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Thema: Das Vermächtnis des Kan-Ki-Fu - Prof. Dr. K.R. Kernspecht - (Nikolaustag, 06.12.2024)

  1. #61
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    Wie ist das - wo würdest du denn neue Akzente setzen?
    Das würde einiges sein, u. a.:

    a.)
    Eine wirkliche, echte, repräsentative Umfrage unter den Schulleitern.
    Echte Meinugen und Hinweise und nicht ...
    Das Auswerten und umsetzten, auch heilige Kühe schlachten.

    b.)
    Überlegen ob man nicht L.T. wieder ins Boot sollte.
    (Auch um "ihn zu kontrollieren".)

    c.)
    Die Schulleiter besser qualifizieren.
    Klar, dass ein 10 SG ständige Unterstützung braucht.
    Ein 3. TG mit 20 Jahre Erfahrung braucht eigentlich keinen "Großmeister", der sucht sich einen Lehrer für sein Weiterkommen und fertig.
    Wer das ist - Entscheidet jeder selber.
    Dass kann dann auch die N. sein, kein Thema, wer das will.

    d.)
    Keine Organisation mehr, keine horrenden Zahlungen mehr (die brauchen die Schulen), keine Großmeister, nichts.
    Keine Meistergrade/Graduierungen für höhere Lehrer und so..., es weis ja eh jeder wie das zustande kommt.
    (Man muss nur sehen wie jetzt noch graduiert wurde..., erzählt das mal jemandem außerhalb der WT-Bubble..., Blamage hoch 10. Zudem haben wir nicht mehr 1976, die Budo-Romantik gibt es nicht mehr. "Selbst die kath. Kirchen sind leer.")

    e.)
    Ein freier Zusammenschluss, z. B. "EWTA", mit gemeinsam aufgestellten Regeln an die sich jeder hält.
    Interessante Lehrgänge mit wechselnden Themen und Referenten (es gibt Top 2. und 3. TG die super interessante Sachen machen).

    f.)
    ...



    Was dagegen steht:
    Das "liebe Geld".
    Seien wir mal ehrlich: Jetzt wollen andere "den Rahm abschöpfen", "viele haben lange darauf gewartet", "jetzt wollen die an die Fleischtöpfe und die dicken Stücke auf der Gabel haben".
    Dem wird man sich wohl nicht entziehen können...
    ...und das wird - ziemlich sicher - (neben anderen Dingen, ehrlicherweise auch: Rückgang des Interesse an KK, pp.) "der Untergang" sein.
    Geändert von Uruk (08-12-2024 um 12:49 Uhr) Grund: Kann oder könnte..., das ist hier die Frage...

  2. #62
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    Zitat Zitat von Uruk Beitrag anzeigen
    Keiner !
    Keiner !! der sich zur Nachfolge berufenden Personen kommt auch nur annährend an Sifu KRK heran !!!
    Von der Inovationsfähigkeit, der Technik, den Beziehungen, den Führungseigenschaften... oder gar dem Charisma.
    Ich stelle mir halt überwiegend die Frage für die heutigen 8. und 7.PG, ob da ein König oder eine Natalie für einen Janisch, Schwarz oder Edel etc. noch einen Mehrwert bieten. Kann Edel vom König noch was lernen?

    Zitat Zitat von Uruk Beitrag anzeigen
    Was dagegen steht:
    Das "liebe Geld".
    Seien wir mal ehrlich: Jetzt wollen andere "den Rahm abschöpfen", "viele haben lange darauf gewartet", "jetzt wollen die an die Fleischtöpfe und die dicken Stücke auf der Gabel haben".
    Dem wird man sich wohl nicht entziehen können...
    ...und das wird - ziemlich sicher - (neben anderen Dingen, ehrlicherweise auch: Rückgang des Interesse an KK, pp.) "der Untergang" sein.
    Auch hier stelle ich mir die Frage v.a. für die heutigen 8. und 7.PG mit eigenem Schul-Netzwerk. Einem 2.TG oder 5.SG ist es vermutlich egal, ob er Beiträge an A oder B zahlt. Aber was haben die höheren Tiere unter der Führungsriege für einen Mehrwert vom Verbleib im Verband?

