Das ist eine andere Frage, aber du hast recht. Nur üben sollte man meiner Meinung nach in einer ruhigen Atmosphäre, nur so kann lernen funktionieren. Schwache Teilnehmer unter Streß setzen, obwohl sie noch gar nichts können, produziert doch nur noch mehr Furcht vor einer Gefahrensituation und ist meiner Meinung nach kontraproduktiv.
Wenn Schwächere sich durchsetzen wollen, müssen sie an Brutalität hochschrauben. Also gezielt starke Schmerzen zufügen, oder sogar Verletzungen, und die meisten Menschen haben glücklicherweise Hemmungen, so etwas ohne Not zu tun.
Ich hab mal ein Video gesehen, finde das leider nicht mehr, ich glaub das hatte irgend jemand mal hier im Forum verlinkt.Und nur, weil jemand stärker ist, bedeutet es nicht gleichzeitig, daß es auch immer so einfach ist, wie du es hier plötzlich darstellst, die Stärke zu nutzen.
Da sah man den Parkplatz eines Supermarkts, vermutlich in den USA, darauf einen kräftigen muskulösen Typen (Muckis gut sichbar, da Träger eines offenherzigen Muskelshirts), der Leute anpöbelte. Das ging eine Weile so, bis er eine ältere Frau anpöbelte. Da wurde es dem uniformierten Wächter zu bunt, der war ein grosser, dicker - also richtig fetter - Mann. Der watschelte in aller Gemütsruhe auf Mr. Muscleshirt zu, und begrub den unter seinen Fettmassen, worauf unser Pöbler einfach mal kurz aus dem Blickfeld verschwand und die ältere Frau in Ruhe ihren Einkäufen nachgehen konnte.
Wenn der Masseunterschied gross genug ist, ist es wirklich nicht schwer. und Masse kann eingesetzt werden, ohne gross zu schaden oder Schmerzen zuzufügen. da kann man fragen "und, hast du genug, benimmst du dich jetzt anständig?" und wenn die Antwort "ja" lautet, in Frieden auseinander gehen.
kleine schwache Leute haben diese Option einfach nicht.
Anstrengung ist nicht das einzige Kriterium. Das Ausmass des angerichteten Schadens ist eben auch eins, und das Mass der zugefügten Schmerzen.Aber immer noch mehr Anstrengung, als wenn er eine Möglichkeit nutzen würde, die es bereits einem Schwächeren ermöglicht, den Stärkeren kampfunfähig zu machen.
unorthodox
Da bin ich bei dir.
Wenn John Doe gar nicht weiß, was er machen soll und am besten noch gehemmt ist, weil alles neu - dann nehme ich an, wird der gute John entweder versteinern oder alles mögliche machen, aber das nicht gewollte (wobei dann hier immer *etwas* gemacht wurde).
Wie gesagt, hier stimme ich zu und zu sehe das Problem eher darin, daß die meisten SV-Kurse nicht lang genug laufen, um etwas zu vertiefen; das benötigt halt regelmäßig Training (was du ja selber auch geschrieben hast! Hab ich nicht übersehen ^^ )
Ja und?
Was hat das jetzt damit zu tun?
Wenn Stärkere angreifen, wollen sie auch etwas - ist aber auch nicht relevant hier.
Ich hätte mein "so" mehr betonen müssen.
Natürlich ist es noch immer einfacher. Aber Muskelmann hätte auch vorher reagieren können, bevor der Wachmann dran gewesen wäre.
Hätte, hätte, Fahrradkette.
Kann, muss aber nicht.
Was ist wenn der Strake dennoch Schemrzen zufügen will? Darum geht es mir.
Genau, und wenn der unten liegende sein "ja" gefiept hat, der andere aufgestanden ist/ losgelassen hat/ was auch immer - dann kann der Gedemütigte so richtig aufdrehen, denn der wird sauer sein!
Behauptet auch keiner.
Aber Starke haben dieselben Optionen wie Schwache plus einiger mehr.
