Dieser Beitrag beschäftigt sich mit der Konzeption und Durchführung eines den waffenbasierenden philippinischen Kampfkünsten entlehnten Therapieangebotes namens Escrima (span.: esgrima = fechten), intern Koordinationstraining genannt, in einer psychosomatischen Akutklinik. Nach der Darstellung der Einbettung dieses therapeutischen Angebots in den Klinikrahmen wird die therapeutische Wirkung aus zwei Perspektiven beleuchtet: 1. aus der Sicht, Aggression (von lat. aggredere: an etwas herantreten, in Angriff nehmen) als konstruktive Kraft zu erleben und einen sicheren und kontrollierten Umgang damit zu schulen; 2. aus neurobiologischer Sicht, in der es um das essenzielle Zusammenspiel zwischen sozialen Erfahrungen, körperlicher Bewegung und psychischer Gesundheit geht. Dies wird deutlich gemacht an Videobeispielen, Fotos und Rückmeldungen von Patienten. Aus tiefenpsychologischer Sicht werden zwei wesentlich interpersonale Grundhaltungen unmittelbar erfahrbar: einerseits die Fähigkeit, eigene Bedürfnisse und Interessen durchzusetzen, andererseits die Fähigkeit, sich gegen unbekömmliche Erwartungen und Forderungen anderer abzugrenzen.