  3. #63
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    Ich stelle mir halt überwiegend die Frage für die heutigen 8. und 7.PG, ob da ein König oder eine Natalie für einen Janisch, Schwarz oder Edel etc. noch einen Mehrwert bieten. Kann Edel vom König noch was lernen?
    Nein, wäre ja auch schlimm wenn....
    Selbst ein 4. oder gar 4. TG hat - wenn er gut trainiert und sich auch mal umschaut - eigentlich technisch ausgelernt.
    Wenn er dann einen Mentor braucht, gut...
    Aber wer soll das sein?
    Ja, der Lehrer in seiner Schule (vor Ort) für seine Schüler.
    Aber sonst?

    Auch hier stelle ich mir die Frage v.a. für die heutigen 8. und 7.PG mit eigenem Schul-Netzwerk.
    Die brauchen eigentlich niemand.
    Klar, mit einem guten Verband wie der EWTO in den 80er/90ern wäre es noch besser.
    Aber wie soll das kommen? (Wieder kommen, die letzten 10 Jahren war es ja auch nicht mehr "so dicke".)
    Wer soll das machen?


    Einem 2.TG oder 5.SG ist es vermutlich egal, ob er Beiträge an A oder B zahlt.

    Nein!
    Einem 2. TG ist es im Jahre des Herren 2025 auch nicht egal, ob er abdrückt:
    - Jahresbeitrag von ihm
    - Gebühren für sein Weiterkommen
    - Selktionsgebühren fpr ihn, LG-Gebühren, Prüfungs-Gebühren
    - Zeit/Geld für Verbandsarbeit, pp.
    - Anteil Jahresbeitrag der Mitglieder
    - Lizengebühr für seine Schule
    - und... und... und...

    Und ob er nur "Mini-Bruchstücke" abbekommt von:
    - LGs die seine Schüler besuchen
    - Prüfungen die seine Schüler ("woanders") machen
    - Sektionsgebühren die an andere gehen
    - Kleidung die wonanders gekauft
    - Lehrmaterial das wonanders gekauft wird
    - und... und... und...

    Ich sagte ja:
    Das liebe Geld.

  4. #64
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    Zitat Zitat von Uruk Beitrag anzeigen
    Ich stelle mir halt überwiegend die Frage für die heutigen 8. und 7.PG, ob da ein König oder eine Natalie für einen Janisch, Schwarz oder Edel etc. noch einen Mehrwert bieten. Kann Edel vom König noch was lernen?
    Nein, wäre ja auch schlimm wenn....
    Selbst ein 4. oder gar 4. TG hat - wenn er gut trainiert und sich auch mal umschaut - eigentlich technisch ausgelernt.
    Wenn er dann einen Mentor braucht, gut...
    Aber wer soll das sein?
    Das meine ich ja. KRK war für die höheren PG ein Lehrer und Mentor. Er hat auch immer mal was neues aus dem Hut gezaubert, was auch immer man davon halten mag. Das fehlt jetzt. Ein höherer PG hat jetzt weder einen inhaltlichen noch einen finanziellen Vorteil aus dem Verband.

  5. #65
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    Das meine ich ja.
    KRK war für die höheren PG ein Lehrer und Mentor.
    Er hat auch immer mal was neues aus dem Hut gezaubert, was auch immer man davon halten mag.
    Das fehlt jetzt.

    Das sehe ich auch so.
    4 x Ja.


    Ein höherer PG hat jetzt weder einen inhaltlichen noch einen finanziellen Vorteil aus dem Verband.

    Generell ja.
    Es sei denn, es wird extrem gut gemacht.
    (Chance sehr gering, aber es ginge - zumindest theoretisch -. Aber nicht so., wie jetzt erstmal der Plan ist.)

