Sozialpädagogengeschwafel. Recht muss dem Unrecht nicht weichen.
'Nuff said.
Sozialpädagogengeschwafel. Recht muss dem Unrecht nicht weichen.
'Nuff said.
"Halloween" vor zwei Jahren: Ich stehe gegen 21:00 h am Busbahnhof und warte, unauffällig gekleidet und gegen einen Laternenpfahl gelehnt, ganz normal auf meinen Bus. Es ist ziemlich Betrieb in der Stadt, etliche sind schon ein wenig angeheitert. Eine Gruppe von fünf, sechs etwa zwanzigjährigen Jungs kommt vorbei. Einer sieht mich, irgendetwas gefällt ihm an mir nicht, er bleibt stehen, starrt mich erst an, dann kommt er auf mich zu. Als er sich von der Gruppe löst, löse ich mich vom Laternenpfahl in der Absicht, ihm ordentlich eine reinzuhauen, wenn er mir dumm kommt. Das bemerken die anderen, sie packen ihn am Arm, reden ihm zu und schleppen ihn mit. Nochmal gut gegangen. Aber so etwas kann jederzeit, an jedem Ort und insbesondere an Tagen, wo feuchtfröhlich gefeiert wird, und am Wochenende passieren und dann ganz anders ausgehen. Genauso gut hätten sich die anderen nämlich beteiligen können. Okay, vielleicht haben die keine Ahnung und lassen sich von aggressiver Gegenwehr beeindrucken; vielleicht aber auch nicht. Vielleicht haben sie Flaschen dabei, die sie einem über die Birne ziehen.
Ich habe diese Geschichte gewählt, weil sie illustriert, wie urplötzlich und scheinbar ohne Grund solche Situationen entstehen. Sie verläuft harmlos, aber ich habe es auch schon ganz anders erlebt. Natürlich bekommt man es mit Gruppen zu tun, zumindest aber mit einzelnen, die sich des Rückhalts der Gruppe sicher sind. Die Duellsituation wie im Ring ist die Ausnahme. Und natürlich bin ich berechtigt, mich dann entsprechender Mittel zu bedienen.
Geändert von Empedokles (01-04-2017 um 21:14 Uhr)
Was Recht und Unrecht ist entscheidet nachher alleine der Richter.
Ich bin froh in einem Land zu leben in dem nur die absolute Minderheit bewaffnet draußen rumläuft.
Weder in Köln-Mühlheim/Chorweiler/Meschenich, noch in Duisburg-Marxloh, Essen-Altendorf oder diversen Berliner Stadtteilen muss man großartig Angst haben von Gruppen vermöbelt zu werden wenn man sich nicht gerade unklug verhält.
Selbst gewerbsmäßige Kriminelle haben in aller Regel absolut kein Interesse daran dich als Normalo ernsthaft zu verletzen. Sorgt nur unnötig für Aufsehen und erhöht das Risiko erwischt zu werden.
Wenn du dich selber schützen willst, trainiere deine Rhetorik, deine nonverbale Kommunikation und Menschenkenntniss. Die hilft einem mehr als sich hinter einer zweischneidigen Klinge zu verstecken, mit der man sich nachher nur ins eigene Fleisch schneidet.
Genau er hat dich dumm angeguckt, Grund genug Willens zu sein ihm trotz Gruppe und wahrscheinlicher Alkoholisierung direkt ohne Worte deinerseits eine zu ballern
Schon mal drüber nachgedacht hast, das du evtl. in dem Moment auch auf Streit aus warst und ihm das unterbewusst signalisiert hast?
Er starrt dich an, du starrst zurück ----> zack schon eine Form von Duell wer die größeren Cohones hat und wo man sich gegenseitig anstachelt.
Er geht darauf hin auf dich zu, du tust das selbe ---> vorprogrammierte Eskalation.
Ich finde es immer wieder erstaunlich das häufig 2 Arten von Menschen solche Probleme bekommen. Einmal ängstliche Menschen die den "Assis" signalisieren das sie selber Schafe sind und die "Assis" aus Angst als Wölfe sehen und einmal die Menschen die eben auch nach Streit suchen bzw diesem nicht abgeneigt sind.
Behandle solche "Assis" als normale Menschen die dich nicht großartig interessieren und schon sinkt ihr Interesse auch an dir als "Opfer" oder "Gegner".
