Also nehmen wir mal an, ein 18jähriger macht seinen BB.
Nach dem was hier über die Voraussetzungen für diesen BB gesagt wurde muß er ab diesem Zeitpunkt WEISHEIT vorweisen können.
Schaut euch mal die 18jährigen an, die ihr kennt.
Fragt euch dann ob man da von Weisheit reden kann.
Wie ist das mit einem 20jährgen?
Oder mit einem 25jährigen?
Nee, ich will niemanden beleidigen.
Ich frag mich nur wie solche Ideen wie die von der Weisheit für den BB entstehen.
Du hast den Kern der Sache schon ziemlich gut erfasst, denn die meisten "Schwarzgurte" werden sich genau diese Frage stellen. Wenn es doch jenseits des Shodan nichts mehr gibt, warum also sollte dieser dann auch nicht die "Meisterstufe" sein? Meine Frage wäre dann, warum gibt es dann größtenteils keine Inhalte jenseits des Shodan?
Da ich in keinem Verband bin, kann ich die Frage auch nicht beantworten. Einen Gürtel muss man immer in das jeweilige Bezugssystem stellen, sprich DKV, DJKB, BJJ, DJB-Judo etc..
Der Grad eines Gürtels hat nur innerhalb dieses Systems einen Wert, für absolute Vergleiche eignet er sich nicht.
In dem Karate, wie ich es gelernt habe, steht der Shodan für das Verständnis (nicht die Meisterschaft) der körperlichen Grundlagen und somit stellt er den Beginn für den Übergang von der Shu zur Ha Stufe dar. Es geht jetzt darum die Grundlagen nicht zu verändern und sie dennoch an sich anzupassen, sprich "sein" Karate zu finden.
Eben dadurch werden die körperlichen Grundlagen noch mehr verbessert und man erhält ein tieferes Verständnis für die Bewegungen. Das ist allerdings körperliches Lernen und das setzt voraus, dass die Grundlagen stimmen und man selber auch noch regelmäßig trainiert.
Das bedeutet nicht, dass man jetzt noch XY Bunkai-Varianten lernen muss oder noch diese oder jene Kata.
"Geistige" Aspekte des Karate sind ja schön und gut, aber mit Sicherheit nicht traditionell. Ich persönlich bin nun ein Vertreter der psychischen Schulung, aber wohl wissend, das sich so etwas zwar gut mit dem Karate ergänzt es jedoch nicht ursprünglich dazu gehört.
Ich würde einem 12-jährigen aus folgenden Gründen noch keinen "Schwarzgurt" umhängen: Er ist motorisch noch nicht in der Lage gewisse Dinge, die ich für wichtig erachte, umzusetzen und vor allem ist er KÄMPFERISCH noch nicht in der Lage die Dinge zu tun, die ich von ihm verlange, bzw. die Folgen des Trainings dafür zu verarbeiten. Weder körperlich noch (und das ist für mich noch wichtiger) psychisch. Ein 12-jähriger sollte nicht mit dieser Art von ANGST, Wut, Hass und Schmerzen konfrontiert werden, die dafür nötig sind.
Wo ich die Grenze ziehen würde? Keine Ahnung, da sich jeder unterschiedlich entwickelt. Es gibt 16-jährige, die so etwas evtl. schön können und es gibt 17-jährige, die eher 14 als 17 sind. Das muss eine individuelle Entscheidung bleiben.
Aber das ist etwas, was in meinem "Bewertungssystem" wichtig ist und keine universelle Gültigkeit hat. In einem anderen Bewertungssystem mögen andere Kriterien gelten, dann kann ein Shodan für einen 12-jährigen auch seine Berechtigung haben!
Die Leute sollten aufhören den Wert eines Menschen anhand dessen zu messen, was er um die Hüften hat, oder welchen Titel er trägt. Jemanden, den ich als "Meister" einer KK bezeichnen würde, erkennt wenn man ihn trifft alleine durch seine Ausstrahlung.
Grüße
Kanken
@Kanken
Das ist die erste gute Begründung die ich hier lese warum in einen (nicht jeden) System ein 12 Jähriger keinen Shodan bekommen sollte!Ich würde einem 12-jährigen aus folgenden Gründen noch keinen "Schwarzgurt" umhängen: Er ist motorisch noch nicht in der Lage gewisse Dinge, die ich für wichtig erachte, umzusetzen und vor allem ist er KÄMPFERISCH noch nicht in der Lage die Dinge zu tun, die ich von ihm verlange, bzw. die Folgen des Trainings dafür zu verarbeiten. Weder körperlich noch (und das ist für mich noch wichtiger) psychisch. Ein 12-jähriger sollte nicht mit dieser Art von ANGST, Wut, Hass und Schmerzen konfrontiert werden, die dafür nötig sind.
Wo ich die Grenze ziehen würde? Keine Ahnung, da sich jeder unterschiedlich entwickelt. Es gibt 16-jährige, die so etwas evtl. schön können und es gibt 17-jährige, die eher 14 als 17 sind. Das muss eine individuelle Entscheidung bleiben.
Aber das ist etwas, was in meinem "Bewertungssystem" wichtig ist und keine universelle Gültigkeit hat. In einem anderen Bewertungssystem mögen andere Kriterien gelten, dann kann ein Shodan für einen 12-jährigen auch seine Berechtigung haben!