  6. #66
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    Ich kann den Argumenten, weshalb es schwierig werden kann, zustimmen.

    Was ich auch schon früher problematisch fand, war die Klüngelei innerhalb der "Gebiete" (ob das später noch so war, können andere beurteilen)
    Wenn man irgendwo in einer Schule angemeldet war, hieß es zwar, man können überall WT lernen, jedoch wurde das absolut nicht gern gesehen. Nicht selten mussten Abgaben getätigt werden, wenn ein Schüler "fremd" trainiert hat (an den ursprünglichen Lehrer/ Si-Hing, Si-Fu) oder es wurde verheimlicht, da "verboten".
    Auch galten "fremde" Sifus nicht selten als "Feinde", die falsche Dinge unterrichten, und das innerhalb der EWTO, ganz zu schweigen von Quellen außerhalb.
    Das Wort "Verräter" war Gang und Gäbe bei ehemaligen Lehrern, die nicht mehr der EWTO angehörten. Und deren Schüler ebenso. Man wurde gemieden, Freundschaften lösten sich auf etc ...

    Wie soll das jetzt gehen? Sind die einzelnen Schulen oder Schulverbände genügend zusammengewachsen, um Möglichkeiten der Koexistenz zu schaffen? Um Gebietsrechte zu klären, ohne dass ein "Abschneiden vom Wissen" so sehr droht als zu KRKs Lebzeiten?

    Es ist zwar auf der einen Seite schön, dass WT so quantitativ gewachsen ist, nur, wo haben all die vielen gestandenen Lehrer denn noch Platz, um sich zu verwirklichen?

    Ich weiß noch, dass ich als 2. TG in 1999 so gut wie keine Chance auf eine eigene Schule hatte. Aufgrund von Beziehungen bekam ich ein 6000 Einwohner- Dorf, immerhin schön als Hobby nebenher.
    Dann kam WT ChiKung und es hieß, hier gäbe es neue freie Gebiete .... Pustekuchen ^^ Entweder hat sich diese schon jemand vorab gekauft und diese per Unterlizenz und eigener Verbandsgebühr (also doppeter Gebühr für Schüler) zu vergeben und zu Ausbilderunterricht bei ihm zu verpflichten.... oder die Gebiete waren "tabu", auch wenn der WT-Lehrer gar kein Interesse an Chi Kung hatte.

    Und das war 1999. Damals gab es vielleicht 5 Meister, wenn ich recht erinnere. Klar gab es in den nächsten Jahren viele Abspaltungen, die aber schnell aufgefüllt waren und die Zahl der Lehrer/ Meister ist ja nahezu exponentiell gewachsen. Wo haben die denn Platz? Ich wäre heute (verglichen mit Zeitgenossen von früher) min 6 oder 7 Meistergrad in ner Dorfschule ^^, wäre ich drangeblieben. An der Situation der Schulen hat sich ja trotzdem nichts geändert. Die die frei wurden, haben nachfolgende Schüler derjenigen bekommen, die mehrere Gebiete haben, oder per Zufall, wenn es Ausfälle gab. Darum kenne ich einige Meister, die überhaupt keine Schule haben, sondern eben mehr oder weniger assistieren oder gar nicht unterrichten. Wenn sie nicht ihr Ding machen.

    Wenn es nun aus schon genannten Gründen bröckelt, dann gibts diesbezüglich ja kein Halten. Klar fühlen sich die höheren grade / Meister gegenüber anderen ggf. nicht mehr so gebunden und machen ihr eigenes Ding, wo immer es ihnen passt, oder wo sie eigentlich immer schon hin wollten. Weiterlernen kann man ja (eigentlich schon immer) wo und wie man möchte, solange das Gebotene den Schülern gefällt. Und um letzeres gehts ja.

