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Thema: Interview Dai-Sifu Emin Boztepe

  1. #271
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Was meiner Meinung nach hinten runter fällt ist, dass mit Emins "Kampf" (damit fing dieser Teil der Diskussion an), Werbung für neue Schüler gemacht wurde, die dann ein logisches und in sich geschlossenes System erwarten und nicht einen Baukasten.
    Guter Punkt! Und übergenau betrachtet "macht" er ja bei diesem "Kampf" gar kein WT im Sinne von: Schau da ist das und jetzt erkennst du jenes und hier sieht man ganz genau, wie. Mit die Gretchenfrage ist immer wieder: Gibt es denn ein "logisches und in sich geschlossenes System"? Mit knapp 48 Lenzen denke ich eher nein und mit zunehmender "Reife" (Lebenserfahrungen, Reflexion, ...) erscheint mir der Gedanke, sich auf "ein" System zu konzentrieren immer wieder fern, gleichwohl ich mir solch ein System immer noch wünsche - die Hoffnung stirbt zuletzt.


    Dazu ganz passend: Momentan bereite ich mich mit einer Kollegin auf die Projektwoche bei uns an der Schule vor. Vier Tage "Tai Ji Quan" sollen es werden. Neben der Form wollen wir unter anderem auch in die "pushing-hands" rein und da ist uns gerade gestern aufgefallen, dass wir immer wieder (geradezu automatisch) in Grundbewegungen des Aikido kommen. Die fließenden Bewegungen laden geradezu dazu ein, einen (exemplarisch) Ikkyo "dranzuhängen". Faszinierend. Was uns auch aber auch wieder bewusst wurde: Das macht nur Spaß, so lange das Gegenüber gewissermaßen mitspielt. Dann hast du da eine herrliche Energiefluktuation. Aber DAS ist ein weites Feld und passt nicht hier her. Bevor ich weiter abweiche, zwei Aussagen von cam weiter oben:

    A "Diese Dispositionen führen unter anderem auch dazu , das man sich dann eher zu Sportarten hingezogen fühlt die einem liegen."

    B "Da sind wir noch nicht einmal bei dem Thema Anwendung ,nämlich dann wenn es um deine Haut geht . Denn dort wird man immer auf das Zurückgreifen dem man gelernt hat zu vertrauen . Selbst wenn es technisch völlig Grotte sein sein sollte und ganz und garnicht einem System entsprechen würde. Spätestens hier wählt man das Repertoir was sich untereinander nicht allzu sehr beisst. Ganz intuitiv . man wird als erstes auf das zurückgreifen , was dem eigenen System am nächsten kommt. Auch in der Art anzugreifen , zu reagieren usw."

    Ich stimme da voll zu und habe böse gekürzt. Sorry, dafür. Wo ist nun die Kopplung: Naja, ich bin jetzt im TJQ unterwegs und greife Techniken aus dem Aikido auf, weil es für mich passt. Ist dies gestattet?



    Mir fällt gerade noch eine Aussage von KRK ein - ich meine aus "Vom Zweikampf" und sinngemäß:

    "Irgendwann identifiziert man sich mit zB Karate und ist sich gar nicht mehr bewusst, WIE zufällig man letztlich dazu kam." Folgerung (provokant): Auch wenn ich da über die Jahre immer weniger Kohärenz zu meiner eigenen Entwicklung sehe und diesen Stil gar nicht mehr "mag", dann bleibe ich dennoch beim Karate - passe lieber die Prinzipien an oder aber beuge sie extremst, bis es wieder zu meinem momentanen Befinden passe. Ich erlebe dies immer wieder bei mir. Gerade die jüngste Nachricht in einem Unterforum, von wegen, dass sich die IWTAA nach und nach hier in der BRD (re)formiert - da kam direkt der alte WT-Trigger von wegen: Och ja, warum nicht? Dagegen aber direkt auch die Erfahrung im Sinne von: Die Art und Weise des "aggressiven" Vorgehens ist gar nicht meines. Da bin ich eher beim TJQ oder Aikido unterwegs...ein weites Feld.

