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Thema: Coronavirus - es wird langfristig einen Engpass bei Gesichtsmasken geben

  1. #7126
    Gast Gast

    Standard

    ich stelle das mal zur diskussion, hab ich gerade eben gefunden, ist von heute, also topaktuell:

    https://web.de/magazine/news/coronav...ernen-34738138

    Aktualisiert am 28. Mai 2020, 10:52 Uhr

    Kaum ein anderes Land hat das Coronavirus so schnell eingedämmt wie die Insel im Nordatlantik. Von der raschen Reaktion der Behörden könnte nun die ganze Welt profitieren. Wie haben die Isländer das geschafft?
    Falls das Coronavirus niedrige Temperaturen schätzt, hatten die Isländer Glück. Kein anderes Land in Europa hat SARS-CoV-2 so schnell hinter sich gelassen, wie die verregnete, meist kalte Insel im Nordatlantik.

    An den meisten Tagen der letzten Wochen verzeichneten die Gesundheitsbehörden in Reykjavik nur noch eine Handvoll Fälle, seit einigen Tagen ist die Zahl der Neuinfektionen auf null gesunken. Insgesamt sind zehn Menschen an den Folgen einer Coronainfektion gestorben, alle anderen sind wieder gesundet. Somit ist Island als eines der ersten Länder der Welt praktisch frei von SARS-CoV-2 – und das ganz ohne harten Lockdown. Wie hat das Land das geschafft?
    Die Isländer mögen auf einer abgeschiedenen Vulkaninsel leben, isoliert sind sie deshalb noch lange nicht. Der internationale Flughafen Keflavik im Südwesten des Landes zählt als Umschlagspunkt für den internationalen Frachtverkehr, Schnäppchenjäger legen dort gerne einen Zwischenstopp ein, um günstig zwischen Nordamerika und Europa hin und her zu jetten. Auf jeden Isländer kommen sechs Touristen im Jahr, die Gletscher, Geysire und saftig grünen Schluchten gibt es an keinem anderen Ort in Europa. Auch die Isländer selbst sind ein reiselustiges Volk, das Wort "flugskömm", angelehnt an das deutsche "Flugscham", hat es längst in die Wörterbücher geschafft.
    So waren es vermutlich auch Heimkehrer, die das Virus Ende Februar auf die Insel schleppten. Nach der Landung einer Icelandair-Maschine aus München zeigten am 29. Februar 15 Fluggäste Symptome, die auf die zu diesem Zeitpunkt bereits aus China bekannte COVID-19-Infektionskrankheit hindeuteten. Die Männer und Frauen waren allesamt im Alpenort Ischgl Skifahren, die nächsten zwei Wochen durften sie in Quarantäne verbringen.