    Eine ganz andere davon ganz unabhängige Frage ist ja ohnehin, wieviel Nachfrage es überhaupt (noch) gibt und wer sich überhaupt noch als Schule halten kann. Daher ja auch die Sparten. Reines wing chun hat eine Grenze an Nachfrage, die ist wahrscheinlich auch schon ziemlich gedeckelt. Also muss man neue Nischen finden in Sachen Gesundheit, reine SV, innere Kampfkunst, oder ne ganz neue Idee, um überhaupt auf vernünftige Zahlen zu kommen. Ich bewundere seit jeher Leute, die Kampfkunstschulen in einem ansprechenden Stil aufbauen / aufrecht erhalten können. Wie ZEN ja schrieb, ist das ein Aufwand, den nicht viele betreiben möchten, da die Kampfkunst als solches eine im Vergleich zum Hobbyisten kleine Rolle übernimmt und Marketing und Organisation zur wichtigsten Arbeit wird.
    Befreie Dich von Konkurrenz-Denken. Du bist hier, um zu erschaffen, nicht zum Wetteifern um das, was bereits erschaffen ist. Du musst ein Schöpfer werden, nicht ein Konkurrent.

  7. #67
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    Zitat Zitat von Uruk Beitrag anzeigen
    [...] die Budo-Romantik gibt es nicht mehr. "Selbst die kath. Kirchen sind leer." [...]
    DREIMAL Daumen hoch, aber sowas von!!!! Ich danke dir für diese offenen Worte, die ich unterschreibe!

    So gesehen hätte die EWTO nunmehr die Möglichkeit, sich nach und nach von einer eher öhm "geschlossenen" Hierarchie-GmbH in einen Verband zu verwandeln, der sich bestimmten Werten verschrieben hat (ein Ansatz muss bleiben) und dennoch mit der Zeit geht - siehe Partizipation, Reduktion der Gebühren et al. Man mache sich bewusst: Das noch bestehende Netzwerk birgt allemal die Chance dazu!

    Uruk, ich bin sehr angetan von deinen Gedanken und würde mich echt freuen, wenn sich solch ein Wandel vollziehen würde - auch mit Blick auf das Wing Chun in der BRD.


    Aber irgendwie ... das wird schwer werden, denn die "oberen" Schwergewichte werden einen Teufel tun und hier aktiv werden. Warum auch? Deren Komfortzone ist noch vorhanden und das Prestige gibst du nicht mal so auf, vor allem in diesem Moment nicht, wo sich nach und nach kein kleines Machtvakuum ausbreitet.


    Mal schauen, wer der Matin Luther der EWTO werden wird, wer ihm folgen wird und wohin er sie führt!

  8. #68
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    Wenn wir fremde Schüler in unserer Schule hatten (auch EWTO Fremd) waren wir sehr offen und respetvoll und haben nichts verheimlicht. Das ist schon sehr krude, was hier geschrieben wird..
    Da es ja euch immer ums Geld geht, hier mal ne kleine Anmerkung. Im KravMaga und vielen anderen modernen Systemen werden Preise aufgerufen, da träumt die EWTO von, da sind wir noch mit einer der absolut günstigsten Verbände.,
    Ich habe von drei Stunden Lehrgangsgebühren von 700 Euro+ gelesen, da wird einem schwindelig.
    Ist der Weg frei, stoße vor !

  9. #69
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    Zitat Zitat von ZEN2021 Beitrag anzeigen
    Mal schauen, wer der Matin Luther der EWTO werden wird, wer ihm folgen wird und wohin er sie führt!
    War das nicht Iadarola?