  2. #272
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    Zitat Zitat von Cam67 Beitrag anzeigen
    Du hast zwar recht , aber warum willst du es aufheben ?Mir wäre es lieber , wir würden bei den technischen und körperlichen Details bleiben und nicht ins organisatorische (EWTO) Abdriften , denn DAS lässt die Diskussion oft den Bach runter gehen. Das System WT war NIE geschlossen und kam auch nicht als etwas Geschlossenes nach Dtl. . Es kam als Baukasten hier her und wurde nach und nach um Elemente bereichert (mit jeder Reise nach Hongkong) und irgendwann als ein momentanes System , als eine aktuelle Phase , hier gelehrt. Das wurde schon so oft hin und her gestritten . Vor allem gerne von Zaungäste , die am WT Training gar nicht beteiligt waren . ich hoffe die Diskussion geht NICHt in diese Richtung.

    Ich gebe nur den Impuls rein: Was wäre denn eine Art und Weise "Wing Chun" weiterzugeben? Wenn wir die IWTAA in den Blick nehmen - da kommt mit hoher Wahrscheinlichkeit "orthodoxes" WT in Ländle von damals. Auch mit den 12 SG et und den Uniformen. Ist DAS oder aber besser WAR das ein abgeschlossenes System? Ich sträube mich innerlich immer ein wenig, wenn der didaktische Aufbau immer so übertrieben transparent aufgezeigt wird und am Ende kloppen wir uns doch mit der Hauptwaffe der KFS und gegen auf einen Störer los. Braucht es dazu überhaupt die ganzen Sektionen und Programme? Ok, das ist ein weites Feld - schon ewig durchgekaut, aber um noch einmal den Bogen zu Boztepe zu spannen:

    Er macht auf diesem Clip sehr viel, aber kein WT. Und auch Cheung bringt das Ganze nicht überzeugend rüber - eigentlich gar nicht. Warum halten "wir" immer noch an diesem System fest?

  3. #273
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    Zitat Zitat von ZEN2021 Beitrag anzeigen

    Er macht auf diesem Clip sehr viel, aber kein WT. Und auch Cheung bringt das Ganze nicht überzeugend rüber - eigentlich gar nicht. Warum halten "wir" immer noch an diesem System fest?
    Seh ich anders (wie schon geschrieben) und wenn wir uns gegenüber stehen würden , würdest auch du es an meiner Art mich dir gegenüber zu bewegen und meiner Art am Wandbrett , Sandsack , aufgehängter Ringerpuppe zu üben , wieder erkennen .deutlich und du würdest kein KFS bemerken ^^. Und ja , cheung verwundert mich da auch sehr , da er doch eher aus dem "klassischen" ing ung kommt .
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  4. #274
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    Zitat Zitat von ZEN2021 Beitrag anzeigen
    Ich gebe nur den Impuls rein: Was wäre denn eine Art und Weise "Wing Chun" weiterzugeben? ?
    Erst mal prinzipiell für sich unterscheiden , was ich darin sehen will. Betrachte ich es als eine etwas ältere KK die aus einer anderen Kultur kommt und will sie so auch lernen , ALS KK , muss ich nichts verändern . dann hab ich mich einfach dazu entschieden , es so zu nehmen wie es ist . wie z.b. beim Aikido auch

    Betrachte ich den kämpferischen realistischen Aspekt . würde ich für mich sehen , wo was genau hingehört und es dann auch gezielt dort verorten . Für mich ist es ein ausgeklügeltes system in einem engen speziellen Bereich . Dort bietet es interessante strategische und mechanische Lösungen und die würde ich immer mit anderen Systemen verbinden . Immer. Und auch dann , nur das was mich in meiner Art zu denken (auch kämpferisch) unterstützt. Spätestens hier braucht es eine grosse Portion Offenheit , auf beiden Seiten . Lehrer wie Schüler.
    ich meine . Es erwartet doch auch vom Judo keiner das es einen kompletten Schlagabtausch realistisch abbildet . Also verorte ich Judo auch dort wo es hingehört und verbinde es mit Anderen Systemen , wenn ich es in Situationen benutzen will , die einen kompletten Kampfverlauf (alle Distanzen und Ebenen) generieren.

    https://www.facebook.com/reel/1183235123490989 xd

    MMA wie wir es heute kennen hat sich nicht ohne Grund so entwickelt . Sambo wäre meine erste Wahl könnte ich mich nochmal reinkarnieren ^^ ing ung , Taichi usw. wären dann später wertvolle zusätzliche Apps .
    Geändert von Cam67 (20-06-2025 um 18:20 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  5. #275
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    [...] die dann ein logisches und in sich geschlossenes System erwarten und nicht einen Baukasten.
    Mir gefallen offene Systeme deutlich besser – also solche, die Innovation und Weiterentwicklung zulassen.