Ich habe aber eine Frage, du schreibst ein 12 Jähriger sollte nicht mit bestimmten Emotionen konfrontiert werden.
Meinst du nicht das es gut wehre wen man sich schon früh damit auseinander setzt und wen nicht, warum nicht?
JA!
Einige können das sicherlich ab, und auch abhängig von der Herangehensweise kann das klappen. Aber wenn man da was falsch macht, kann man sicherlich einige Kinderseelen kaputt machen, in welche Richtung auch immer (übertriebene Gewaltanwendung außerhalb des Dojos, oder Ängstlichkeit, oder beides, oder was auch immer). Oder einfach nur abschreckend sein, für Kinder und auch Eltern.
"Eternity my friend is a long f'ing time!"
Das, was wir z.B. Bei unseren Braungurtprüfungen, machen, würde bei jedem 12-jährigem Traumata auslösen, die er so schnell nicht wieder los wird. Das ist sogar für viele Erwachsene fast zuviel. Ich werde hier nicht näher darauf eingehen, was wir machen, aber wir zeigen den Leuten wie richtige Gewalt Aussieht und zwar draussen, wenn es nass kalt und dunkel ist. Seit wir deswegen Ärger mit der Polizei hatten (erklär mal den Ordnungshütern, dass sich der Typ da freiwillig von mehreren mit Stöckern zusammenschlagen lässt...) machen wir das in einer privaten Baumschule. Wie gesagt, dass sind Dinge, die kein 12-jähriger erleben sollte. Ist wieder nicht traditionell, aber dafür effektiv...
Grüße
Kanken
Ihr verprügelt eure Braungurte?
Ok, aber das dürfte wohl nicht in jedem Dojo oder Verband der standard sein.
So wie es in den meisten Vereinen Praktiziert wird sehe ich keinen Grund dafür das ein 12 Jähriger nicht auch langsam an eine Gewisse Form des Stresses und auch der Angst herangeführt wird.
Aber wahrscheinlich habe ich bei so etwas nicht das richtige fachwissen und sehe das zu sehr aus meiner Perspektive.
Aber ich glaube das gerade Kinder einiges mehr vertragen als ihnen gerne zugemutet wir.
Natürlich sollte man da gewisse grenzen ziehen, aber wo diese genau sind kann und will ich nicht beurteilen!
Dazu fehlt mir die Möglichkeit mich in ein "normal" erzogenes Kind das noch keine richtigen Gewalt Erfahrungen gemacht hat hinein versetzen zu können.
Aber ich glaube trotzdem das wen auch vielleicht nicht bei einen 12 Jährigen dann doch bei einem 16 Jährigen das Verständnis da sein sollte(nicht bei jedem aber das gilt wohl auch für einige Erwachsene).
Wir verprügeln schon unsere niedrigeren Farbgurte, so ab gelb/grün (5. Kyu aufwärts) wird es ernst beim Prüfungskumite....da wird in mehreren hintereinanderfolgenden Sparringrunden gegen jeweils frische Gegner jeder (Erwachsene) an sein physisch/psychisches Limit herangeführt....der Prüfling soll damit "Spirit" zeigen und dass er bereit ist, seine Grenzen kennen zu lernen und zu überwinden....
Und nass, kalt und überfordernd ist jedes unangekündigt stattfindende Nachttraining auf den Summer- und Wintercamps....
Geändert von hashime (06-05-2011 um 18:21 Uhr)
Wie gesagt, wir zeigen Ihnen Gewalt, körperliche Erschöpfung gehört dazu, ist jedoch nur das "Rahmenprogramm".
Sparring/Shiai und Jissen sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe.
Es geht um ANGST, Wut, Hass, Verzweiflung. Wenn man seine Maske abnehmen muss und ein Teil von einem anspringt, dem alles egal ist, dann fängt man an sich Jissen zu nähern. Dazu bedarf eines guten "Umgebungssetting" mit Leuten, die das kennen und einem Prüfungsleiter, der die Situation völlig im Griff hat, aber wie gesagt, solche Dinge muss man erleben, darüber schreiben bringt nichts.
Sicher kann und muss man auch 12-jährige mit ihren Gefühlen im Training konfrontieren, auch Angst, aber das sollte bei Kindern in einem anderen Rahmen geschehen, als bei Erwachsenen. Beim Thema Angst kann man sehr viel kaputt machen, sowohl bei Kindern, als auch bei Erwachsenen. Leute die eine KK betreiben (gerade eine VK KK) tun das nicht ohne Grund...
Grüße
Kanken
Techniken nicht. Ich denke ich habe als Shodan schon so ziemlich alle Techniken drin. Was man aber anfängt zu verfeinern und zu verstehen sind andere Dinge, die dahinter stehen. Wie funktionieren manche Bewegungskonzepte/Prinzipien? Wie übertrage ich diese Konzepte? Wie beeinflusse ich bspw. das Gleichgewicht des Gegners, wie kontrolliere ich die Distanz besser? Man gewinnt aufgrund fortschreitender Erfahrung einfach mehr Erkenntnisse über das, was man schon "kann".
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