Weiß jemand ob bzw. wieviel Gewicht Dadashev gemacht hat? Finde nur das Ergebnis vom Weigh-In.
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Sorry, aber die Leute die da stehen wissen das! Es gibt ein erhöhtes Risiko! Über mir waren gerade 2 Paraglider, meinst du nicht, dass auch die wissen, da sie abstürzen können? Wenn du einen Sport ausübst, kannst du dabei oder daran sterben. Sogar beim Golf und beim Schach. Und halt im Kampfsport auch. Und die Leute stellen sich trotz des Risikos in den Ring.
Niemand ist sich sicher dabei. Es ist ein erhöhtes, extra, Risiko.Die Leute stimmen in ein abstraktes Risiko ein - eine Verletzung, einen Tod, der aus ihrer Sicht nicht eintreten wird.
Wenn du Sparring machst gehst du davon aus, nicht verletzt zu werden - wärst du dir sicher, dass das Sparring eine Verletzung zur Folge hat, würdest du es nicht machen.
Ja, und? Warum tust du dann so, als ob das eine ganz besondere Erkenntnis ist? Ist so. Ein erhöhtes Risiko für Leib und Leben. Wie bei jedem Sport. Und trotzdem tun es tausende von Menschen, täglich. Ist aller Herren Länder. Ist ja toll, dass du dich darüber aufregst. Nur frage ich, was kann man tun, um das Risiko zu vermindern? Das hier ist ein Extremfall. 260 Schläge! Ich würde verstehen, wenn da die Verantwortlichen juristisch belangt würden. Wahrscheinlich wären sie das in Deutschland auch. Zumindest würde es eine Untersuchung geben. Und eine Ermittlung. Die gibt es hier schon bei geringeren Dingen.Es ist im Ring erlaubt einen Menschen totzuschlagen, weil es als sozialadäquat gilt. Das ist tatsächlich die einzige moralische und rechtliche Legitimation. Es gehört zu unserer anerkannten "Kultur", unserem anerkannten "Erbe". Es ist tatsächlich nur ein brutales Relikt aus der Vergangenheit, nichts anderes.
Nichtsdestotrotz stehen da zwei volljährige Menschen freiwillig im Ring und tun sich das gegenseitig mit dem Wissen um die Folgen an.
Natürlich ist jede OP grundsätzlich eine Körperverletzung. Diese ist aber keine rechtliche Anomalie, sondern einer der Sonderfälle, wo Menschen legal verletzt werden können. Auch Selbstverteidigung ist so ein Sonderfall oder staatliche Zwangsmaßnahmen.
Bei den rechtlichen Ausnahmen geht es typischerweise darum, ein hochwertiges Rechtsgut wie die Gesundheit, das Leben etc. zu schützen.
Beim Kampfsport werden Menschen für das eigene Ego, aus Eitelkeit oder für Geld unter Umständen getötet - also typischerweise aus einer Motivation heraus, die man als niedrigen Beweggrund bezeichnen würde. Und das ein Todesfall aus so einem Beweggrund heraus ungestraft bleibt, das macht die rechtliche Anomalie aus.
Geändert von kelte (24-07-2019 um 19:53 Uhr)
Wer würde das so bezeichnen? Außer dir? Juristisch wäre das zumindest fragwürdig, es so zu bezeichnen.
Zu den normalpsychologischen Antrieben gehören Wut, Zorn, Eifersucht, Hass und Verzweiflung. Für sich alleine geben diese Gründe noch keinen Anlass von niedrigen Beweggründen auszugehen. Denn jedermann kann wütend, eifersüchtig und zornig werden. Sie sind nur dann als niedrig einzustufen, wenn sie auf niedriger Gesinnung beruhen. Das kann eine besonders krasse Eigensucht des Täters sein. Oder dann, wenn der Täter dem Opfer den Eigenwert als Mensch abspricht (Religion, Hautfarbe, Rassismus, politische Überzeugung usw.)....
https://dost-rechtsanwalt.de/rechtsa...ende-bei-mord/
Ich verstehe nicht, was du damit sagen willst.
Auch wenn ich in ein abstraktes Risiko einwillige, bin ich doch noch lange nicht damit einverstanden, dass mir etwas zustößt. Willst du letztendlich sagen, dass jeder, der in einen Ring steigt, selber Schuld ist und sich demzufolge auch totschlagen lassen muss? Und selbst wenn dem so wäre, für was soll das die Rechtfertigung sein?
Das wird nicht passieren, weil diese Kämpfe eine rechtliche Anomalie sind.
Grundsätzlich dürfen im Ring Menschen getötet werden, dabei ist unerheblich, ob dafür 100 oder 200 Schläge notwendig waren oder ein Genickbruch die Ursache war, solange die Techniken nur dem Regelwerk entsprachen. Du darfst im Ring mit regelkonformen Techniken töten. Aus nichtigem Grund. Das ist das Unding.
Ist das so schwer zu begreifen, dass du grundsätzlich außerhalb eines Ringes niemanden schwer verletzten oder töten darfst und das selbst dessen Einwilligung dich dabei nicht retten würde? Und das dieser Ring demzufolge eine rechtliche und moralische Abartigkeit ist?