    Zitat Zitat von Kusagras Beitrag anzeigen
    Wenn z.B. ein Kick von Rechts kam, hast du dann mit links vorne abgewehrt (und standst schon links vorne?)? In welcher Phase des Kicks? Gegen Ende stell ich es mir eher schwierig vor, die Sohle drauf zu bekommen. Und etwas Reaktionszeit brauchts schon.
    Die Tritte kamen von ihm mit dem linken Bein, und ich habe sie mit meinem rechten Fuß bei etwa 60%-70% Entfaltung gestoppt. Mein rechtes Bein war so weit entlastet, dass ich ohne vorherige Gewichtsverlagerung und ohne erkennbaren Ansatz treten konnte.

    So wie man durch gezieltes Training mit verschiedenen "Boxbällen" die Auge-Hand-Koordination und Schlagtechnik verbessern kann, habe ich mir durch jahrelange Fußballpraxis eine gute Auge-Fuß-Koordination angeeignet.

    Daher habe ich keine Schwierigkeiten, schnell heranfliegende Körper(-teile) mit einem Stopptritt abzuwehren.

  6. #276
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    Ich habe nichts gegen Innovation und Weiterentwicklung. Ich sehe aber halt ein paar Probleme, Schüler die viel Zeit in Übungen investieren (mussten) für Dinge die dann in der Praxis anders gemacht wurden. Schüler die selbst herausfinden mussten (und dabei sind viele gescheitert) wie es in der Praxis außerhalb eines sehr engen Rahmens funktionieren kann. Prüfer die einen zur Sau machten, wenn man in Prüfungskämpfen nicht eins zu eins im gelehrten Rahmen blieb (von wegen offenes System). Und eben den großen Widerspruch zwischen Werbung und Realität.

    Zum Low Kick Würde mich interessieren zu sehen wie das funktioniert wenn nicht einfach mit einzelnen Lowkicks angegriffen wird sondern mit der üblichen Linke/Rechte Lowkick Kombi. Selbst Kyokushin und Muay Thai Kämpfer müssen sie da meistens "fressen" und die sind damit "täglich" konfrontiert. Sobald das passiert, sollte man nicht mehr im instabilen WT Stand stehen. Die Erzählung klingt für mich ein bisschen nach Survival Bias. (kann sicher funktionieren,, ist aber halt nur eine Seite der Medallie). Nebenbei, die zu meiner Zeit unterrichtete "Antwort" auf Lowkicks war kein Stopkick (aus dem Programm).

    @Cam67: Klar kann man sich darauf konzentrieren was man für sich aus dem WT herausziehen kann. Du hast sicher recht, dass daraus eher zielführende Diskussionen entstehen. Ich habe ja durchaus auch vom WT profitiert. Aber hier ging es halt um ein Werbevideo, daher finde ich (!) es auch sinnvoll Werbeaussagen zu hinterfragen.
    Viele Grüße
    Thomas
    https://www.thiele-judo.de/portal/

    The reality is, you can say ANYTHING you want. You just have to be willing to face the consequences of your choice.

  7. #277
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Zum Low Kick Würde mich interessieren zu sehen wie das funktioniert wenn nicht einfach mit einzelnen Lowkicks angegriffen wird sondern mit der üblichen Linke/Rechte Lowkick Kombi. Selbst Kyokushin und Muay Thai Kämpfer müssen sie da meistens "fressen" und die sind damit "täglich" konfrontiert.
    Das frug ich mich auch bereits.
    „Grau teurer Freund, ist alle Theorie. Und grün des Lebens goldner Baum.“

  8. #278
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    Ich habe nichts gegen Innovation und Weiterentwicklung. Ich sehe aber halt ein paar Probleme, Schüler die viel Zeit in Übungen investieren (mussten) für Dinge die dann in der Praxis anders gemacht wurden. Schüler die selbst herausfinden mussten (und dabei sind viele gescheitert) wie es in der Praxis außerhalb eines sehr engen Rahmens funktionieren kann. Prüfer die einen zur Sau machten, wenn man in Prüfungskämpfen nicht eins zu eins im gelehrten Rahmen blieb (von wegen offenes System). Und eben den großen Widerspruch zwischen Werbung und Realität. [...]
    Die große Zahl der heute noch aktiven Verbandsmitglieder und WT-Freunde (auch Profis im Umgang mit Gewalt) zeigt, dass nicht alle so negative Erfahrungen gemacht haben, wie du sie beschreibst.

