Was den Einfluss chin. Kampfkunst auf das TKD betrifft, so ist es nicht ganz einfach da genaue Aussagen zu machen. Zunächst müsste man mMn zwischen direkten technischen Einflüssen und eher konzeptuellen Einflüssen unterscheiden.
Was die technischen Einflüsse betrifft, so haben 2 der Schulgründer der TKD-Vorformen in der Mandschurei chin. Stile gelernt: Yun Byung In (Chang Moo Kwan) und Hwang Kee (Moo Duk Kwan). V.a. in dem von Hwang gegründeten Moo Duk Kwan kann man in der heutigen Form, Soo Bahk Do, noch viele chin. Einflüsse erkennen, wobei gerade bei ihm nicht ganz klar ist, in welchem Umfang er tatsächlich Unterricht bekommen hat. Da Hwang Kee selbst in der Entwicklung des TKD keine wichtige Rolle gespielt hat, sind auch seine chin. Einflüsse eher untergegangen. Allgemein würde ich sagen, dass die chin. Einflüsse im heutigen TKD zu vernachlässigen sind, wobei man darüber streiten könnte, ob eventuell Taiji Chuan indirekt Einfluss auf auf die gegenwärtige Ausführung der Poomsae gehab hat.
Was die konzeptuellen Einflüsse anbelangt, so könnte man anführen, dass die Guoshu-Bewegung zur republikanischen Zeit (Vereinheitlichung, "Verwissenschaftlichung") in China Einfluss auf die Entwicklung des TKD als nationale Kampfkunst gehabt haben könnte. Allerdings Gab es ähnliche Tendenzen ja auch in Japan mit Kendo, Judo und Karate und der Einfluss ist nicht von von der Hand zu weisen.
Was die Ähnlichkeiten von Fußtechniken betrifft, so würde ich sagen, dass es da nicht unbedingt einen direkten Austausch gegeben haben muss (kann aber natürlich). Die Fußtechniken im TKD sind zum einen Produkt der Entwicklungen im Wettkampf (siehe Udo Mönig) und zum anderen Produkt einer gewissen Theatralisierung, die das TKD durchlaufen hat.
"To me ultimately martial arts means honestly expressing yourself"
-Bruce Lee-