    Eine Woche später, am 5. März, klassifizierte die isländische Gesundheitsbehörde Ischgl zum Hochrisikogebiet – und stellte den Alpenort auf eine Stufe mit Iran, Südkorea und Wuhan. Chef-Epidemiologe Thorolfur Gudnason machte sogar eine Eingabe in das europäische Frühwarn- und Reaktionssystem zur Meldung von Epidemien (EWRS). Doch die Party in Österreich kannte zu diesem Zeitpunkt noch kein Ende: In der Après-Ski-Bar "Kitzloch", dem ersten großen Infektionsherd, reichte man noch Bier und Apfelstrudel, da testeten die Isländer ihre Rückkehrer schon systematisch auf das neuartige Virus. Erst am 7. März wurde auch in Ischgl der erste offizielle Fall gemeldet.
    Rund drei Monate später zeigt sich, dass die rasche Reaktion der Behörden Island einen Vorsprung ermöglicht hat, der vielen Menschen womöglich das Leben rettete. Geholfen haben mag, dass Island nur über den Seeweg oder aus der Luft zu erreichen ist. Das erleichterte die Kontrolle darüber, wer einreiste und in welchem Gesundheitszustand. Zudem ist Island nach Grönland das am wenigsten dicht besiedelte Land in Europa. Auf einer Fläche, die 100 Mal Berlin entspricht, verteilt sich gerade einmal die Einwohnerzahl der Stadt Bonn. Die auftretenden Fälle ließen sich so rasch identifizieren und ihre Verbreitungswege zurückverfolgen.
    Wenige Menschen schützen allerdings nicht vor Ansteckungen – zumindest nicht zwingend. Schließlich tummelt sich der Großteil der Menschen, wie in den meisten dünn besiedelten Ländern, in der Hauptstadt Reykjavik. Und in Schweden, ebenfalls spärlich besiedelt, liegt die Infektionszahl beim Dreißigfachen.
    Island war aber besser vorbereitet. Seit 2004 hatte die Regierung Krisenpläne für eine Pandemie geschmiedet. "Wir haben verschiedene Partner in der Gesellschaft auf eine solche Situation vorbereitet, und so war es für uns relativ einfach, unsere Krisenpläne zu aktivieren", sagte Chef-Epidemiologe Gudnason, seit dem Corona-Ausbruch ein Medienstar, in einem Interview. Da mag ein wenig Koketterie mitschwingen, doch die Reaktion auf allen Seiten war rasch.
    Unter der Webadresse "covid.is" gab Gundasons Behörde in acht Sprachen Tipps zum Social Distancing. Bevor überhaupt der erste Fall identifiziert war, informierte die Regierung in täglichen Pressebriefings über den aktuellen Stand. Die Medien verbreiteten Warnhinweise und Abstandsregeln. Und Rückkehrer aus Risikogebieten wurden konsequent isoliert und Infektionsketten bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt. Dafür wurden sogar Krankenschwestern und Polizisten zu Detektiven ausgebildet. In der Bevölkerung finden diese Maßnahmen Anklang. 90 Prozent der Isländer sind zufrieden mit der Arbeit von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir und der von ihr geführten Links-Rechts-Regierung.

    Mit weitreichenden Tests folgten die Isländer auch der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Deren Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete das Testen und Verfolgen von Infektionsketten als "Rückgrat" zur Bekämpfung der Pandemie - noch vor dem Händewaschen und dem Einhalten von Abstandsregeln.

    Als Glücksfall erwies sich die Kooperation mit dem privaten Forschungsunternehmen Decode Genetics, das umfangreiche Testkapazitäten zur Verfügung stellte, bereits vier Wochen vor dem ersten bestätigten Fall. Als mit der Touristengruppe aus Ischgl erstmals ein Test anschlug, wurden die Kapazitäten rasch erhöht. Nur an einem Wochenende drückte die Tochter der US-Biotechnologiefirma Amgen die Pause-Taste: Die Abstrich-Tupfer waren leer.
    Rund 50.000 Menschen, also 13 Prozent der Bevölkerung, haben sich in den ersten sechs Wochen auf das Virus testen lassen, die meisten davon freiwillig und frei von Symptomen. In Südkorea, das international für sein engagiertes Testen gelobt wird, liegt der Wert bei einem Prozent. Damit hat Island Erkenntnisse gewonnen, die auch anderen Ländern bei der Bekämpfung der Pandemie helfen können: Etwa, dass 50 Prozent aller Infektionen in Island asymptomatisch verliefen und Corona deshalb auch von Menschen übertragen werden kann, die sich eigentlich gesund fühlen. John Ioannidis, Stanford-Professor und einer der führenden Epidemiologen, fasste es so zusammen: "Island ist das beste lebende Coronavirus-Labor."
    Flankiert wurde die Testoffensive Mitte April von einer Corona-App, wie sie auch in Deutschland demnächst kommen soll. "Rackning C-19", isländisch für "Tracking", fragt Handynutzer mit einer positiven Corona-Diagnose, ob sie den Gesundheitsbehörden ihre letzten GPS-Standorte zur Verfügung stellen. Dann können Personen ermittelt werden, die in Kontakt mit einem Erkrankten gekommen und ebenfalls infiziert sein könnten. Die Daten werden datenschutzkonform auf dem Handy gespeichert und nur bei Zustimmung geteilt. 38 Prozent der Isländer, die traditionell als wissenschaftsfreundliches Volk gelten, haben die App auf ihrem Handy installiert. Das sind Werte, von denen man in anderen Ländern nur träumt.
    also eine andere form der nutzung der app ...