    In jedem Stil und Verband gibt es gute und weniger gute Lehrer. Wenn man unzufrieden ist, liegt es auch in der eigenen Verantwortung, sich nach besseren Bedingungen umzusehen.
    Geändert von MetaStyle (21-06-2025 um 09:04 Uhr)

  9. #279
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    @Cam67: Klar kann man sich darauf konzentrieren was man für sich aus dem WT herausziehen kann. Du hast sicher recht, dass daraus eher zielführende Diskussionen entstehen. Ich habe ja durchaus auch vom WT profitiert. Aber hier ging es halt um ein Werbevideo, daher finde ich (!) es auch sinnvoll Werbeaussagen zu hinterfragen.
    .
    Also wenn du dich schon auf das Ausgangsvideo berufst.
    Vll. reden wir gerade nicht über das gleiche Video. Ich sehe ein video mit einem Interview mit Emin und im besten Falles seine Eigenwerbung . Aber kein ETWO Video mit dem Thema EWTO-Werbung.

    Nebenbei, die zu meiner Zeit unterrichtete "Antwort" auf Lowkicks war kein Stopkick (aus dem Programm).
    Ok , keine Ahnung wie es bei euch geübt wurde . Ich vermute mal Abwehr mit Bong Gerk und Yap Gerk und bei höheren Tritten Doppel Kwan/ Gaan Schere . Je nach Ausführung des gegnerischen Trittes gab es aber auch den Stoppkick gegen die Leiste oder den Oberschenkel der mit der Fußsohle auftraf . Gerade der Stopptritt hat im Sparring ziemlich gut funktioniert , weil er ja gleichzeitig als Einstieg in den Mann fungierte , um den Gegner zu binden (Ellenbogen blockieren ) und eben nicht mitzuboxen.

    Den gegnerischen Unterschenkel so zu blocken , da halte ich es aber auch für eine "kann mal einzeln klappen , würde ich aber nie als gesuchtes Tool verwenden" Situation. So wie man ja auch schnelle Feger blocken kann (neben dem Entziehen des angegriffenen Beins)

    Sobald das passiert, sollte man nicht mehr im instabilen WT Stand stehen.
    Hmh, diese Diskussion gab es doch auch schon häufiger. Selbst im MT siehst du Kämpfer ab und zu auf dem hinteren Bein stehen . das ist also nicht so sehr der Knackpunkt .
    Sondern wie ich daraus dann agiere. Und spätestens bei der eigenen Aktion , z.b. Stoppkick ist immer eine gewisse Vorderlast mit enthalten (Schwerpunktverlagerung ) , weil wie gesagt es auch gleichzeitig einen Schritt in den Mann darstellt und weil der Impakt , wenn er stark genug und vor allem ! lang genug ist (leicht stossender Charakter) nicht mehr durch einen inneren Fall (leicht in die Knie gehen) kompensiert werden kann. Man stabilisiert sich intuitiv richtig" . Aber nicht jeder Ausführende scheint es auch zu bemerken und glaubt dann eben sich 100/1 zu bewegen ^^
    Geändert von Cam67 (21-06-2025 um 21:12 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  10. #280
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    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    [...] Zum Low Kick Würde mich interessieren zu sehen wie das funktioniert wenn nicht einfach mit einzelnen Lowkicks angegriffen wird sondern mit der üblichen Linke/Rechte Lowkick Kombi. [...]
    Ein paar Gedanken zum technischen Teil deines Beitrags:

    Wenn bei dir ein Angreifer eine "Linke–Rechte–Lowkick"-Kombination erfolgreich platzieren konnte, dann hast du – aus Wing-Tsun-Perspektive – gleich mehrfach nicht aufgepasst. Du solltest dir dann folgende Fragen stellen:

    1. Wie konnte der Angreifer überhaupt unbemerkt und ungehindert deine Trittdistanz (im WT-Jargon "Magnetic Zone" genannt) überbrücken, um anschließend in der Armdistanz seine Linke zu platzieren?

