Naja, dann will ich auch mal, hab hier ja schon ewig nix mehr gepostet. Ich versuche mal auf eure Latosa Escrima Eindrücke zu antworten, dass sind meine persönlichen Eindrücke, jeder kann darüber anders denken:
Ich verstehe viele (oberflächlichen) Eindrücke die hier genannt wurden und das hat aus meiner Sicht folgenden Grund,
viele Latosa-Schulen unterrichten wirklich sehr sehr unterschiedlich.
Oft ist das einzige was Sie gemein haben, die Konzepte und Basistechniken (wenn überhaupt). Warum ist das so?
Meiner persönlicher Meinung nach liegt das einfach an der Quelle der Informationen (ich meine damit nicht Latosa selbst, die Quelle bleibt), sondern eher die Gruppen oder Schulen die es dann weiter vermitteln.
Es gibt Schulen die aus dem WT-Bereich kommen.
Es gibt freie Gruppen und Schulen, die einzig als Informationsquelle die Seminare von Latosa beziehen.
Dann gibt es noch ETF - Schubert und Escrima Newman.
Und bestimmt noch irgendwelche Mischformen daraus, etc.
Mein Escrima-Hintergrund ist Rasaq Qadirie und H. K. (ich kürze mal ab, da ich nicht weiß, ob mein ehm. Trainer hier genannt werden möchte). Der Hintergrund von Rasaq ist Latosa, Newman und Schubert (die Info hatte ich von Ihm selbst).
Und fairer weise muss ich noch erwähnen das ich den ersten Kontakt mit Latosa Escrima im WT hatte.
Aber wo oder was ist anders, wo sind die Unterschiede:
Ich gehe darauf ein, nachdem ich beschrieben habe wie/was ich in Latosa Escrima gelernt habe.
Auch wenn es erstaunt, ich wurde doch tatsächlich auch in der Largo-Distanz ausgebildet, sowie in den anderen Distanzen.
Ich wurde in Stock, Machete/Schwert, Schild, Messer, Kubotan etc. und Waffenlos (Cadena und Pinoyboxen) unterrichet.
Obwohl der Stock im Fokus eigentlich nur als vorbereitung auf die Machete/Schwert gesehen wurde.
Push and Pull, rollende Techniken, Short Power, 50/50 Balance, Form, Vorwärtsdruck und tatsächlich in einer sehr klassischen Beinarbeit. Ich habe da bestimmt jetzt einiges vergessen aufzuführen

.
Was auch völlig richtig ist, sind weglassen von Drills und Techniken, die wohl für Latosa keinen Sinn ergaben, wir hatten z. B. kein TapiTapi (ich hatte auchmal unterricht in einem andern FMA-Stil, von daher der Vergleich) oder er hat Entwaffnungstechniken gemieden wie die Pest, da er der Meinung war, das Diese in der Realität so gut wie nicht umsetztbar wären und nur gefährlich sind (hat er mal so auf einem Seminar in Hamburg gesagt).
Er wollte ein schnörkelloses realitätsnahes System zur Selbstverteidigung (wenn ich das richtig gedeutet habe). Kein unbedingt komplettes FMA-System unterrichten. Und genauso sehe ich es auch für mich Persönlich!
So das ist mein Hintergrund bzgl. Escrima Latosa.
Jetzt gehe ich auf die Unterschiede in anderen Gruppen und Schulen ein, die mir persönlich aber auch anderen hier im Threat aufgefallen sind.
- Die Beinarbeit, aus meiner WT-Zeit und und gewissen Videos die ich schon öfter gesehen habe, wird als Kampfstellung oft das rechte (ja nach Auslage evt. Linke) Bein nach vorn gestellt. Das macht aus meiner Sicht absolut keinen Sinn, ich habe gelernt beide Beine parallel nebeneinader zu stellen, so kann ich jederzeit in jede Richtung ausweichen oder angreifen.
- Das Vorgehen oder Angreifen wie es @amasbaal beschreibt, wurde uns so nicht beigebracht, wir haben in der Regel gewinkelt es gibt ergo kein Direktes reinmaschieren in den Gegner. Ich habe das aber auch schon bei andern Latosa Schulen/Gruppen gesehen.
- Vorwärtsdruck, es ist aus meiner Sicht völlig falsch immer nach vorn in den Gegener reinzugehen, um den Vorwärtsdruck durchzuführen. Ja ich versuche immer einen Vorwärtsdruck aufzubauen aber bei starken Gegendruck gehe ich (gewinkelt) nach hinten, kann aber und das ist wohl untypisch für andere Latosa-Betreibene auch im Rückwärtsgang diesen Druck aufbauen (nein das erkläre ich hier nicht weiter, dass würden den Rahmen sprengen).
- Die Escrima betreibenen, welche nur Seminare als Background haben, kennen zu 99% keine von Latosa übermittelte Beinarbeit. Ganz einfach, er hat Sie dort einfach nicht gezeigt. Ich persönlich würde es auch problematisch finden Diese an eine große Gruppe weiterzugeben. Ich habe momentan nur einen Schüler und da ist es schon sehr schwer.
Gerade in den Seminaren, wurde diese sogenannte Halbdistanz vorgenommen, nicht falsch verstehen, was die Leute dort gelernt haben waren gute Sachen zur Selbstverteidigung.
- Und genau daher kommen auch diese Halbdistanzen zustande, die hier gern als Beispiel genannt werden, für mich ganz klar verschiedene Interpretationen der Beinarbeit. Auch dadurch verschiedene Fokusierungen.
- Also um es hier mal abzukürzen, es gibt nicht die standartisierte Lastosa-Schule, das kann man z.B. nicht mit Modern Arnis vergleichen, wo es einfach einen Standard gibt und jede andere Schule übernimmt diesen. Das existiert bei Latosa meines Wissen so einfach nicht. Von daher sind die oben von mir aufgeführten Linien WT, Schubert, Newman und Freie Gruppen etc. Ihre eigene Interpretation von Latosa die oft nur Konzepte und Basistechniken gleich haben (meine Meinung).
- Die Beinarbeit die ich immer wieder anspreche hat Rasaq von Latosa beigebracht bekommen, falls jemand die Frage hat.