    Und die Erkenntnis? "Die Technik ist mehr oder weniger ... ich würde nicht sagen nutzlos", so Gestur Pálmason vom isländischen Polizeidienst, der die Kontaktverfolgungen überwacht, "aber es ist die Integration der beiden, die zu Ergebnissen führt." Pálmason zufolge hat sich die Technik in einigen Fällen als nützlich erwiesen, brachte aber bislang keinen Durchbruch.
    Das Bündel an Maßnahmen hat Island bislang vor einem Lockdown bewahrt, viele Maßnahmen sind milder ausgefallen als in anderen Teilen Europas. Die meisten Restaurants und Geschäfte blieben offen, solange Abstandsregeln eingehalten werden konnten. Auch Grundschulen und Kindergärten liefen weiter, Versammlungen bis 20 Menschen waren möglich. Seit 4. Mai sind zudem die Universitäten und Museen wieder geöffnet, für den Sommer werden sogar Veranstaltungen bis 2000 Menschen erwartet.

    Nun macht sich Island allmählich an die Öffnung des Tourismus, einem der wichtigsten Wirtschaftsfaktoren in dem Land. Seit dem 15. Mai können Geschäftsreisende, Filmemacher, Wissenschaftler und Sportler einreisen, sofern sie ein negatives Testergebnis vorweisen können. Einen Monat später sollen dann auch die Grenzen für normale Touristen öffnen. Um eine 14-tägige Quarantäne zu vermeiden, sollen jedem Einreisenden Tests zur Verfügung stehen. Ob diese kostenlos sind, ist noch unklar.
    es geht also auch ohne lockdown ...

  2. #7127
    carstenm Gast

    Standard

    Island
    Einwohnerzahl ~ 357.000
    Bevölkerungsdichte ~ 3,5 /qkm

    Deutschland
    Einwohnerzahl ~ 83.000.000
    Bevölkerungsdichte ~ 230 /qkm

    Hannover
    Einwohnerzahl ~ 532.000 (Das 175.000 mehr als Island)
    Bevölkerungsdichte ~ 2600 /qkm (Das ist ... viel mehr als Island)

    Reykjavik
    Einwohnerzahl ~ 130.000 (Das ist übrigens deutlich weniger als die Hälfte des Landkreises, in dem ich lebe und arbeite, und in dem wir die Ausbreitung recht gut verhindern konnten.)
    Bevölkerungsdichte ~464 /qkm (Das ist etwa ein Drittel der Bevölkerungsdichte des Landkreises, in dem ich lebe und arbeite, und in dem wir die Ausbreitung recht gut verhindern konnten..)

    Allein die Krankenhäuser nur in meinem beruflichen Umfeld sind für mehr Menschen zuständig, als Island Einwohner hat ... in einem Gebiet mit mehr als 700mal höherer Bevölkerungsdichte.


    ...

    @ rambat: Sind dir diese Zahlen bewußt? Und falls nicht, verändern sie etwas an deiner Einschätzung in Bezug auf den Lockdown?

    ... ich les grad 'nen Island-Krimi ... drum fiel's mir auf ...
    Geändert von carstenm (28-05-2020 um 13:53 Uhr)

  3. #7128
    Gast Gast

    Standard

    @carstenm:

    @ rambat: Sind dir diese Zahlen bewußt? Und falls nicht, verändern sie etwas an deiner Einschätzung in Bezug auf den Lockdown?
    die zahlen sind mir durchaus bewusst.
    und genau zu diesen zahlen heißt es ja im von mir zitierten artikel:

    Wenige Menschen schützen allerdings nicht vor Ansteckungen – zumindest nicht zwingend. Schließlich tummelt sich der Großteil der Menschen, wie in den meisten dünn besiedelten Ländern, in der Hauptstadt Reykjavik. Und in Schweden, ebenfalls spärlich besiedelt, liegt die Infektionszahl beim Dreißigfachen.
    eben deshalb wollte ich den artikel ja zur diskussion stellen.
    ich hatte gehofft, dass eben nicht sofort alles abgebügelt würde mit dem lapidaren hinweis, dass island ja eine insel und zudem dünn besiedelt sei ...

    island hat es ohne lockdown hinbekommen.
    kann man das wirklich darauf schieben, dass island so wenige einwohner hat?

