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Thema: Pro macht den Sport kaputt

  1. #1
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    Standard Pro macht den Sport kaputt

    Ich war vor 2 Wochen bei einer großen Veranstaltung in einem außer-europäischen Land, in dem BJJ und Grappling sehr gefördert werden. Vom Staat, von privaten Investoren, da ist jede Menge Geld dahinter. Da hängen Werbeverträge, Sponsorengelder, TV Geld und jede Menge anderer Kohle. Sogar von Olympia ist die Rede, Ich war da auch ein paarmal zum Training, da wir aufgrund der Medienarbeit einige Tage vorher und nach dem Event da sein mussten. Mir sich ein paar Dinge (negativ) aufgefallen:
    - Alle dort sehen aus wie der Hulk.
    - man sieht verpickelte Rücken sogar durchs Rashguard durch.
    - Auch die Blutgefäße in den Oberschenkeln sehen bei einigen Teilnehmern gruselig aus.
    - Kraft ist die wichtigste Eigenschaft, wichtiger als Technik oder saubere Ausführung. Wer genug Kraft hat, kann ein Gelenk auch ohne saubere Isolation einfach hebeln.

    Das alles macht das Grappling in meinen Augen kaputt. Die Leute da haben so 10 - 15 Jahre maximal, um erfolgreich Geld zu machen. Da benutzen sie natürlich jede Möglichkeit. Danach kommen die nächsten Athleten in den mid-20s und sind noch gewaltiger. Unabhängig übrigens von der Nationalität, alles was da war, war Hulk.

    Ich befürchte, dass zukünftig in diesen Ländern wie Brasilien, USA, UAE, Russland, Polen etc.. gutes BJJ immer mehr in den Hintergrund gerät.
    Frank Burczynski

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  2. #2
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    Vielleicht das erste Posting hier, bei dem wir einer Meinung sind.:-)

    Stoff ist halt ein riesen Faktor, wobei ja Leute wie Arona oder Kerr beim ADCC vor 25 Jahren so aufgetreten sind und diese Vorteile genutzt haben, ist also nicht ganz neu. Aber ja die Technik des BJJ leidet, sieht man ja auch am Judo. Wenn man die alten Mifune Videos schaut und mit den heutigen Judokämpfen vergleicht sieht man einen riesigen athletischen Unterschied, aber nicht wirklich tolle Technik.

    Im BJJ spielt der Stoff wahrscheinlich im No-Gi eine noch viel größere Rolle, weil Schweiß und Steroide, schon so manch gute Technik einfach zunichte machen können und auch ein technisch schlechter Choke funktioniert, wenn man genügend Squeeze in den Muskeln hat.

    Im Grunde widerspricht Stoff halt auch direkt dem Gedanken des BJJ, das das Schwächere das Stärkere durch Technik überwindet, aber der Weg mit Steroiden ist einfacher, schneller und wahrscheinlich kurzfristig auch wesentlich erfolgreicher und wird daher, wie du schon sagst, die Zukunft im Profi BJJ sein.

  3. #3
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    Stimme zu, und zwar zu 100% der Sport richtet sich selbst hin.
    Effizientes Kämpfen tritt zudem in den Hintergrund es geht um "attraktive Kämpfe".
    Dies stellt für mich schon einen Widerspruch zu BJJ an sich dar.

  4. #4
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    der Punkt ist halt auch, wenn du ein kurzes Zeitlimit von 5-10 Minuten hast und du passt die Guard wie ein Duracell Hase, mit einem Versuch nach dem Nächsten, ohne Müde zu werden oder Kraft einzubüßen, da tritt halt jegliche Technik in den Hintergrund, da kann man nicht technisch entgegenhalten, wenn man nicht die gleiche Power hat. Da kommt halt die Idee vom BJJ = Human Chess ins Wanken, weil einer mit viel größeren Figuren spielt.;-)

  5. #5
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    die hulks und pickel jungs widersprechen ja dem olympischen gedanken

  6. #6
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    ...Alle dort sehen aus wie der Hulk...


    Hat nicht Spiderman auch dem Hulk mal aufs Mau.. gehauen? Zumindest im Marvel-Comic

    Wenn es Gewichtsklassen gibt, dürften vermutlch nicht nur Steroide eine Rolle spielen, oder sehe ich das falsch?

  7. #7
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Im Grunde widerspricht Stoff halt auch direkt dem Gedanken des BJJ, das das Schwächere das Stärkere durch Technik überwindet,.
    er widerlegt offenbar den Mythos, dass das so wäre...
    Don't armwrestle the chimp.

  8. #8
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    ist kein Mythos, wurde seit 100 Jahren bewiesen. Aber wenn beide ein ungefähr ähnliches technisches Level haben und es kurze Zeit Limits gibt, ist Stoff oft der entscheidende Vorteil. Die Leute die mit Stoff gewinnen, sind zwar oft keine wirklich guten Techniker, aber können schon BJJ.
    Geändert von Björn Friedrich (17-08-2025 um 21:36 Uhr)

  9. #9
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    ist kein Mythos, wurde seit 100 Jahren bewiesen.
    wenn der andere nix oder wenig am Boden kann, ist er da einem guten Techniker natürlich ausgeliefert..
    Offenbar gibt es die Skills "Kraft" und "Technik".
    Die Frage ist nun, wie sehr die einander kompensieren können.
    Wie lange hätte der BB aus dem von Dir verlinkten Video trainieren müssen, um zu gewinnen?

