hat aber nicht jeder gelesen. hier lesen evtl. leute mit, die neu sind oder die nur in "ihren" fachforen unterwegs sind.
solche fragen können nicht oft genug gestellt werden... außerdem gibt es auch unter den fachleuten aussagen, die eher manche vorurteile zumindest teilweise bestätigt haben und andere, die sie wiederlegen. eindeutigkeit gibt es nicht unbedingt, sonst würde man doch nicht bei solchen sachen in der "japanerecke" rumdiskutieren. (kommt häufig vor, oder etwa nicht?)
"I prefer them to be awake when I severe their arms and beat them to death with it." Maul Mornie und sein Verhältnis zu k.o.s
(Text-Hervorhebung von mir)
Exakt. Eine gewisse Ambivalenz muss man aushalten und ertragen können, das ist so.
Wer sich zum Thema eine Meinung bilden will, kommt nicht umhin, sehr viele verschiedene Aussagen zu lesen und versuchen diese einzuordnen. Diese Arbeit kann einem niemand abnehmen. Und wie gesagt, hier im KKB gibt es zum Thema "Koryû" seit sehr vielen Jahren sehr spannende und aufschlussreiche Diskussionen, an denen Mitglieder und Lehrer von Schulen teilnehmen.
Aber auch der "Neue" muss verstehen, dass zu einem bestimmten Thema irgendwann mal einfach alles gesagt und erklärt wurde (was im Rahmen eines Onlineforums möglich ist).
Hokushin Ittô-ryû Hyôhô - Shibu Schweiz
schwert|gedanken, ein Blog zu jap. Geschichte, Kultur und den klassischen Kriegskünsten
Beim Thema Schnitttest (Tameshigiri ) kann ich nicht wirklich mitreden (vielleicht sagt ryoma was). Aber zum einen ist Tameshigiri Kata. Zum anderen wird offensichtlich das Töten eines anderen Menschen simuliert. Das heißt per se, dass umfassendes Reigi (Etikette) involviert ist, auch für die mentale und spirituelle „Gesundheit“.
Verlinke doch mal ein Video, in dem das zu sehen ist, was du meinst.
Aber nochmal: wenn in einer Koryu irgendwas ausgeführt wird, wie es wird (bspw. eben beim Tameshigiri), hat das mit ziemlicher Sicherheit einen Sinn. Der wird nicht darin bestehen, einfach nur schön aussehen zu wollen. Natürlich sollte es aber „perfekt“ sein (was es wohl nie wird). Deswegen übt man ja.
Siehste, diese Etikette geht mir schon ab...und kenn ich so aus den SEAMA nicht- bei den SEAMA geht es ums nackte Überleben; mein Gegenüber muss weder geehrt, noch respektiert werden, schließlich will er mir ans Leder....was aber nicht heißt das ein Leben leichtfertig genommen werden sollte(ist aber ein anderes Thema und gehört hier nicht hin)
Video? Schau dir jedes xbeliebiger Video zum Thema an...dabei geht's es mir dann weniger um den Schnitttest selber, als mehr das ziehen und für mich "gekünzelte" zurück stecken des Schwertes....
Hey, ich hab nie behauptet, daß da kein Sinn hinterstecken würde(im generellen)....der Anspruch des "perfekt" seins und das immer wieder zelebrieren geht mir aber nunmal ab und ist wie man hier sagen würde: "não e minha praia".....oder überspitzt gesagt: in der Zeit wo ich übe "perfekt" mein Schwert zurück in die Scheide zu stecken, kann ich meines Erachtens besser nutzen zB um zu üben dem Gegenüber besser/schneller auf die Mappe zu hauen
Klar "schleife" ich meine Technik...nur mach ich da nicht so ein "bohei" drum...und wie gesagt dieses fokussieren in der Art und Weise, wie es meiner Meinung nach getan wird ist ein Teil des "drumherum" was mich Abstand nehmen lässt
Der Rest steht in meiner Antwort an McGuzzi in #75
Geändert von Stixandmore (10-01-2022 um 00:34 Uhr)
Uih das habe ich ganz anders verstanden.....Tameshigiri ist keine Kata kann man aber mit Kata kombiniert werden. Es ist einfach da um Schneiden mit Widerstand zu üben und es wird danach keine Totenfeier abgehalten. In Shinto Muso Ryu, was ich trainiere, wird das garnicht gemacht. Da ist aber auch der Jo die Hauptwaffe.
Bzgl. Perfekt habe ich nicht ganz verstanden und auch so Koryu Training nicht erlebt. Man trainiert bis es funktioniert, nicht mehr nicht weniger.
Gruß
Oli
Interssantes Thema
@Stixandmore Wie bist du eigentlich darauf gekommen, dass Koryu nur verkopft und so spirituell sind? Hast du nure in paar Videos von Embu auf Youtube gesehen oder wie kommst du darauf? Natürlich spielt auch Spiritualität eine Rolle denke ich (dazu können die Koryu Praktizierenden sicher mehr sagen als ich der nur ein interssierter ist) aber wenn sich mit der Geschichte der Schulen beschäftigt so sind die meisten Ruyha doch zumindest in der Theorie ziemlich pragmatisch. Spirtulalität oder besser gesagt geistige/charakterliche Entwicklung wird eher in den Gendai Budo stark vermarket. Wird manchmal sogar als der Hauptgrund warum an diese KK überhaupt ausübt.