    hier noch mal einige passagen dazu aus dem artikel:
    Island war aber besser vorbereitet. Seit 2004 hatte die Regierung Krisenpläne für eine Pandemie geschmiedet. "Wir haben verschiedene Partner in der Gesellschaft auf eine solche Situation vorbereitet, und so war es für uns relativ einfach, unsere Krisenpläne zu aktivieren", sagte Chef-Epidemiologe Gudnason, seit dem Corona-Ausbruch ein Medienstar, in einem Interview. Da mag ein wenig Koketterie mitschwingen, doch die Reaktion auf allen Seiten war rasch.
    Unter der Webadresse "covid.is" gab Gundasons Behörde in acht Sprachen Tipps zum Social Distancing. Bevor überhaupt der erste Fall identifiziert war, informierte die Regierung in täglichen Pressebriefings über den aktuellen Stand. Die Medien verbreiteten Warnhinweise und Abstandsregeln. Und Rückkehrer aus Risikogebieten wurden konsequent isoliert und Infektionsketten bis zu ihrem Ursprung zurückverfolgt. Dafür wurden sogar Krankenschwestern und Polizisten zu Detektiven ausgebildet. In der Bevölkerung finden diese Maßnahmen Anklang. 90 Prozent der Isländer sind zufrieden mit der Arbeit von Premierministerin Katrín Jakobsdóttir und der von ihr geführten Links-Rechts-Regierung.

    Mit weitreichenden Tests folgten die Isländer auch der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO). Deren Generaldirektor Tedros Adhanom Ghebreyesus bezeichnete das Testen und Verfolgen von Infektionsketten als "Rückgrat" zur Bekämpfung der Pandemie - noch vor dem Händewaschen und dem Einhalten von Abstandsregeln.

    Als Glücksfall erwies sich die Kooperation mit dem privaten Forschungsunternehmen Decode Genetics, das umfangreiche Testkapazitäten zur Verfügung stellte, bereits vier Wochen vor dem ersten bestätigten Fall. Als mit der Touristengruppe aus Ischgl erstmals ein Test anschlug, wurden die Kapazitäten rasch erhöht. Nur an einem Wochenende drückte die Tochter der US-Biotechnologiefirma Amgen die Pause-Taste: Die Abstrich-Tupfer waren leer.


    und nein - meine einschätzung ändert sich nicht.
    ich gestehe aber gern ein, dass meine einschätzung hinsichtlich der notwendigkeit des lockdowns in deutschland die einschätzung eines medzinischen laien ist.


    wie ich bereits ausführte, halte ich den lockdown in deutschland zu beginn für eine verständliche reaktion. ihn aufrechtzuerhalten, obwohl das ZUERST verkündete ziel ("überlastung der krankenhäuser / intensivstationen verhindern!") schon zu ostern erreicht war, und diesen lockdown dann mit immer neuen begründungen zu verlängern ("R-kennzahl muss unter 1 sinken! / verdoppelungsrate der virus muss mehr als zehn tage betragen!") halte ich für unsinnig. zumal es ja nicht verborgen geblieben sein kann, dass jedesmal nach erreichen einer dieser vorgaben sofort eine neue aus dem hut gezaubert wurde. ob das nun tatsächlich notwendig war oder nicht, kann ich nicht beurteilen, aber es hat die glaubwürdigkeit der verantwortlichen sehr beschädigt.
    man hätte da anders herangehen sollen.
    es war (und ist) also offenbar vor allem ein kommunikationsproblem.

    und ich wiederhole, was dabei immer unterzugehen droht: nicht der bürger muss sich dafür rechtfertigen, dass er eingriffe in seine grundgesetzlich garantierten rechte zurückweist, sondern der staat (in diesem fall legislative und exekutive) haben eine rechtfertigungspflicht für solche eingriffe.
    dieser rechtfertigungspflicht sind sie gar nicht oder nur halbherzig nachgekommen.
    das halte ich für enorm problematisch, da es nach dem ende der corona-krise mit sicherheit zu entsprechenden gesellschaftlichen verwerfungen kommen wird, in denen das handeln der verantwortlichen als "begründung" herangezogen wird.
    Geändert von Gast (28-05-2020 um 14:23 Uhr)

  4. #7129
    Gast Gast

    Standard

    @rambat

    Danke dafür.
    Und ich finde du sagst was sehr richtiges, die Kommunikation war mehr als fragwürdig, in Deutschland wie in Österreich.
    Frühe Kontrolle der Reisenden scheint ja ein wichtiger Punkt zu sein der in unseren beiden Ländern sträflich verschlafen wurden.
    Dazu offene Kommunikation, dann schafft man es ja anscheinend auch die Bevölkerung einzubeziehen.
    Bei uns wurde ja mit Angst und in Österreich sogar gezielt mit Falschinformationen gearbeitet.
    Das Rechtsbrüche Seiten der Regierung auch einfach so hingenommen werden und versucht jegliche Diskussion dahingehend im Keim zu ersticken lässt tief blicken.

