - steht am Bahnhof und wartet auf den Zug. Da kommt ein Mann auf ihn zu und bedankt sich bei ihm für die Hilfe der Bundeswehr. Es stellt sich heraus, daß es sich um einen Kriegsflüchtling aus dem Kosovo handelte. Dieser wollte sich dafür bedanken daß die NATO - so seine Darstellung - die serbischen Truppen " vertrieben " hat. So etwas gibt es also auch
Ich bin meist in Uniform nach Hause gefahren, hauptsächlich weil es Freitags schnell gehen musste und nicht viel Zeit war, den Zug zu erreichen. Hat in der Regel niemanden interessiert, nur einmal hat mich irgendein Bekloppter im Zug beschimpft und angeschrien. Habe ihn ignoriert und dann ist er zum nächsten Fahrgast und hat den angeschrien, hatte also nix mit der Uniform zu tun, der Typ hatte einfach irgendeinen Schaden.
Also doch lieber Kriegsverbrechen ignorieren und geschehen lassen, damit man bloß nicht gehasst wird.Egonolsen:
Naja, für jeden Kosovaren, der sich bedankt, habt ihr umso mehr Serben kreiert, die euch hassen...
Ich finde es gut wenn Soldaten oder Polizisten die für ihr Land im Ausland gedient haben so ein Abzeichen bekommen. Für reines ableisten der Wehrdiensts finde ich es eher etwas komisch (entspricht auch nicht dem, was ich im Kopf habe wenn jemand von Veteranen spricht).
Viele Grüße
Thomas
https://www.thiele-judo.de/portal/
The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.
Diese Auszeichnung für Auslandseinsätze gibt es ja schon in Form der Einsatzmedallie und für Gefecht und Tapferkeit auch eine. Das sind dann auch "richtige Orden", die feierlich verliehen werden.
Im Auslandseinsatz gibt es aber auch Jobs, die relativ entspannt und ungefährlich sind. Die wenigsten sind/waren wirklich in Gefechtshandlungen verwickelt und werden, wie gesagt gesondert ausgezeichnet.
Das Veteranenabzeichen schliesst diese Gruppe ja auch nicht aus.
In den USA und UK ist auch jeder, der seine Grundausbildung erfolgreich abgeschlossen hat ein Veteran(in den USA auch anderer Länder, also Deutsche z.B...) und bekommt auch Vergünstigungen, wie verbilligte Eintritte in Museen, Disneyland, etc.
"Thanks for your service..." heisst es dann.
Geändert von MatscheOne (03-05-2024 um 13:19 Uhr)
Da man in der BRD schon immer gefremdelt hat mit dem Militär, wird es so etwas einfach nicht geben. Wie ist denn das allgemeine Bild von Soldaten oder der Bundeswehr ?
In den 80ern hieß es noch: " Wer nichts weiß und wer nichts kann, geht zu Post, Polizei oder Eisenbahn. Und fällt dir das auch noch zu schwer, dann gehe doch zur Bundeswehr." Daran hat sich grundsätzlich nichts geändert. Erzählt man, daß man Zeit-/Berufssoldat ist oder war, halten einen die Leute für einen Arbeitsverweigerer, Taugenichts usw. . " Die saufen nur ! " Wer schon vor der BW getrunken hat, der wird es dort auch tun.
Die Bundeswehr gilt als Auffangbecken für Versager und Faulpelze. Daß Bild sitzt in den Köpfen und ist nicht mehr zu ändern. Da bin ich sehr pessimistisch. Trotzdem würde ich mich freuen, wenn es eine Kehrtwende gäbe, allein mir fehlt der Glaube.
Das die Veteranenkultur in USA und UK eine ganz andere ist, als in D, ist ja bekannt.
Aber das interessiert mich eben schon, ohne Wertung.
Und in den USA und UK kommen die Soldiers auch eher aus bildungsfernen Schichten, für manche aber die einzige Chance geselschafliches Ansehen zu erreichen,etc, pp..(Offiziere ausgenommen...)
Egal, ich schweife ab...
„Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“
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