    2. Warum hast du nach dem ersten Treffer – der Linken – nicht reagiert oder interveniert, sodass er sogar noch mit der Rechten nachlegen konnte?

    3. Wie kann es sein, dass du selbst nach der Links-Rechts-Kombination immer noch nicht gehandelt hast – und stattdessen sogar noch auf den Lowkick "wartest"?


    Zitat Zitat von ThomasL Beitrag anzeigen
    [...] instabilen WT Stand [...]
    In meinen Augen ist der Gedanke an einen stabilen Stand im Kampf eine Illusion. Kampf bedeutet für mich auch "Management von Instabilität".

  11. #281
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    Zitat Zitat von MetaStyle Beitrag anzeigen
    E
    In meinen Augen ist der Gedanke an einen stabilen Stand im Kampf eine Illusion. Kampf bedeutet für mich auch "Management von Instabilität".
    Das ist Wortklauberei. Du hast gerade Stabil/instabil mit mehr/weniger managen ersetzt. Toll.
    Stabiler Stand , überhaupt Stabilität , bedeutet nicht starrer , unbeweglicher , quasi festgeklebter Stand/Agieren . . Die von dir angesprochene instabilität ist in dem Begriff Stabiler Stand , ist in der Stabilität mit inbegriffen . Ich wette das weisst du genau.

    Wenn ich mit Last hinten im 100/1 stehe , einspurig und dabei noch den Oberkörper nach hinten lehne , ev. noch den vorderen Fuss nur noch auf Ballen stehe, dann stehe ich seeehr instabil und muss verdammt viel mehr "managen" , als in einem Stand der zwar auch 100/1 ist , aber breitbeiniger benutzt wird und der vordere Fuss komplett aufliegt . Und darüber kann man sehr gut diskutieren , ohne einer Illusion zu unterliegen , weil man in stabil und instabil unterscheidet.
    Geändert von Cam67 (21-06-2025 um 14:24 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  12. #282
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    Zitat Zitat von MetaStyle Beitrag anzeigen
    1. Wie konnte der Angreifer überhaupt unbemerkt und ungehindert deine Trittdistanz (im WT-Jargon "Magnetic Zone" genannt) überbrücken, um anschließend in der Armdistanz seine Linke zu platzieren?
    2. Warum hast du nach dem ersten Treffer – der Linken – nicht reagiert oder interveniert, sodass er sogar noch mit der Rechten nachlegen konnte?
    3. Wie kann es sein, dass du selbst nach der Links-Rechts-Kombination immer noch nicht gehandelt hast – und stattdessen sogar noch auf den Lowkick "wartest"?
    In meinen Augen ist der Gedanke an einen stabilen Stand im Kampf eine Illusion. Kampf bedeutet für mich auch "Management von Instabilität".
    wer die drei fragen stellt und glaubt, er könne die "fehler" vermeiden, während er mit einem MTler all in sparrt und ihn nicht nur bittet, einmalig den MTler "zu machen" und eine vorgegebene kombo, aus der distanz kommend zu schlagen, um dann aber aufzuhören, der hat wohl nie wirklich mit einem gesparrt, für den Jab, Cross, LK oder Cross, Jab, LK usw. das täglich brot in ANWENDUNG und nicht in "technik training" und theorie ist.
    du glaubst, du kannst ihn jedes mal daran hindern, überhaupt in schlag/LK distanz zu kommen? (es ist kein leichtkontakt kickbox pointfighting und kein TKD und auch da kommen die leute durch, wenn sie rein wollen)?
    du glaubst, man könnte einen Jab fressen und den hinterher kommenden cross, samt LK "mal eben so" mit anschließender überlegener technik (alles "richtig" machen), faktisch nahezu gleichzeitg, noch nach "plan" abarbeiten und zwar zuverlässig und nicht nur gelegentlich?
    du glaubst, man würde dabei auf den LK "warten" und wäre nicht mit den einschlägen beschäftigt, die es schwer machen, DAMIT erst mal klar zu kommen (und trotzdem gelingt es ja oft, da "raus" zu kommen, bevor der LK einschlägt. aber nicht verstehen zu wollen, warum das sehr oft nicht klappen KANN, ist schon merkwürdig)?
    kann es sein, dass du mehr mit technik-theorie, als mit kampferfahrung (hier mit Mtlern) zu tun hast?