  10. #70
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    Zitat Zitat von derKünstler Beitrag anzeigen

    a) Ich weiß noch, dass ich als 2. TG in 1999 so gut wie keine Chance auf eine eigene Schule hatte. Und das war 1999. Damals gab es vielleicht 5 Meister, wenn ich recht erinnere. Klar gab es in den nächsten Jahren viele Abspaltungen, die aber schnell aufgefüllt waren und die Zahl der Lehrer/ Meister ist ja nahezu exponentiell gewachsen. Wo haben die denn Platz?

    b) [...] solange das Gebotene den Schülern gefällt. Und um letzeres gehts ja.

    c) Ich bewundere seit jeher Leute, die Kampfkunstschulen in einem ansprechenden Stil aufbauen / aufrecht erhalten können. Wie ZEN ja schrieb, ist das ein Aufwand, den nicht viele betreiben möchten, da die Kampfkunst als solches eine im Vergleich zum Hobbyisten kleine Rolle übernimmt und Marketing und Organisation zur wichtigsten Arbeit wird.
    @ Künstler: VIELEN DANK für diese mehr als offenen Worte! Du bist nicht alleine mit deinen Gedanken. Lass mich ein paar davon aufnehmen...

    a) Nimm mal die Ecke Bad Kreuznach in Rheinland Pfalz: Da hat die WT-Schule um 2000(?) herum geschlossen und knapp 15 Leute standen auf der Straße. Ersatz hätte vom damaligen Gebietschef -wie hieß der - ich weiß es nimmer - kommen sollen, aber der saß in Mainz und es hat sich nichts gerührt. Keine zwei Jahre später hat er sein eigenes Ding gemacht und jetzt isser ganz von der Bildfläche verschwunden. Das Gebiet war leer und die EVTF hat sich dort niedergelassen. Aus der damaligen WT-Truppe ist mir nur noch einer bekannt, der eine ganze Ecke weiter sein eigenes Ding gemacht hat.

    b) Absolut! Ich denke das Interesse an Wing Chun an sich ist nach wie vor vorhanden. Auch im Sinne von "mainstream wellness" und auch des SV Charakters, die nicht immer nur technisch sein muss. Je nachdem, wie trainiert wird kann da eine große Bandbreite bedient werden und sagen wir mal so: KRK hat keinen verkehrten Weg eingeschlagen, was die Vermarktung angeht: Weg von diesem Milieutouch, was unserer KK Zunft i.A. leider immer anhängt und hin zu einer Art wie soll ich sagen durchaus seriös in weiten Teilen.

    c) Wenn ich wüsste (offene Worte), da gibt es einen Großverband, dem entrichte ich eine Gebühr und bin damit einem Netzwerk angeschlossen, welches mir zum Beispiel die Homepage, das Marketing usw. in gewisser Weise abnimmt, da wäre ich nicht abgeneigt, mich ernsthaft damit auseinanderzusetzen, nicht doch einmal diese wunderbare Art der Nebentätigkeit zu überdenken. Ok, es müssten die Programme komplett neu überarbeitet (didaktisch reduziert) werden, die Sektionen runtergebrochen oder aber besser ganz abgeschafft (S. Kwok: "There are no chi sao sections!"), die geheimen Techniken der Holzpuppe und der Waffen geöffnet (sind sie doch schon) und und und...ok, ich schieße gerade voll ins Blaue, aber mein Anker ist hierbei, das bestehende Netzwerk, was absolut einmalig ist und ich behaupte, es gibt keine kleine Zahl an Wing Chun Fans mit Erfahrung, die durchaus gerne aktiv werden würden, aber mit Blick auf den aktuellen Großverband, dessen Programmstruktur und den internen Filz irgendwie keine Chance sehen und auch keine Lust haben da tätig zu werden - mal abgesehen von der Zeit, die investiert werden muss und deren Qualifikation.