  5. #7130
    Gast Gast

    Standard

    @maddin.g:

    wenn es rechtsbrüche gegeben hat (und es scheint da tatsächlich welche gegeben zu haben, wenn auch nicht in großem umfang), müssen die natürlich so aufgearbeitet werden, wie sich das in einem rechtsstaat gehört.

    wenn es versäumnisse und fragwürdige entscheidungen gegeben hat (und davon ist auszugehen) sind auch diese aufzuklären und aufzuarbeiten, mit den mitteln des rechtsstaates und unter berücksichtigung der besonderen lage zu beginn der corona-krise.

    von pauschalen verurteilungen der verantwortlichen halte ich nichts.
    von pauschaler entlastung der verantwortlichen halte ich allerdings auch nichts.

    im moment finde ich es zudem fragwürdig und gefährlich, dass in den medien und in den äußerungen verantwortlicher politiker die unmutsäußerungen einer durchaus signifikanten anzahl von bürgern verächtlich gemacht und absichtlich in die nähe von esoterik-spinnern oder gar rechtsradikalen idioten gerückt werden.
    auf diese weise jede kritik abbügeln zu wollen und die kritiker per se zu diffamieren wird nicht funktionieren.
    es führt aber mit an sicherheit grenzender wahrscheinlichkeit dazu, dass sich eine gewisse verbitterung breitmacht - und diese, verbunden mit möglichen existenziellen ängsten durch die folgen des lockdown, halte ich für gesellschaftlichen sprengstoff.

  6. #7131
    Gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von rambat Beitrag anzeigen
    @maddin.g
    Ich kann jetzt nur von Österreich reden, aber Ischgl und das Krisenmanagement steht ja im Fokus. Ob bei der Sammelklage der Betroffene was rauskommt bleibt abzuwarten aber mMn. ist es schon brisant, dass anscheinend der Bedarf besteht, dass es zu so einer kommt.
    Zum Rest, ich stimme dir vollkommen zu. Ich bin gespannt wie viel in Österreich z.B. wirklich aufgearbeitet wird.

  7. #7132
    Registrierungsdatum
    27.07.2009
    Beiträge
    4.676

    Standard

    Zitat Zitat von carstenm Beitrag anzeigen
    Island
    Einwohnerzahl ~ 357.000
    Bevölkerungsdichte ~ 3,5 /qkm

    Deutschland
    Einwohnerzahl ~ 83.000.000
    Bevölkerungsdichte ~ 230 /qkm

    Hannover
    Einwohnerzahl ~ 532.000 (Das 175.000 mehr als Island)
    Bevölkerungsdichte ~ 2600 /qkm (Das ist ... viel mehr als Island)

    Reykjavik
    Einwohnerzahl ~ 130.000 (Das ist übrigens deutlich weniger als die Hälfte des Landkreises, in dem ich lebe und arbeite, und in dem wir die Ausbreitung recht gut verhindern konnten.)
    Bevölkerungsdichte ~464 /qkm (Das ist etwa ein Drittel der Bevölkerungsdichte des Landkreises, in dem ich lebe und arbeite, und in dem wir die Ausbreitung recht gut verhindern konnten..)

    Allein die Krankenhäuser nur in meinem beruflichen Umfeld sind für mehr Menschen zuständig, als Island Einwohner hat ... in einem Gebiet mit mehr als 700mal höherer Bevölkerungsdichte.


    ...