Geändert von kelte (24-07-2019 um 20:23 Uhr)
Ab wann kann ein Sportler nicht mehr selber entscheiden? So ein Entschluss zur Aufgabe wird unheimlich schwer sein, gerade wenn es der eigene Traum ist und man darüber hinaus auf das Geld angewiesen ist. Dazu kommt der rein physische Schaden und eine mögliche Beeinträchtigung der Urteilskraft im Laufe des Kampfes. Braucht es da nicht unabhängige Dritte, die kein finanzielles Interesse am Ausgang des Kampfes haben?
Der Entscheidungsprozess bis zum Abbruch hat sich bestimmt mehrere Runden hingezogen und je kürzer der gewesen wäre desto besser. Vielleicht würde es helfen wenn man grundsätzlich nach einem TKO die betroffenen Wettkämpfer schnellst möglich auf eine Krankenliege verfrachtet und vom GAU ausgeht. Zur Urteilsverkündung saß er noch in seiner Ecke und wurde so halb auf eigenen Füßen raus getragen.
Dafür sollten eigentlich Refs, Ärzte oder Trainer da sein. Das Problem ist, dass diese bei Versagen nicht mit juristischen Konsequenzen rechnen müssen.
Brutal ausgedrückt ist jeder Kämpfer beim Betreten des Rings schon abgeschrieben. Für dessen Tod wird niemand verantwortlich gemacht.
Du nimmst es billigend in Kauf.
Schuld ist es etwas anderes als Verantwortung. Jeder, der sich an einer Sportart beteiligt, bei der man Gefahr für Leib und Leben hat, trägt auch selber eine Mitverantwortung.Willst du letztendlich sagen, dass jeder, der in einen Ring steigt, selber Schuld ist und sich demzufolge auch totschlagen lassen muss?
Es stimmt nicht. Es ist ein Risiko des Sports, auch außerhalb des Rings, beim Rennfahren, Skifahren, Fußball, American Football ... you name it. Bei jedem Sport kann dir so etwas passieren. Und trotzdem ist Sport bei uns sozial adäquat. Und auch im Boxen oder MMA geht es nicht darum, den Gegner zu töten. Dann wäre es auch zu Recht verboten. Es besteht ein erhöhtes Risiko. Und ganz offensichtlich ist es sozial zu ertragen.Das wird nicht passieren, weil diese Kämpfe eine rechtliche Anomalie sind.
Grundsätzlich dürfen im Ring Menschen getötet werden, dabei ist unerheblich, ob dafür 100 oder 200 Schläge notwendig waren oder ein Genickbruch die Ursache war, solange die Techniken nur dem Regelwerk entsprachen. Du darfst im Ring mit regelkonformen Techniken töten. Aus nichtigem Grund. Das ist das Unding.
Ist das so schwer zu begreifen, dass du grundsätzlich außerhalb eines Ringes niemanden schwer verletzten oder töten darfst und das selbst dessen Einwilligung dich dabei nicht retten würde? Und das dieser Ring demzufolge eine rechtliche und moralische Abartigkeit ist?
Geändert von jkdberlin (24-07-2019 um 20:33 Uhr)
Ihr werdet beide irgendwie Recht haben. Ein Wettkämpfer mag sich mehr oder weniger abstrakt der Gefahr bewusst sein und selber entscheiden sich in diese zu begeben, aber die konkrete Empfindung, also die selbstgemachte Erfahrung, ist nochmal was anderes. Wenn ich in Südafrika surfe weiß ich auch über Haie Bescheid, nur einen zu sehen ist was anderes.
https://www.youtube.com/watch?v=anhRxIQutZ8
Jeder Junkie kennt die langfristigen Konsequenzen seines Drogenkonsums, trotzdem brauchen viele den Absturz um ihre Leben zu ändern. Ich würde spekulieren, dass das Hoch des Wettkampfes genauso süchtig machen kann. Selbst der normale Kampfsport. Wie oft haben Leute die den Sport als Lebensmittelpunkt hatten den Gedanken es nochmal wissen zu wollen? Ich glaube das wird man nie los.
Geändert von oxox (24-07-2019 um 20:30 Uhr)
Quelle für deine Definition?
Dann wäre das Mord. "Aus niedrigen Beweggründen" ist ein Mordmerkmal. Dafür wäre dann ein sportliches Regelwerk auch keine Rechtfertigung. Warum also werden nicht alle Sportler wegen Mord angeklagt oder verurteilt? Weil deine juristische Einschätzung nicht stimmt. Wie so oft an der Realität vorbei.
Nirgendwo außerhalb des Ringes - weder beim Rennfahren, Skifahren, Fußball etc. wird akzeptiert, dass ein Sportler einen anderen absichtlich verletzt oder gar tötet, um gewinnen zu können. Wenn ein Rennfahrer einen anderen übersieht, ist das ein Unfall. Fährt der jemanden um, um gewinnen zu können, wird er bestraft.
Jemanden mit 260 Faustschlägen zu töten würde ich übrigens grundsätzlich nicht mehr als Unfall bezeichnen.
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