    Man stelle sich eine EWTO 2.0 vor, die sich neu orientiert, den Fetisch der Graduierungen (wie Uruk schreibt) einmal komplett runterbricht und neu aufbaut. Das Wort offene Gemeinschaft wirklich vorlebt! Ok, ohne Programme im Sinne einer Didaktik geht es nicht, aber der Hilfsassistenztrainer mit einem(!) weißen Streifen, der nach drei Streifen zum Assistenztrainer Stufe 1 (von 4) wird - diese Zeiten sind doch vorbei. Ich bitte euch. Das braucht doch keiner mehr. Die Menschen wollen ein wenig Motivation - dafür sind die Programme und Abzeichen super und auf der anderen Seite auf Augenhöhe trainieren und sie wollen was mitnehmen ins Leben: Vor allem Gesundheit und das bietet das Wing Chun allemal!

    Ein weiterer Punkt: Die Idee, von einem lebenslangen Mitglied ist eine Vision. Ich behaupte einmal ein Drittel macht maximal ein Jahr. Ein weiteres Drittel geht bis zu drei Jahren bevor es aus diversen Gründen aussteigt/aussteigen muss und nur ein kleiner Teil des restlichen Drittels (passt mathematisch nicht, ich weiß) macht überhaupt weiter im Sinne von: Der/die will mehr wissen und in die Tiefe! Was ich sagen möchte: Anstelle von den bisherigen Curricula im Sinne einer Progression 1 SG bis 12 SG usw. - warum nicht Module anbieten?

    Beispiel: Modul 1 - SNT (Grundlagen)
    Ein Komplettpaket mit entsprechenden Inhalten, die sich an der 1. Form orientieren. Was wäre da drin? Die erste Form, darauf basierend(!) die Drills (nicht nur WT-Lat-Sao), sondern schön an den Sätzen entlang: Was ist die Idee dieser Bewegung und was haben wir hier? Aja! Dabei direkte Kopplung zur SV im Sinne einer Prävention und "Kurzschlussreaktion". Modul 2 - CKT, Modul 3 BTT (OMG die geheime Form einfach mal so? Ja! Natürlich! Die 3. Form ist eine ganz und gar wunderbare Form um den ganzen Körper durchzutrainieren, um mal rein auf dieser ersten Ebene (Gesundheit) zu bleiben! Da braucht es kein WT-Chi-Kung. Modul 4 - HP, Modul 5 LS, Modul 6 DM und fertig ist der Kuchen. Eine gesunde und logisch aufeinander aufbauende Progression.

    Du hast Interesse Wing Chun zu lernen? In einem open minded Großverband, der global vernetzt ist? Hier kannst du es! Wir sind ein Netzwerk bestehend aus xyz Schulen in der BRD und auch in anderen Ländern dieser Erde. Ok, ich spinne vor mich hin...aber so ganz abwegig finde ich das jetzt nun nicht.


    Fazit meiner Gedanken:
    Das Vermächtnis von KRK wird doch wohl nicht am Ende nur das Kleben an der "Tradition" dieser momentanen Verbandstruktur sein! Da liegt so viel Potenzial zu mehr...


    Am Ende: Von was man sich lösen muss und hier scheiden sich wohl die Geister: Macht, Prestige und die Gier nach Reichtum wird es auf dem obigen Weg nicht (mehr) geben und gab es auch nie für die Mehrheit! Ich kann mich noch an Dingeldein in der EVTF erinnern, wenn er uns bei den Ausbildertreffen immer geködert hat: "Und wenn du 5 Schulen mit 100 Schülern hast - DAS ist dein Haus auf Malle!" Klar, die musst du aber erst einmal haben und auch bedienen, ne. So gesehen gehen wir von einer spitzen in eine flache Hierarchie, die gewissen Grundsätzen folgt, aber letztlich auf Augenhöhe funktioniert. Ich meine, schaut euch doch die Derivate an, die die EWTO klonen und versuchen zu kopieren. Was ist das? Lächerlich geradezu! Das kommt nie und nimmer an das ran, was KRK geschaffen hat und ich fände es schade, wenn sein Lebenswerk vielleicht in einer Zerfledderung endet. Aber wenn sich der Großverband neu ausrichtet, dann bieten sich ganz neue Möglichkeiten und Chancen...