    .
    Ja, das macht extreme Unterschiede. Wie sagte ein Bewohner in einer Island Doku: Hier kennt jeder jeden: Das ist sicher übertrieben, aber das ist im Vergleich zu IT, FRA, DE, USA eine extrem übersichtliche Gesellschaft. Informell, Handlungsmäßig und politisch-administrativ geht alles viel viel schneller. Bei einer Infektion von großem Vorteil in Verbindung mit der geringeren Bevölkerungsdichte. Und das da oben drauf die rasche Reaktion der Politik/Behörden kommt spielt eine Rolle wie auch die exponierte, abgelegene Lage: Die haben keine Schengenabkommen-Diskussionen.

  8. #7133
    Gast Gast

    Standard

    @kusagras:
    wie auch die exponierte, abgelegene Lage: Die haben keine Schengenabkommen-Diskussionen.

    auch darauf geht der artikel ein:
    Die Isländer mögen auf einer abgeschiedenen Vulkaninsel leben, isoliert sind sie deshalb noch lange nicht. Der internationale Flughafen Keflavik im Südwesten des Landes zählt als Umschlagspunkt für den internationalen Frachtverkehr, Schnäppchenjäger legen dort gerne einen Zwischenstopp ein, um günstig zwischen Nordamerika und Europa hin und her zu jetten. Auf jeden Isländer kommen sechs Touristen im Jahr, die Gletscher, Geysire und saftig grünen Schluchten gibt es an keinem anderen Ort in Europa. Auch die Isländer selbst sind ein reiselustiges Volk, das Wort "flugskömm", angelehnt an das deutsche "Flugscham", hat es längst in die Wörterbücher geschafft.
    wie ich bereits schrieb - ganz so einfach wie "sind ja nur wenige" und "abgelegene lage" scheint es dann doch nicht zu sein.

  9. #7134
    MichaelII Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    ...
    Und ja - die Zahlen sind erstmal eindeutig. Während des Lockdowns in IT, FR und ES gab es mehr Neuinfektionen und Todesfälle als davor, dass ist eine schlichte Tatsache.
    Ja, das schreibt Little Green Dragon jetzt seit fast 500 Seiten und versucht mit Seinesgleichen hier eine Echokammer aufzubauen. Du hast die Maßnahmen doch von Anfang an angegriffen und folgendes behauptet:
    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    02-03-2020 Unterm Strich ist es eine ordinäre "Schnupfen"-Erkrankung wie zig andere auch, soll jetzt jedes mal im Herbst der Notstand ausgerufen werden, weil jemand einen Schnupfen hat?
    Jetzt gibt es trotz weltweitem Lockedown 360.000 Tote. Argumentation von @Littel Green Drageon am 02-03-2020:
    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Weltweit sind seit dem bekanntwerden des Coronaviruses über 100.000 Menschen (Zahlen gehen da weit auseinander) im Verkehr ums Leben gekommen - dagegen sind die 3.000 (?) Coronaopfer nicht wirklich viel. Wann fangen wir an schlechte Autofahrer unter Quarantäne zu stellen?
    Du bist mit deiner Argumentation komplett gecheitert, aber schreibst weiterhin an deinen Mythen. Du erwartest von anderen

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    ...Insofern hätte man hier durchaus mal eine differenzierte Risikoeinschätzung erwarten können.
    vermutlilch so differenzierte Einschätzungen wie deine Corona=Grippe-Einschätzung.

    Wenn der Staat auf Deinesgleichen gehört hätte, säßen wir jetzt in einem Fail-State.

  10. #7135
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    6.477

    Standard

    Man kann ansonsten auch noch mal einen Blick nach Indien werfen:

    Lockdown (mit rigorosen Methoden durchgesetzt) am 24.03. bei ca. 550 positiven Fällen.

    Auch hier ging die Kiste dann erst im bzw. während des Lockdowns richtig durch die Decke - Stand heute: knapp 160K Infizierte und min. 4.500 Todesfälle.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

  11. #7136
    MichaelII Gast

    Standard

    Im Moment fährt die Bild-Zeitung eine Kampanie gegen Drosten.
    Wie die „Bild“-Redaktion mit schmutzigen Tricks versucht, Christian Drosten zu zerlegen

    Das hat folgen, die Corona-Irren schicken Drosten Morddrohungen:
    Wieder Drohungen gegen Christian Drosten: Es ist doch der reine Irrsinn

    Die AOK hat reagiert: Sie streicht ab sofort die Werbung bei Bild:

