Zitat von
Aiki5O+
Das ist ein guter Punkt. Ich kenne es halt so, dass Uke beim Üben fließender Bewegungen nicht blockieren soll. Statische Übungen, wo Uke herzhaft und so gut er kann, festhält, haben auch ihren Platz in meinem Heimatdojo; ich erlebe das aber eher als Vorübung und als Test, ob man sich als Tori effektiv positionieren und organisieren kann, und dabei den Oberkörper, insbesondere Arme und Schultern entspannt (aber nicht erschlafft) halten kann.
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Na ja, den Aikido-Unterricht leiten in der Regel Lehrer/innen, die teils Jahrzehnte mehr Erfahrung haben als ich und auch auf typische Probleme eingehen können. Daher halte ich es für angemessen, Korrekturen dem unterrichtenden Lehrer zu überlassen. Nach dem Abstieg vom Mount Stupid bin ich bei Korrekturen, Belehrungen und sogar Antworten auf Fragen weniger erfahrener Partner sehr zurückhaltend geworden. Wenn "Leute den selben Fehler (oder was ich für einen Fehler halte) immer wieder machen und sich gut dabei fühlen" und sich die Bewegung auch noch gut anfühlt, dann ist das so und ich würde nicht eingreifen oder korrigieren wollen bzw. mich eher selbst fragen, warum es sich gut anfühlt. In der Regel stören aber Fehler oder Unsicherheiten den Bewegungsfluss und dann muss ich so gut es geht natürlich mithelfen.
Es kann, gerade bei Anfängern, leicht passieren, dass deren Bewegung zu 80-90% stimmt, aber ein mehr oder weniger wichtiges Detail fehlerhaft ist. Wenn die das selber merken, oder - noch schlimmer - der Partner darauf belehrend hinweist, kann es sein, dass derjenige so auf dieses Detail gedanklich fixiert ist, dass die Bewegung nur noch zu 0% stimmt und völlig aus dem Takt gerät. Wir werden dazu ermuntert (beim Üben fließender Bewegungen ki-no-nagare), solche Fehler als nicht wertend wahrzunehmen und auf jeden Fall die Bewegung zu Ende zu führen. Beispiel: wenn man beim Üben von shihonage zur falschen Seite geht, dann macht man einfach mit einem Sankyo weiter. Fürs Ukemi ist das ja auch ne gute Übung, dass man sich als Uke nicht darauf verlassen kann, dass Tori sich immer gleich bewegt und dessen Aktionen weit voraus antizipiert.