    In diesem Sinne einen schönen 2. Advent - hurra, die zweite Kerze brennt! Wer von euch schaut auch die Elsner-Türchen? So geil oder?

  11. #71
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    Zitat Zitat von EWTO-Schueler Beitrag anzeigen
    Wenn wir fremde Schüler in unserer Schule hatten (auch EWTO Fremd) waren wir sehr offen und respetvoll und haben nichts verheimlicht. Das ist schon sehr krude, was hier geschrieben wird..
    Da es ja euch immer ums Geld geht, hier mal ne kleine Anmerkung. Im KravMaga und vielen anderen modernen Systemen werden Preise aufgerufen, da träumt die EWTO von, da sind wir noch mit einer der absolut günstigsten Verbände.,
    Ich habe von drei Stunden Lehrgangsgebühren von 700 Euro+ gelesen, da wird einem schwindelig.
    Na das sind doch mal Aussichten ��
    Die haben Wertbewusstsein ��

    Wenns besucht wird freiwillig, wenn die Leute hinterher zufrieden sind….
    Befreie Dich von Konkurrenz-Denken. Du bist hier, um zu erschaffen, nicht zum Wetteifern um das, was bereits erschaffen ist. Du musst ein Schöpfer werden, nicht ein Konkurrent.

  12. #72
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Das meine ich ja. KRK war für die höheren PG ein Lehrer und Mentor. Er hat auch immer mal was neues aus dem Hut gezaubert, was auch immer man davon halten mag. Das fehlt jetzt. Ein höherer PG hat jetzt weder einen inhaltlichen noch einen finanziellen Vorteil aus dem Verband.
    Muss der Franchisegeber Mentor und Lehrer sein, damit der Franchisenehmer einen Vorteil hat?

  13. #73
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Muss der Franchisegeber Mentor und Lehrer sein, damit der Franchisenehmer einen Vorteil hat?
    Nein. Aber hier war er es nunmal für die höheren Grade und das war ja das Thema - wer füllt jetzt diese Rolle aus und wenn es keiner kann, welchen Vorteil haben diese Leute noch im Verband?

  14. #74
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    Zitat Zitat von EWTO-Schueler Beitrag anzeigen
    Wenn wir fremde Schüler in unserer Schule hatten (auch EWTO Fremd) waren wir sehr offen und respetvoll und haben nichts verheimlicht. Das ist schon sehr krude, was hier geschrieben wird.. Da es ja euch immer ums Geld geht, hier mal ne kleine Anmerkung. Im KravMaga und vielen anderen modernen Systemen werden Preise aufgerufen, da träumt die EWTO von, da sind wir noch mit einer der absolut günstigsten Verbände. Ich habe von drei Stunden Lehrgangsgebühren von 700 Euro+ gelesen, da wird einem schwindelig.
    Dazu einmal provokant von meine Seite:
    Wenn ich ein Jahr einen gescheiten KravMaga-Kurs belege, dann habe ich in Sachen SV meine rudimentären Skills, aber sowas von. DAS ist abrufbereit, ob ich will oder aber nicht und dafür lege ich gerne Kohle hin, weil es am Ende stimmt. Wenn ich diese Zeit in einer WT-Schule mit derselben Intention verbringe, dann habe ich was? Und jetzt halt! Das war provokant! Sehr! Ich weiß. Entschuldige bitte.

    Und was das "nicht verheimlichen angeht": Cheng Man Ching sagt: "Es gibt keine Geheimnisse!" Absolut korrekt: Die EWTO präsentiert das Wing Chun aber nach wie vor als ein, als DAS Geheimnis, was es aber nicht ist. Es ist eines von unzähligen Kampfsystemen. Fertig. Was ich aufzeigen möchte: Es kommt immer drauf an, WAS ich lernen möchte. Eine Kampfkunst - dann reden wir nicht von einem Jahr, aber ich muss dir ehrlich sagen: Mit dem momentan laufenden Programmen und Strukturen würde ich keines meiner Kinder in eine WT-Schule oder deren Derivate schicken, weil ich eine ganz andere Art des Wing Chuns kennengelernt habe und mich das Konzept der EWTO nicht (mehr) überzeugt.