    Warum macht die Bild das? Drosten gibt der Bild keine Interviews. Und es ist Teil der Kampanie "Merkel muss weg" mit Drosten als Vertrauter Merkels.
    Die Machtprobe: Worum es beim Kampf von „Bild“ gegen Drosten geht

    BILD-Hetze gegen Drosten aufgeflogen: Die treffendsten Tweets

  12. #7137
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    Zitat Zitat von Aiki5O+ Beitrag anzeigen
    Das liegt vielleicht daran, dass sich die meisten, selbst der RKI-Präsident am Anfang, ein exponentielles Wachstum nicht vorstellen konnten.
    Der Mann ist gelernter Tierarzt und Spezialist für Tierseuchen. Wir können von Glück sagen, dass er Heinsberg nicht hat keulen lassen....
    Mensch kann sich exponentielles Wachstum schwer vorstellen.
    Aber manche Menschen können es verstehen und berechnen.

    Zitat Zitat von OliverT Beitrag anzeigen
    Das kannst du aber auch nur mit den vorhandenen Daten. Es gibt aber noch Haufenweise Faktoren die den Kurvenverlauf hätten ändern können, aber vielleicht gar nicht zum Tragen gekommen wäre.
    Einen hast du zum Beispiel aufgegührt, je höher die Durchseuchung ist, desto langsamer steigt die Zahl der Infizierten. Und damit auch der Toten.
    Das ist in dem zugrunde liegenden Modell berücksichtigt.
    Natürlich kann es Faktoren geben, so wie bei der Schweinegrippe..
    Aber gibt es einen Hinweis darauf?

  13. #7138
    Registrierungsdatum
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    734

    Standard

    Zitat Zitat von Little Green Dragon Beitrag anzeigen
    Man kann ansonsten auch noch mal einen Blick nach Indien werfen:

    Lockdown (mit rigorosen Methoden durchgesetzt) am 24.03. bei ca. 550 positiven Fällen.

    Auch hier ging die Kiste dann erst im bzw. während des Lockdowns richtig durch die Decke - Stand heute: knapp 160K Infizierte und min. 4.500 Todesfälle.
    Island oder Indien mit Deutschland vergleichen zu wollen ist doch hirnrissig. Ganz abgesehen davon das es in Indien keinen funktionierenden Lockdown gibt und auch nicht geben kann.

    Aber gut, lassen wir uns halt auf den Blödsinn ein und vergleichen die Pro-Kopf-Zahlen von Indien mit Schweden.

  14. #7139
    MichaelII Gast

    Standard

    Hehe, eben gefunden:
    Lukaschenko (Präsi von Weißrussland) empfiehlt gegen das Coronavirus:

    • Häufiger Hände waschen
    • Regelmäßig essen
    • Wodka trinken - "Um dieses Virus zu vergiften. Aber nicht während der Arbeit"
    • In die Trockensauna gehen - "Am besten zwei- bis dreimal die Woche. Die Chinesen haben uns gesagt, dieses Virus stirbt bei 60 Grad"
    • Einfach arbeiten - "Am besten auf dem Feld mit einem Traktor (…) Leute auf dem Dorf arbeiten mit dem Traktor, keiner spricht über die Viren. Dort wird der Traktor alle heilen, das Feld wird alle heilen."


    Oje, und wir haben uns soviel Ärger gemacht...

  15. #7140
    Registrierungsdatum
    04.12.2013
    Beiträge
    6.477

    Standard

    Zitat Zitat von San Valentino Beitrag anzeigen
    Island oder Indien mit Deutschland vergleichen zu wollen ist doch hirnrissig.
    Wann ist denn ein Vergleich zulässig?

    Wenn man mit dem Finger auf Schweden zeigen kann?

    Island hat zu wenig Einwohner - Indien zu viele. Und FR, IT, ES?

    Es ging mir auch jetzt nicht um einen direkten Vergleich DE - IN. Man sieht aber eben am Beispiel IN das auch ein harter Lockdown (der wird da ganz anders durchgesetzt als bei uns) offensichtlich nicht das ultimative Heilmittel ist.
    "It's not the size of the dog in the fight, it's the size of the fight in the dog." M. Twain

    "Whoever said one person can’t change the world never ate an undercooked bat..."

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