Das Internet hält einem heutzutage den Spiegel vor und es ist nicht leicht damit umzugehen vor allem wenn man im Tun ist und die Dinge als gegeben hinnimmt. Erst mal ist es ein Schock, wenn man die youtube Videos von mehr oder weniger qualifizierten Videoproduzenten sieht und die Kommentare liest. Olympisches Sportfechten wird auf einmal mit allem möglichen anderen verglichen rund um die Welt, historisch in bezug auf das was von den Machern für "realistisch" gehalten wird,was sie doof finden an Sportwaffe und Regelwerk... wtf. Jetzt kann man sich abwenden oder aussortieren ob nicht doch der ein oder andere valide Punkt vorhanden ist. Das ist anstrengend vor allem wenn sich in den Videos ständig auf dieselben Punkte eingeschossen wird. Ich kann jeden verstehen, der sich darauf nicht einlassen möchte. Andererseits haben die Leute in etlichen Punkten durchaus recht. Als Praktizierender weiß man zwar warum man den Kompromiss eingeht aber im Prinzip alles diskutabel.
Wenn ich das ganze jetzt noch mit Tradition ummantele oder einer gewissen Schule nachgehe, macht es das emotional nicht einfacher. Was D´Artagnans historisches Vorbild hatte als Hauptwaffe ein Gewehr und wurde bei einer Belagerung erschossen passt nicht so zur bubble meiner Teenagerzeit
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Es bleibt ein Sportkompromiss. Trotzdem ich kann mich in einer gewissen Tradition sehen, der Wettbewerb ist echt, ich muss besser sein im Rahmen der Regeln um den Punkt zu machen und der Selbstverteidigungsaspekt fällt wegen Waffenverbot eh flach. Ich denke man reift als Kampfsportler, wenn man sich mit diesen Grenzen auseinandergesetzt hat. Desillusionierung und vielleicht eine gewisse Unzufriedenheit mit dem Altbekannten bietet auch Chancen.
Überleben wird allerdings nur das was sich der heutigen Kommunikation in den modernen Medien anpasst. Sich immer weiter zurückzuziehen und mit einem Hinweis ist bei uns halt so und war immer so dem Diskurs aus dem Weg zu gehen wird nicht reichen.
"Ich habe alle diese Degen selbst geschmiedet und übe täglich acht Stunden mit ihnen, um einen Piraten töten zu können." "Du brauchst dringend ein Mädchen mein Freund!" (Fluch der Karibik)