Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Naja, eine exaktere Antwort auf meine Frage findet sich schon in diesem recht übersichtlichen wenngleich nicht ganz banalen Artikel des genannten Autors und da könnte man dann auch drauf kommen, warum ich die Aussage von Inryoku hinterfragenswert finde.
http://www.arsmartialis.com/index.ht...nt/patent.html
der übertragene Impuls entspricht der Fläche unter der Kurve, die den zeitlichen Kraftverlauf beschreibt:
http://www.arsmartialis.com/patent/fig3.gif
Man kann sich vorstellen, dass eine flache Kurve mit geringerem (Schlagkraft-)Maximum, also ein mehr geschobener Schlag, durchaus mehr Impuls übertragen kann, als einen Kurve mit einem hohen Maximum.
Entsprechend F=m*a würde dann das Ziel weniger stark beschleunigt, dafür länger (flatten the curve)
Wenn die Wirkung eine möglichst hohe Endgeschwindigkeit des Ziels sein soll, mag das vorteilhaft sein, wenn man eine ordentliche Gehirnerschütterung anstrebt, eher weniger.
Der Autor des Artikels sieht in einem möglichst hohen Impulsübertrag nach dem Kraftmaximum (im Verhältnis zu dem Impulsübertrag vor dem Kraftmaximum) ein Gütekriterium für einen guten Schlag, was wohl eher durch Nachdrücken und weniger durch Hikite im Sinne von schnellem Zurückziehen erreicht würde.
Makiwara-Training könnte sich auf eine so verstandene Schlaggüte positiv auswirken, solche Schlagtechnik eventuell weniger:
Vielleicht sind mit der Anmerkung in der Klammer aber auch Leute wie ich gemeint? Allerdings gebe ich an dieser Stelle offen und ehrlich zu, wirklich von vielen Budo-Dingen keine Ahnung und stattdessen viele Fragen zu haben. Ein Grund, weshalb ich überhaupt hier in diesem Forum unterwegs bin.
Nein , bestimmt nicht du . Xd
Es sind in erster Linie die User gemeint die gerne sofort "null Ahnung " bescheinigen , wenn bestimmte Inhalte anders gesehen werden oder angezweifelt oder auch nur in andere Worte wieder gegeben werden . Anstatt einfach mal zurück zu fragen , wie man denn zu seiner Sicht kommt ......und von dort dann aufbaut..
Die verstehen sehr wenig , die nur das verstehen , was sich erklären lässt. ( Marie v. Ebner-Eschenbach)
Ich weiß ja nicht, wie das bei „dem Karateka“ so ist. Ich persönlich habe das immer so gelernt, dass man auf jede Entfernung treffen können muss, d.h. die Endspannung da stattzufinden hat, wo man trifft. Wer das nicht kann, hat auch imho ein Problem. Wenn ich ganz ehrlich bin, treffe ich am Sandsack ohnehin fast immer vertikal (am Makiwara hingegen horizontal, weil der Abstand „richtig eingestellt“ ist. Keine Ahnung, ob das so sein muss aber es passiert halt so und fühlt sich richtig an. Allerdings treffe ich grundsätzlich immer mit dem Knöchel des 2. und 3. Mittelhandknochens (Seiken).
Übrigens, weil wir hier die ganze Zeit von Makiwara und Abhärtung reden. Ich bin mir nicht sicher, ob Abhärtung so elementar ist. Ich würde in dem Zusammenhang gerne einmal das Konzept des Bruchtests ins Spiel bringen. Denn wenn ich in der Lage bin, ohne Hemmung auf ein (richtiges!) Brett zu schlagen und es zu durchbrechen, würde ich meinen, dass das reicht. Da brauche ich nicht die mega abgehärteten Knöchel, sondern, wie FireFlea richtig anmerkte, die Fähigkeit auch mal irgendwas richtig treffen zu können, ohne scih zu verletzen.
