Da das Thema unbeantwortet aufkam, so wie ich sah ...
Nein, beim Wing Tsun Kindertraining geht es nicht um Sparring oder ums Kämpfen, zumindest nicht in der EWTO, wäre auch völliger Unsinn! Es geht sich um Selbstbehauptung und das Erkennen von Gefahrensituationen. Wenn ein Kind von einem anderen geärgert wird, soll es nicht zuschlagen, sondern den Mund aufmachen, sich verbal wehren und Hilfe suchen. Auf körperlicher Ebene werden einfache Befreiungstechniken, Schubsen, Ohrfeigenabwehr usw. geübt, um sich notfalls auch körperlich zur Wehr setzen zu können. Ziel ist es quasi, aus einem z.b schüchternen gemobbten Kind, das nicht den Mund aufbekommt, ein selbstbewusstes Kind zu machen, das weiß, wie es in Gefahrensituationen und bei Konfrontationen richtig zu handeln hat.
Das Kindertraining lässt sich im Prinzip in drei Bereiche einteilen:
1.Auseinandersetzungen mit anderen Kindern
Selbstbewusstes Auftreten, richtiges Verhalten bei Konflikten, Kommunikation und einfache körperliche Selbstverteidigung.
2.Übergriffe durch Ältere oder Erwachsene
Erkennen von Gefahrensituationen und richtiges Handeln, z. B. nicht mit Fremden mitgehen, nicht ins Auto einsteigen, Hilfe suchen usw.
Diese beiden Bereiche werden in einer guten Schule durch abwechslungsreiche Rollenspiele vermittelt, etwas, das man in Judo-, Box- oder Thaiboxschulen für Kinder nur selten findet. Ergänzend kommen Wertevermittlung, Hilfsbereitschaft, Zivilcourage und soziale Verantwortung hinzu. Kinder sollen lernen, den Eltern zu helfen, sich für andere einzusetzen, und daneben werden auch lehrreiche Kurz-Geschichten vorgelesen.
3.Spiele und Bewegung
Hier geht es um körperliche Aktivität, Gemeinschaft und Spaß. Dieser Teil hat keinen so direkten Bezug zur Selbstverteidigung, fördert aber die motorische Entwicklung und erlaubt den Kindern sich auszutoben.
In der EWTO ist das Ganze grundsätzlich gut strukturiert. Peter Tietje hatte dazu früher mal eine Ausbildermappe mit Übungen und Trainingsstrukturen erstellt gehabt. Diese ist allerdings etwas veraltet. Heute liegt das Thema in den Händen mehrerer Frauen, die es in Lehrgängen verkaufen wollen, jedoch in meinen Augen wenig kompetent wirken und mehr labern als sonst was. Aber am Ende hängt die Qualität immer von der einzelnen Schule vor Ort ab.
Fazit:
Das Kids-Wing-Tsun kann ich uneingeschränkt für Kinder bis zur Pubertät empfehlen. Das Jugendlichentraining ist dagegen Müll, und das Erwachsenentraining meist völlig unbrauchbar, sofern kein Sparring angeboten wird. Was im offiziellen Programm der EWTO aber auch nicht vorgesehen ist.
Das Kindertraining hingegen ist in einer guten Kids-WT-Schule hervorragend. Am besten lässt man das Kind selbst entscheiden, ob es Spaß hat, und achtet als Elternteil darauf, ob es dort wirklich sinnvoll auf die heutigen Gefahren vorbereitet wird und der Anteil von den obrigen drei Teilen stimmt, denn es gibt auch einige Schulen in denen der Spielanteil überhand nimmt.



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für jeden grad natürlich prüfungsgebühren und hin und wieder ein neues set an klamotten, nehm ich mal an. müssen die auch vor den prüfungen auf zu bezahlende lehrgänge?