Mindestwirksamkeit liegt bei Biontech und Pfizer bei 30 Prozent
Weil das letztendliche Verhältnis zunächst nicht festgelegt werden kann, geben Unternehmen in ihren Studien ein sogenanntes "Konfidenzintervall" an, also eine Spanne, zwischen deren Polen sich das Ergebnis am Ende wohl befinden wird. Die Impfstoffhersteller Biontech und Pfizer sagen in ihrer Studie: Sie seien sich zu 99,99 Prozent sicher, dass der Impfstoff im realen Einsatz eine mindestens 30-prozentige absolute Wirksamkeit hat.
30 Prozent - das klingt zunächst wenig, aber die 99,99-prozentige Sicherheit ist in diesem Zusammenhang ausgesprochen hoch. Das heißt: Sie sind sich also sehr sicher, dass mindestens drei von zehn geimpften Menschen vor Covid-19 geschützt sind. Es könnten aber auch viel mehr sein, betont auch Katharina Schüller vom Unstatistik-Team des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung.
"Schlechter wird es auf keinen Fall." Katharina Schüller, Statistikerin
Fazit
Die Studienergebnisse der drei großen Impfstoffhersteller bedeuten nicht, dass neun von zehn Geimpften vor Covid-19 geschützt sind. Sie sagen vielmehr aus, dass von allen Personen, die im Rahmen der Studie positiv auf SARS-CoV-2 getestet wurden, 95,3 Prozent in der Placebogruppe waren - den Impfstoff also gar nicht bekommen hatten. Doch insgesamt ist die Zahl der Infizierten in beiden Gruppen sehr gering.
Wie groß der Impfschutz tatsächlich ist, wird sich jedoch erst in den kommenden Monaten und Jahren herausstellen. Dennoch bewerten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler die Werte von über 90 Prozent "efficacy" für eine klinische Studie (Phase drei) als erfreulich; sie seien eine gute Grundlage für eine hohe absolute Wirksamkeit in der Realität ("efficiency"), wenn der Impfstoff für alle ausgegeben wird.