Naja, eigentlich sollte doch selbst jemand der Physik abgewählt hat hinreichen genug vermittelt bekommen haben, um die Zusammenhänge zu kennen. Ich weiß auch nicht, warum der Pfeifer sogar noch ein ganzes Buch diesen Thema gewidmet hat. Hab grad nochmal geschaut: Kraft hat er in den Seiten 100 und 269 verschlagwortet; Impuls dagegen in 109, 111, 123, 130, 132, 136, 137, 144, 157, 163, 166, 170, 203, 267, 282.
Exakter würde ich gerne auf Deine Fragen eingehen, aber ich empfinde das inzwischen als ein wenig einseitig - Du ignorierst mir zu viele Nachfragen - Aber nicht nur deshalb halte ich das Buch zu empfehlen, für sinnvoller. Das sollte jeder von uns gelesen haben.
Selbst Hikite behandelt er - ganz kurz.
Wir haben immer Gerüstbaudielen verwendet. Allerdings sollte man acht geben, dass keine Astlöcher darin enthalten sind. Das hatte mein damaliger Trainer leider bei einer Vorführung übersehen. Er wollte nicht aufgeben aber das Astloch hat schlussendlich gewonnen. Die Hand war danach etwas vergrößert.
Kurze Frage zu Pfeifer - seine Physikarbeit und Ars Martialis, wie stark sind da die Überschneidungen? Ich habe andere KK&Physik Bücher aber Pfeifer noch nicht und wollte ihn mir ohnehin mal zulegen. Sind die beiden Bücher arg unterschiedlich oder ähnlich?
Also, wie hier schon richtig angemerkt wurde, eine Selbstverteigungssituation ist völlig anders als Training. Man ist vollgepumpt mit Adrenalin, ängstlich, fällt auf Grobmotorik und extrem eingeschleifte Muster zurück. Wenn es hier zu einem Schlag kommt, schlägt man nicht vorsichtig mit Rücksicht auf seine Knöchel.
Ein Boxer ist gewohnt, seinen ganzen Körper in seine Wirkungsschläge zu bringen und durch die "Kissen" macht er das ohne Angst um seine Hände. Auf dieses Muster kann er zurückgreifen, das kommt ihm in der Schlagkraft sogar zugute.
Kann natürlich gut sein, dass er sich durch die wirkende Kraft seine eigenen Handknochen dabei bricht (Boxerfraktur).
Wer nur in die Luft schlägt, hat nicht die Mechanik dafür.
Wer mit der bloßen Faust gegen harte Objekte schlägt, wird zuallererst einmal Schlaghemmung auf(!)bauen, durch den Schmerz beim Treffen eines Holzes. Wenn er es schaffen würde, sich langfristig den Schmerz zu 100% abzugewöhnen und regelmäßig mit der selben Kraft auf harte Ziele zu semmeln, wie es der Boxer in seinem Training macht, dann würde er mit vergleichbarer Kraft schlagen können. Das ist aber kein Selbstläufer und ich weiß nicht, ob man seine Hand derart abhärten kann, ohne langfristig Schäden davonzutragen.
Ich würde da noch hinzufügen, dass die reine Betrachtung der Schlaghärte auch zu kurz greift. Gegebenenfalls ist es ja besser, nicht so hart zuzuschlagen, dass man sich die Hand dabei bricht ...
Außerdem ignoriert diese Betrachtung völlig die Kampfdynamik. Ein Wirkungstreffer (KO) entsteht nicht rein durch Impact, sondern vor allem durch den Winkel und die Beschleunigung des Kopfes. Wenn der Schlag unerwartet einknallt, kann keine Meidbewegung oder muskuläre Schutzspannung im Nacken eingeleitet werden. Auch ist ein bewegliches Ziel ganz anders zu treffen als ein statisches. Um diese Punkte zu erreichen, kommt es vor allem auf Dinge wie Distanzmanagement, also zB. Beinarbeit an, oder darauf, mit Finten oder ansatzlos/überraschend treffen zu können. Wenn man in diesen Punkten keine Übung hat, ist die reine Schlagkraft wie ein Motor ohne Räder. Man kriegt die Kraft nicht auf die Straße.
Soweit meine Sicht dazu. Wollte das nur mal dalassen, aber nicht in eine Diskussion einsteigen. :-)
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