Zitat von
Inryoku
Ich habe eigentlich nur angemerkt, dass Kenpo eigentlich die japanische Schreibweise für „Lehre der Faust-Kampftechnik“ ist.
Kempo oder Kenpo ist eigentlich egal, in Japan schreibt man 拳法. Klar, üblicherweise benutzt man europäisiert die Umschrift Shorinji Kempo.
So ist es. Wörtlich "Faust-Gesetz", ein extrem verbreiteter Oberbegriff für Kampfkünste aller Art und Provenienz, auch und gerade nicht-japanische Kombi-Stile. Deswegen legen wir großen Wert darauf, dass wir eben "Shorinji Kempo" und nichts Anderes sind. :-)
Wenn aber Shorinji Kempo "eine Art Aikido mit Schlägen" sein soll, dann ist es für mich eher "eine Art Karate", im weiteren Sinne (Karate hieß ja auch mal "China Hand").
Würde ich auch eher nicht so beschreiben, aber unser Goho (harte Techniken, wie Schläge und Tritte) ist halt wirklich sehr anders als im Karate (so wie ich es kennengelernt und gesehen habe), und die Provenienz ist auch völlig anders.
Was ich bisher so gesehen habe, wirkte es auf mich auch eher karatemäßig, als das es mich an Shaolin Kung-Fu erinnert hat, wenn ich das natürlich auch stilmäßig nicht beim Shotokan einordnen würde.
Auf mich nicht. ;-) Shaolin aber auch nicht – was meines Wissens allerdings auch nicht (mehr) wirklich Shaolin im Sinne einer durchgängigen Tradtion des Klosters ist. Aber da wissen die CMA-Experten hier sicher Genaueres.
So ist es. :-)
Was Hakko-ryu angeht, dachte ich es wäre geklärt, dass Doshin So mindestens ein oder zwei Jahre in der Hakko Ryu unterrichtet wurde.
Er hat in jungen Jahren Jujutsu von seinem Großvater gelernt, den Stil habe ich nicht im Kopf.
Letztlich ist aber ja ausschlaggebend, was Shorinji Kempo als Stil ausmacht – ich habe in jungen Jahren auch vier Jahre Judo gemacht, ohne dass das mein SK erkennbar prägt, denke ich. Und da steht halt Aussage gegen Aussage – So Doshin hat bis an sein Lebensende daran festgehalten, dass er das alles in China gelernt hat, von später nicht mehr zu identifizierenden Lehrern und Stilen.
Jan Lipsius, Shorinjikempo Berlin e. V., 少林寺拳法
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