Wenn du so eine große Nummer bist wie du behauptest, dann solltest du wissen, dass es das Karate nicht gibt.
Und schön, wenn es deinem Karate wichtig ist, die Techniken in einer schönen eleganten Forum auszüben.
Das trifft aber nicht zwingend auf andere Karateka zu. Funakoshi würde dir da wiedersprechen. Der soll doch angeblich gesagt haben, dass die Kata nicht zum herzeigen gedacht sind. Sind nicht dafür da um ästhetisch zu wirken.
ps: Mal eine Frage an die anderen. Hat Gürteltier Recht und Ästhetik gehört heutzutage zum Karate Training dazu? Übt ihr eure Kata so, dass sie ästhetisch aussehen?
Geändert von karate_Fan (29-07-2020 um 11:43 Uhr)
? Gürteltier verkloppt doch bloß kleine Schuljungen dachte ich?
Ich muss leider Kata auch nach einigen Formalitäten gerichtet üben und lehren ... wegens der Prüfungen und so ... man kann halt Karate zum Kämpfen benutzen UND gute deutsche Vereinsmaierei damit betreiben ... die Obergeschickten spielen das nicht gegeneinander aus, sondern beherrschen einfach beides^^ ... (ich bin nicht so geschickt)
Ich glaube, dass diese Fragestellung das Pferd verkehrt herum aufzäumt.
Die Ästhetik ergibt sich m.E. automatisch, wenn Stände, Techniken und Übergänge größtmögliche (auch "wumms"-mäßige) Effizienz aufweisen.
Wenn ich etwa Vorführungen von Naka Sensei oder auch von Rick Hotton ansehe, dann finde ich die - eigentlich immer - zum Niederknien ästhetisch. Auch wenn beide Ästhetik, wenn überhaupt, wohl eher als deutlich nachgeordnetes Ziel ihres Tuns, Mühens und Übens ansehen würden.
Edit/Nachtrag: Für mich kleines Kyu-Licht "fühlt sich's ästhetischer an", wenn ich mal wieder einen technischen Fortschritt mache (oder dies zumindest glaube). Leichter, fließender, flotter. Schwer zu beschreiben.
Geändert von Ripley (29-07-2020 um 13:32 Uhr)
Ripley Wenn Ästhetik wirklich im Karate so wichtig ist, dann kann ich den Mächten des Schicksals nur danken, dass meine alte Gruppe aufgehört hat und der Konkurrenz Verein nicht so mein Fall war.
Ästhetik ist eines der Worte die ich nie im Leben mit Kampfkunst in Verbindung bringen würde. Mich dürstet es nach Effizienz. Nicht Ästhetik . Sich effizient bewegen um einen Gegner so schnell wie möglich umzuhauen sollte eine Kampfkunst ausmachen.
Wenn ich ästhetisch ansprechende Bewegungen trainieren möchte würde ich tanzen lernen.
Wen das mit der Ästhetik stimmt kann ich richtig froh sein weg vom Karate zu sein. Da wäre ich nicht glücklich geworden.
Ich denke wir beide verstehen unter Ästhetik was anders. Mir fällt es schwer das Wort ästhetisch in Zusammenhang mit dem Wort Effizienz zu bringen.
Ästhetisch setze ich mit Schönheit gleich. Etwas das optisch ansprechend ist. Nur ist eine Bewegungsform die schön ist auch automatisch effizient? Ich denke nicht.
Nehmen wir mal etwas wo ich nur noch ein halber Noob bin Im Schwertkampf werden ausholende Bewegung als besonders kraftvoll gesehen. Sie mögen für Laien ästhetisch ansprechend wirken da sie Kraft ausstrahlen. Taktisch gesehen sind sei aber ein Fehler, da sie den Gegner genug Zeit um reagieren lassen. Eine unscheinbare Technik die für den ungeübten Zuschauer noch nichts aussehen sind wesentlich effizienter. Auch wenn es nicht ästhetisch aussieht.
Solche Missverständnisse lassen sich nicht vermeiden, wenn beide Diskussionspartner das bereits diskutierte Wort anders auslegen.
War nicht meine Absicht dich falsch zu verstehen. Sorry dafür.
Geändert von karate_Fan (30-07-2020 um 09:18 Uhr)
Nein, wir verstehen (vermutlich) schon dasselbe unter Ästhetik.
Aber du verdrehst meine Aussage.
Ich habe NICHT gesagt, dass eine "schöne" Bewegung automatisch effizient ist.
Ich habe gesagt, dass die höchst effizienten Bewegungen etwa eines Naka oder Hotton auch (dadurch, durch ihre perfekte Effizienz) schön sind (bzw. ich sie schön finde).
Das ist eine völlig andere Aussage.
Hier zum Beispiel: https://youtu.be/UnQmjPMz8zo
Ich mein' ... Hotton ist bei Lichte besehen ein kleines, dünnes Kerlchen mit ziemlich kurzen Beinen. Wäre jetzt nicht so unter den Top 10 Anwärtern für einen Bravo-Starschnitt, den ich mir an die Wand pappen würde.
Aber diese ungeheure Eleganz und (scheinbare oder durch wirklich tiefes Verständnis erlangte, daran rätsele ich noch) Mühelosigkeit, mit der er sich bewegt, ... ähm, ja, ich finde das überaus ästhetisch. Unter anderem. **** übrigens auch (darf ich das so sagen? Offenbar nicht. Das **** fing mit s an und hörte mit y auf).
Dennoch geht es ihm nicht um Schönheit, sondern um richtige Setzung des Schwerpunkts und um "simple" Bewegungsprinzipien.
Was Naka angeht, hier ein Schmankerl:
https://youtu.be/4RuufZtuamo
Naka gibt einer Ballerina (!) Anfängerunterricht. Letztere weiß sicher, wie "ästhetisch" geht.
Ersterer zeigt, wie es RICHTIG geht und übertrifft sie dabei um ein Vielfaches an Ästhetik.
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