    Was das Geld angeht: Es geht nicht nur um Geld - es geht meist um diese Pseudo-Macht und das damit verbundene Prestige, so meine Erfahrung. Nicht schön nein. Diese verwestlichte "Budoromantik" ist ein alter Hut und passt doch gar nicht mehr in die heutige Gesellschaft. Dieser ganze Graduierungsfetisch in der EWTO, ich bitte dich. Was soll das denn? Selbst in der Karate Szene erfolgt nach und nach ein Umdenken, was das angeht und die Freigeister finden sich zusammen, lassen andere Meinungen und Variationen zu. Warum kann es das nicht im Wing Chun geben oder aber besser nicht in der EWTO. Wie wird Kinski von dem Kameramann angeschrien: "Musst es ja nicht fressen." Genau so ist es. Wir haben die Wahl.


    Lass mich mal eine noch provokantere Bombe zünden:
    Der Komponist Bach sagte einmal sinngemäß: Was soll ich mit einem Schüler, der nur die Lieder anderer Menschen nachspielt? Ich möchte den unterrichten, der sich am Ende frei weiterentwickelt. Darauf aufbauend: WO und WIE entwickeln sich die "WT-Lehrer" im Sinne einer eigenen Kreativität weiter? Ich rede nicht von den "Lehrgängen", Leaderships und Fachtrainern. Das ist Schall und Rauch, weil nach wie vor von oben vorgegeben. Wo sind deren eigene Variationen zum Beispiel in einer Form? Ich habe nur sehr wenige WT-Trainer erlebt, die hier auch nur gedanklich eigene Wege gegangen sind. Warum auch? Die EWTO-Didaktik ist so herrlich vorgekaut, das musst du nix mehr denken. Im Karate gilt das Shu-Ha-Ri Prinzip - sinngemäß: Irgendwann wird die Kopplung zum Trainer ("Sensei") knallhart gekappt, weil ich eigene Wege gehe bzw. gehen muss. Ihr(!) seid aber an den Verband gebunden und der schnürt euch diese Entwicklung letztlich ab oder aber sie können es nicht. Das Paradoxe: KRK macht genau dieses Hinterfragen seines Systems, dieses dauerhafte auf den Prüfstand stellen sein Leben lang! Wo wird das in den unteren Verbandsstrukturen gelebt oder aber verwirklicht? Gar nicht! Weil sich dann das Ganze selbst auflösen würde.


    Du merkst, ich werde emotional bei diesem Thema, weil es etwas mit mir macht. Von daher bitte trennen zwischen Person und Verband. Wir haben mit hoher Wahrscheinlichkeit zwei Positionen in dieser Sache und können uns noch so sehr die Argumente um die Ohren feuern. Es ist, wie es ist. Die EWTO hat nun die Wahl, wie sie sich entwickelt - ob sie sich öffnet oder aber eben nicht und ihr Trainer habt es letztlich in der Hand, ob ihr die Faust hebt oder aber weiter in diesem System bleiben wollt.
    Geändert von ZEN2021 (08-12-2024 um 18:10 Uhr)

  15. #75
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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Nein. Aber hier war er es nunmal für die höheren Grade und das war ja das Thema - wer füllt jetzt diese Rolle aus und wenn es keiner kann, welchen Vorteil haben diese Leute noch im Verband?
    Falls sie Schulleiter sind, die eines Franchisenehmers

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  4. Prof. Sifu Kernspecht = Prof. A. Einstein ???
    Von Simha im Forum Wing Chun / Yong Chun
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  5. Dr. Arbeit von Prof. Dr. Dr. Kernspecht
    Von Zongeda im Forum Archiv Wing Chun / Yong Chun
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