    ich wundere mich jedenfalls nicht, dass alle "reinen" WTler untergehen, wenn sie in den ring mit entsprechend auf gleichem level trainierten MTlern zu tun bekommen. bis da mal drüber "nachgedacht" (von mir aus auch mit faszien ) wurde, was man gegen die gerade einschlagende kombo technisch machen müsste, ist es zu spät (und der LK hat einen erwischt - und wahrscheinlich wird es nicht bei dem einen bleiben).

    was den "stabilen stand" angeht, ist das in einem kampf allenfalls eine eingefrorene position in bewegung (eine art standbild), die die stabilität der "struktur" in diesem einen moment und im verhältnis zu der des anderen im gleichen moment wiedergibt, aber kein "stehen", kein "STAND". es geht doch ums "stabile" AGIEREN (im sinne von für die gerade ausgeführte aktion möglichst optimale, schwerkraft, masse, balance, kraft und schnelligkeit generierende struktur).
    es hat also schon mit stabilität in diesem sinne zu tun. es ist aber natürlich kein statischer "stand" - sollte es nicht sein. trotzdem "stehen" da viele WTler wacklig herum bei demos u.ä. . warum machen die das dann? sollte man denen schnellstens abgewöhnen, dann klappt das mit dem WT um einiges besser.
    Geändert von amasbaal (21-06-2025 um 16:10 Uhr)

  13. #283
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    Zitat Zitat von amasbaal Beitrag anzeigen
    wer die drei fragen stellt und glaubt, er könne die "fehler" vermeiden, r.
    Das ist leider die gleiche unselige Argumentation wie damals von WT-Herb , daß man halt was falsch gemacht hat, wenn es zum Clinch oder Boden kommt. Als gäbe es eine Vorgehensweise die einem , wenn man sie nur richtig macht , einen Erfolg garantiert . Die kommen garnicht auf die Idee , daß etwas eventuell nicht so funktioniert wie man es sich vorstellt oder wünscht , selbst wenn man alles richtig macht (mit Sicht aus dem jeweiligen System )

    Hätte nicht gedacht , solche Sätze hier nochmal zu lesen .
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

  14. #284
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    Ich habe überhaupt kein Interesse daran, mit Muay-Thai-Sportlern zu sparren. Habe ich etwa irgendwo den Eindruck erweckt?

    Ob meine bisherigen Gegner außerhalb des Trainingsraums Muay-Thai-Erfahrung hatten, weiß ich nicht – und ehrlich gesagt, ist mir das auch egal.

    Das Beispiel mit der "Schuhsohlenabwehr" gegen Low Kicks habe ich nur gebracht, weil ich es amüsant fand.

    Der Angreifer hat das tatsächlich ein paar Mal hintereinander versucht, kam aber nie in die Faustdistanz – entweder, weil er es nicht geschafft hat oder weil er sie bewusst gemieden hat. Vielleicht hatte er keine Zahnzusatzversicherung.

    Ich wollte hier jetzt keine Diskussion über kaputtgetretene Knie in Verbindung mit Trittabwehr lostreten – zumal manche ja schon bei SV-Techniken gegen Augen, Hals oder Genitalien gefühlt an die Decke gehen.

    Ich bin kein Theoretiker – wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich euren theoretischen Ausführungen nicht immer ganz folgen kann.

    Schönen Abend noch ...

  15. #285
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    Zitat Zitat von MetaStyle Beitrag anzeigen
    Ich habe überhaupt kein Interesse daran, mit Muay-Thai-Sportlern zu sparren. Habe ich etwa irgendwo den Eindruck erweckt?

    ...
    Spätestens nach diesem Post und mit Blick auf deine vorherigen Aussagen , frage lieber nicht was für einen Eindruck du gerade hinterlässt.

    Ich bin kein Theoretiker – wahrscheinlich ist das auch der Grund, warum ich euren theoretischen Ausführungen nicht immer ganz folgen kann.
    Da gibt es auch noch eine ganz andere Erklärung . Wäre auch nicht schlimm wenn es so ist . Dann einfach sagen "ok, verstehe ich nicht" , anstatt mit Allgemeinplätzen , schrägen Beispielen die nicht standhalten und Emotes um sich werfen , nur um was gesagt zu haben.
    Geändert von Cam67 (21-06-2025 um 20:07 Uhr)
    Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)

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