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Aber wenn beide ein ungefähr ähnliches technisches Level haben und es kurze Zeit Limits gibt, ist Stoff oft der entscheidende Vorteil.
    was hat das Zeitlimit damit zu tun?
    Gewinnen die "Hulks" nicht per Submission, sondern nach Punkten?

    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Die Leute die mit Stoff gewinnen, sind zwar oft keine wirklich guten Techniker, aber können schon BJJ.
    Also doch kein "ähnliches technisches Level"? Oder sind die anderen, die gegen die verlieren auch keine wirklich guten Techniker?
    Don't armwrestle the chimp.

  10. #10
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    der Punkt ist halt auch, wenn du ein kurzes Zeitlimit von 5-10 Minuten hast und du passt die Guard wie ein Duracell Hase, mit einem Versuch nach dem Nächsten, ohne Müde zu werden oder Kraft einzubüßen, da tritt halt jegliche Technik in den Hintergrund, da kann man nicht technisch entgegenhalten, wenn man nicht die gleiche Power hat. Da kommt halt die Idee vom BJJ = Human Chess ins Wanken, weil einer mit viel größeren Figuren spielt.;-)
    Die Veranstaltung, auf der ich war, hatte in den Finals 3 * 3 min ... als "Submission only"! Es gab 28 Kämpfe, davon nur 6 Subs. Kein vernünftiges Grappling, meistens nur Rumgeschiebe oder Stalling.
    Frank Burczynski

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  11. #11
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    Zeitlimit hat weder was mit Stallen noch mit Subissions zu tun, sondern damit, das ich eine kalkulierbare Größe habe, auf die ich hintrainiern kann.

    Wenn ich jetzt weiß, ich kämpfe 5 Minunten, dann kann ich z.B. wie ein Irrer Guard Passing drillen, egal ob ich technisch gut bin, wenn ich eine hohe Kadenz habe und ständig angreifen kann und eben auch explosiv und stark bin, dann bin ich kaum von einem "natural" Athleten zu stoppen.

    Wenn ich jemanden in Kesa Katame (wie im Judo) oder in Side Mount halten, oder in seiner Guard stallen soll und ich weiß, ich muss das 5 Minuten schaffen und trainiere darauf, bin ich extrem stark mit meinen Attributen.

    Ein gutes Beispiel ist Andre Galvao vs Ryron. Gegen Ende der 20 Minuten wurde alles ausgeglichener und wäre der Kampüf 30 Minuten gegangen, wer weiß was passiert wäre....
    https://www.youtube.com/watch?v=_x5ycQ1mOyI

    Oder Gary Tonon vs Palares. Beides LEglocker, der eine brachial, der andere technisch. Tonnon der Techniker hatte unzählige Leglocks, aber Palahares konnt sich explosiv immer wieder befreien. Er konnte selber nix landen, aber verhindern getappt zu werden. Hätte Palhares die Physis von Garry Tonnon gehabt, wäre er gnadenlos gegen Tonnon untergegangen.

    Ich würde es so sagen. Ein Wettkämpfer besteht aus verschiedenen Attributen und wenn das eine fehlt, kann man es eben über andere Ausgleichen. Wenn man dann allerdings auf einen Gordon Ryan trifft, der eben Kraft und perfekt Technik hat. verliert man auch, wenn man Power hat. Wobei auch Nick Rod gezeigt hat, das man mit weniger Skills und genug Power, auch einen Gordon Ryan verletzen kann.

  12. #12
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    Zitat Zitat von Björn Friedrich Beitrag anzeigen
    Zeitlimit hat weder was mit Stallen noch mit Subissions zu tun, sondern damit, das ich eine kalkulierbare Größe habe, auf die ich hintrainiern kann. .
    Doch. 3 min halte ich für zu kurz für ein gutes Submission Game. 3 min kann jemand mit gutem Ringen den Subs entgehen. DAS kann man trainieren. Die Zeit ist zu kurz, zumal immer wieder hingestellt wurde, wenn es in Richtung Rand ging. Auch wenn eine Position schon etabliert war.
    Frank Burczynski

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  13. #13
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    Ja das sage ich ja. Kuzrze Zeitlimits favorisieren den stärkeren und nicht den technischeren Athleten.

  14. #14
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    Zitat Zitat von jkdberlin Beitrag anzeigen
    Die Veranstaltung, auf der ich war, hatte in den Finals 3 * 3 min ... als "Submission only"! Es gab 28 Kämpfe, davon nur 6 Subs. Kein vernünftiges Grappling, meistens nur Rumgeschiebe oder Stalling.
    Ach so, die Hulks gewinnen nicht unbedingt gegen gute Techniker, die Zeit ist nur zu kurz, dass die verlieren...(?)
    Don't armwrestle the chimp.

  15. #15
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    Zitat Zitat von Pansapiens Beitrag anzeigen
    Ach so, die Hulks gewinnen nicht unbedingt gegen gute Techniker, die Zeit ist nur zu kurz, dass die verlieren...(?)
    Hab das so verstanden, dass es kaum (gar keine?) guten Techniker aber ne Menge Anabolikamonster gab.

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