Bei der Suche nach den Ursachen stößt man auf ein ganzes Bündel möglicher Gründe. Zum einen dürfte es sich einfach um die Rückgabe erlebter Vorurteile und erlittener Diskriminierungen handeln: Die Auseinandersetzungen scheinen auch eine Art Machtspiel zu sein, bei dem die eigentlich privilegierte Gruppe diese Privilegien durch die Mehrheitsverhältnisse verloren hat. [...] In den ethnisch segregierten Gebieten bleiben Immigranten weitgehend unter sich, gefangen in einem Kreislauf von Transferabhängigkeit und Bildungsversagen. Sie kompensieren Frustrationen und Perspektivlosigkeit durch Macho-Gehabe. Denn die Immigrantenjugendlichen ahnen oder wissen, dass sie die VerliererInnen in dem Rennen um die wenigen attraktiven, gut bezahlten Arbeitsplätze sind. Zusammen mit den vielfältigen schulischen Misserfolgen liegt hier eine Quelle permanenter Unsicherheit und Frustration.