Klar kann man immer Pech haben, ist im Straßenverkehr auch nicht anders. Aber wenn man vorraussschauend und vernünftig fährt minimiert man das Risiko doch erheblich nicht unter die Räder zu kommen
Ich habe nicht über Attacken mit Tötungsabsicht gesprochen. Das erschiene mir als zu dick aufgetragen. Es war ja nur ein Beispiel, wie solche Situationen entstehen: nämlich völlig spontan. Sie entstehen nicht nur bei Überfällen oder Amokläufen, es genügt, wenn ein wenig Alkohol im Spiel ist, der die aggressive Seite sonst völlig angepasster Leute hervorkehrt und zur Selbstüberschätzung führt. Und nehmen wir an, die Gruppe greift dann ein, hat man ein Problem. Dass das nicht vorkäme, weil wir ja alle so nett und zivilisiert seien, ist Blödsinn. Wir sind eine bunt durchmischte Gesellschaft mit jeder Menge Gewalttätern. Mögen auch Kapitalverbrechen rückläufig sein, die alltägliche Gewalt aus nichtigen Gründen nimmt zu. Letztlich habe ich nichts dagegen, es hält die Spannung aufrecht, und wir sind ja alle sterblich.
Freilich ist es mit der ganzen Selbstverteidigungs-Trainierei so eine Sache: Wo werden ernsthaft Gewaltszenarien trainiert, gegen mehrere Gegner, unter Einbeziehung der Umgebung usw.? Wenn der weiseste Tip ist "Lauf schnell weg" oder "Wirke mittels deeskalierender Kommunikation auf die Aggressoren ein", brauche ich keine SV, sondern einen Leichtathkletiktrainer und einen Rhetoriklehrer.
Geändert von Empedokles (02-04-2017 um 09:32 Uhr)
Ich möchte einfach nur auf diesen Absatz eingehen, weil ich gestern Abend es leider mit ansehen musste.
Hauptbahnhof einer deutschen Großstadt.
An einem anderen Bahnsteig stehen zwei Leute (Mann und Frau) und warten auf die Bahn. Sehr schick gekleidet, also für den Außenstehenden wie mich, auf dem Weg zu einer Party. Kommt eine Gruppe Heranwachsender und fängt an zu pöbeln. Die Zwei gehen weg und der Mopp hinterher. Kurze Zeit später liegt der Mann auf dem Boden umringt von den anderen, nachdem er sich eine gefangen hat. Zum Glück ist es nicht weiter eskaliert, weil dann ein ganzer Trupp BPol angerückt war, die wohl noch wegen der Fußballfans vor Ort war.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Mir sind die Sichtweisen immer etwas eindimensional. Der (initiale) Angriff von mehreren ist sicher eher die Ausnahme (was nicht bedeutet, dass er nicht auch täglich vorkommt).Wann wird man mal von mehreren angegriffen?
Viel häufiger ist es aber, dass sich im Laufe einer Auseinandersetzung, weitere Personen einmischen. Und da ist die Hemmschwelle gegen jemand der schon am Boden ist, doch deutlich geringer - zumindest meiner Erfahrung nach.
Mit Waffen übrigens das gleiche. Es muss gar nicht von Anfang an ein Messer im Spiel sein, dass heißt aber nicht, dass es nicht plötzlich ins Spiel kommen kann, wenn der andere merkt, dass er am verlieren ist.
Ich war früher in der Bikerszene unterwegs. Jeder trug da ein Messer am Gürtel, zum Einsatz kamen die aber relativ selten. Mit so jemand hätte ich aber ganz sicher nicht auf den Boden gehen wollen (von den immer auch noch anwesenden Freunden mal ganz abgesehen) - obwohl ich damals viel Bodenkampf trainierte.
Von daher gilt für mich:
Bodenkampffähigkeiten: Sehr wichtig (nur wer dort fit ist, kommt schnell wieder hoch)
Grapplingfähigkeiten: Noch wichtiger, nur wer hier fit ist kann sich überhaupt entscheiden (natürlich bedingt), wo er kämpfen möchte
Bodenkampf strategische suchen: Eher nicht (Ausnahmen bestätigen die Regel)
Wobei ich im Großen und Ganzen Droom zustimme.
Ich bewege mich auch in Städten (egal welche), sehr entspannt (nicht unaufmerksam). Wir leben in der BRD schon sehr sicher und den meisten Auseinandersetzungen kann man recht einfach aus dem Weg gehen. Wenn es aber nicht klappt, sollte man eben auf alles vorbereitet sein.