Koryu zumindest in der Theorie sind schone her pragamatische Sachen wo es darum ging den Gegner schnell auszuschalten.. Ob man auch heute noch mit diesem Mindset in den meisten Ryuha übt oder ob man nicht doch wegen der geistigen Entwicklung übt bleibt mir als Außendestehender natürlich verborgen. Da müssten wieder die Koryu Leute heran um diese Frage zu beanworten. Es ist auf jeden Fall ein zumindest für mich sehr faszinierendes Thema. In der Theorie. Praktisch gesehen war es mir noch nicht gegönnt etwas auf dem Gebiet zu machen. Wenn man gut Englisch kann gibt es aber auf dem theoretischen Sektor viele gute Quellen. Ist nur auf Deutsch anewiesen so sind die Forumsbeträge zu dem Thema Gold wert. Und gibt auch den einen anderen deutschen Blog. Der Blog von Ryoma ist sehr gut. Und auch ein anderer Forumsnutzer desse Nickname mir schon wieder entfallen ist wie bereits bei einer anderen Diskussion hatte auch einen guten Blog zum Thema. Der Blog von Ryoma nennt sich Schwertgedanken glaube ich.
Geändert von karate_Fan (10-01-2022 um 14:10 Uhr)
Geht ja nur um Meinung bzw. persönliche Einschätzung. Da ich niemanden persönlich kenne und in den Gegenden wo ich unterwegs bin, keine zu finden sind, schätze ich das Interesse in Deutschland, verglichen mit den allgemeinen KK's und KS als recht gering ein.
Was die japanischen KK/KS's und die "Etikette" angeht. Als ich Mitte der 80'er bis Anfang der 90'er Shotokan (Sport) Karate geübt habe, war das, aus meiner Sicht, massiv übertrieben. Angrüssen des Gebäudes beim betreten, An- und Abgrüssen der Halle, kurzes Sammeln mit An-/Abgrüssen vor Beginn und beim beenden des Trainings. Der Lehrer erklärt was für alle, alle machen Verbeugung mit Oss. Lehrer korrigiert, vorher Verbeugung mit Oss, danach nochmal.
Vor der Partnerübung (Bahnen laufen) die Partner grüßen mit Oss, die Techniken werden angesagt (besser geschrien), nach der Übung wird der Partner abgegrüsst. Partnerwechsel, das ganze von vorne. Verließ jemand den Raum zum Wasserlassen, erst zum Lehrer, mit Verbeugen und Oss, dann Halle abgrüssen und rückwärts verlassen, beim betreten, das gleiche wieder inkl. zum Leher mit grüssen und Oss (erwachsene Menschen, nicht kleine Kinder) .
Bei den anderen Sachen mit Gi (Judo, JJ, HKD und TKD) die ich so geübt habe, ganz anders. Ritual zum "sammeln" (mit Kniesitz) vor dem Training und nach dem Training, das war's. Diese Art von Ritual sehe ich durchaus ein. Betreten und verlassen einer "Welt", die von der "normalen" abweicht.
Mir persönlich ging das im Karate ziemlich auf den "Keks". Habe ich aber akzeptiert, weil ich dort was lernen wollte und ich mich den Gepflogenheiten, der Gruppe, bei der ich lernen möchte unterwerfe. Wenn man so will, ein Preis den ich zu zahlen bereit war.
Das hat jetzt erst mal nichts mit Koryu zu tun. Ist aber etwas, dass sich in einem "festsetzt". Denke ich jetzt an Koryu, habe ich noch traditionellere Leute , als es die "Sportkarateka's" waren, im Kopf.
Das muss ja nicht die Realität abbilden. Ist aber das, was in mir abgeht.
Was dann noch dazu kommt, ist das man das ja eigentlich nur aus irgendwelchen Demos auf irgendwelchen Gala's kennt. Das sieht dann oft so aus, wie hier:
Da macht das, was für viele die eigentliche Aktion ist, das was man üben möchte, den kürzesten Teil aus. Das meiste scheint aus ritualisierter Vorbereitung zu bestehen (klar passiert das einiges in den Personen, das man nicht wahrnimmt und das evtl. als wichtiger erachtet wird als die eigentliche Aktion - Erinnert mich ein bisschen an Teezeremonie - von der ich auch keine Ahnung habe).
Das ist für Leute wie mich (FMA'ler) sehr schwer nachzuvollziehen und stößt mich auch irgendwo ab. Ich will trainieren, die direkte Interaktion.
Das dem ganzen ein tieferer Sinn unterliegt will ich gar nicht in abrede stellen, der erschließt sich aber von außen nicht (oder eher selten).
Für mich fühlt sich das an wie Traditionspflege einer Kultur, der ich nicht angehöre.
Liebe Grüße
DatOlli
Geändert von DatOlli (10-01-2022 um 08:38 Uhr) Grund: Korrektur
wenn "rei" ein Komplettpaket aus Höflichkeit, Freundlichkeit, Respekt,... ist, kann man gar nicht genug "rei" machen
schon gar nicht , wenn man eine konteroffensive Kunst übt
ernsthaft betrachtet, ist das voll krass reality based tactical awareness
Du meinst die hier?:
https://koryugermany.wordpress.com/
https://lifeforasword.wordpress.com/
sehr schöne und wichtige Blogs!
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