Geändert von ThomasL (02-04-2017 um 09:53 Uhr)
Wie soll man den eine echte SVsituation über stehen wenn pöbelnde Betrunkene schon einen dazu veranlassen in Kampfhaltung zu gehen?
Da ist noch nichts passiert, nicht mal die die Eskalationsphase.
Da bin ich ganz bei Droom. vl. mal an der Körpersprache und Rethorik arbeiten.
Ich kann sowas meist schnell mit Worten auflösen.
dir ist aber schon klar , daß du ein Beispiel gewählt hast wo dir der Gruppenmechanismus geholfen und nicht zusätzlich geschadet hat ?
wie immer , gibt es eben 2 Seiten einer Sache. pauschal zu sagen , Mehrere Kontrahenten ist doof, stimmt eben auch nicht.
wie im Video z.. zu sehen ist , können Mehrere auch einen sicheren Bereich bilden , in dem sich dann das Ganze abspielt. (oft genug erlebt)
Sorry, stimmt nicht.
Ich hatte mehrmals Situationen, wo ich als ganz normale Einzelperson einfach von A nach B in der (Groß)stadt unterwegs war, eben nach 22.00 Uhr oder vor 6.00 Uhr aber nicht mal in einschlägigen Vierteln oder so, und dann von einer Gruppe jungen Männern sehr klar ins Kreuzfaden genommen wurde. Immer in einer relativ menschenleeren Umgebung: Straße oder S-Bahn usw. Die Typen in der jeweiligen Gruppe waren dann auch sofort dabei, sich entsprechend auszubreiten oder mich zu umringen. Zum Glück konnte ich vorher "evasive movement" einsetzen und/oder sie durch Körpersprache überzeugen, dass ich doch nicht ins Beuteschema passte. Hätte ich nicht aufgepasst oder mich dann falsch verhalten, wäre es jeweils ziemlich sicher zum Angriff (ca. 5 gegen 1) gekommen.
--- Und nein, ich bin kein Paranoiker, jede dieser Situationen war in diesem Hinsicht eindeutig.
Dabei bin ich abends meistens familienbedingt zu Hause, also so ungewöhnlich sind solche Geschichten wohl nicht.
Geändert von GilesTCC (02-04-2017 um 19:36 Uhr)
Tai Chi Chuan und Qigong in Neukölln und Treptow, Berlin: cloudhand-taichi.berlin
Anekdoten über Einzelschicksale oder -Fälle sind bei sowas wenig hilfreich. Vor allem da es noch tausend Faktoren geben kann die sowas eben beeinflusst haben können (z.B. falsche Zeit wie Karneval, falscher Ort kurz nach einem verlorenen Fußballspiel, viel zu reich angezogen in einem Armenviertel usw usf). Wird hier keiner raus arbeiten oder analysieren können, woran es jetzt genau lag oder ob deine Spekulation im Sinne von "wenn ich nicht A gemächt hätte, wäre B passiert" eingetreten wäre.
Das Mann von Gruppen in der falschen Gegend mal schneller sein Hab und Gut verliert, würde ich z.B. auch gar nicht bestreiten. Aber selbst da sind die meisten zufrieden und ziehen weiter sobald sie es erhalten und der andere dabei keine Gegenwehr leistet.
Das ist korrekt. Daher sollte man natürlich auch schon die Auseinandersetzung mit dem Einzelnen möglichst meiden um eine Kettenraktion zu verhindern. Erst recht wenn man merkt das derjenige eventuell oder gar wahrscheinlich Beistand hat.Mir sind die Sichtweisen immer etwas eindimensional. Der (initiale) Angriff von mehreren ist sicher eher die Ausnahme (was nicht bedeutet, dass er nicht auch täglich vorkommt).
Viel häufiger ist es aber, dass sich im Laufe einer Auseinandersetzung, weitere Personen einmischen. Und da ist die Hemmschwelle gegen jemand der schon am Boden ist, doch deutlich geringer - zumindest meiner Erfahrung nach
Ich finde das Video gut:
Wenn es mal ernst wird und ich nicht weg kann, wobei ich bisher erfolgreich alles tue um solche Gegenden und Gruppen zu vermeiden, bin übers BJJ Training froh: (Clinch), Takedown , Tschüss. Und zur Not selbst den gegnerischen Takedown vermeiden oder schnell wieder aufstehen. Aber wahrscheinlich reagiert der Körper dann doch ganz automatisiert. Die reverse Triangle bleibt wohl trotzdem exklusiv fürs Training :-)
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