Zu umfassend hier, aber generell sind Techniken für "Schwächere" Quatsch. Im Bereich SV macht es natürlich Sinn auf Techniken zurückzugreifen, die möglichst wenig Athletik und Körperkraft voraussetzen, aber diese Techniken werden durch Kraft und Athletik dann noch viel mehr bereichert ! Sie sind keine Alternative dazu. Man muss hier in Prozenten denken und mit beabsichtigtem Effekt. Der Effekt ist Mannstopp-Wirkung. Die erste Empfehlung die ich jedem SV Interessiertem gebe, der anfängt irgendeine Form von Techniken zu lernen, wäre an seiner funktionalen Kraft und Athletik zu arbeiten.
Die Person sollte Erfahrung mit Gewalt haben. Eine Frau ist nicht automatisch eine bessere Lehrerin für eine Frau. Es kommt immer drauf an, ob der Lehrer in der Lage ist, seine Techniken fernab von seinen eigenen Vorlieben und seiner eigenen körperlichen Verfassung zu unterrichten. Ein gewalterfahrener 120 Kg Mann kann auch eine zierliche Dame gut auf die SV vorbereiten, wenn seine Konzepte für die Frau realisierbar sind. Wichtig ist der realistische Blick auf Gewalt und am besten Erfahrungen damit. Auch beobachtender Natur kann äußerst hilfreich sein. Wenn jemand zum Beispiel selbst keine großen Erfahrungen hat, aber seine Schüler etwas erfolgreich umsetzen konnten, ist das auch schon ein Erfolg und etwas mit der er als Qualifikation werben kann.
Es gibt jedoch auch Geschichten da wird das Bedürfnis für "erfolgreiche" Real-Erfahrung beim Lehrer immer größer. Für mich als trainierter Mann sind das zum Beispiel Geschichten wie Messer- oder Gruppenangriffe ... Da willst du einfach keine Ideen von jemanden präsentiert bekommen, der das nicht selbst positiv bewältigen konnte. Ausnahme er weist auch wirklich darauf hin und für dich ist das ok und nicht dein Anspruch.
Bin ich voll bei dir ! Es dauert bis eine Technik sitzt und es dauert bis diese in zig Variationen gedrillt wird. Dieses komplette Denken, ich nehme an einem Kurs Teil und habe jetzt etwas gelernt, das ich direkt abrufen kann ist eh komplett falsch. In so einem Kurs/Seminar sollten Trainingsbausteine vermittelt werden, die jeder Teilnehmer letztendlich selbst zusammensetzen muss. Die Leute haben leider oft keine Vorstellung davon, wie schwer es ist einigermaßen kompetent darin zu werden.
Aber es ist auch nicht leicht sich vor die Gruppe zu stellen und zu sagen - keiner von euch wäre bei momentanem Trainingsstand in der Lage jemanden kampfunfähig zu machen.
Geändert von gast (09-09-2018 um 10:10 Uhr)
Eben, das ist der Punkt - Starke können Schwache relativ leicht bremsen oder kontrollieren, ohne ihnen starke Schmerzen zuzufügen und ohne sie zu verletzen. einfach durch Festhalten, zum Beispiel. Und da die meisten Menschen keine Psychopathen sind, wird diese Option von Starken gegenüber Schwachen auch oft genutzt.
Müssen zum Beispiel Polizisten und andere Sicherheitsleute so lernen, das Minimum an Eskalation - dafür ein Maximum an Masse herstellen, zB indem mehrere Polizisten (zusammengezählt mehrere hundert Kilo Masse) einen einzelnen renitenten Demonstranten (vielleicht 100 kg aber selten mehr) kontrollieren.
Schwache haben diese Option nicht, auch wenn sie wollten - und müssen darum andere, brutalere Optionen wählen, um sich durchzusetzen, im Falle eines Falles. mit Waffen, zum Beispiel, oder Angriffe auf heikle Stellen. MIt dem Risiko, dass der so Angegriffene für den Rest seines Lebens mit einer gesundheitlichen Einschränkung leben müssen wird, falls ihm, zum Beispiel, das Trommelfell kaputt gehauen wurde. Sowas kann man auch einem Richter nur dann erklären, wenn man sagt, gucken Sie, der ist grösser als ich und doppelt so schwer, was hätte ich denn machen sollen?
zu SV-Kursen: wenn da ein paar Leute etwas mehr Achtsamkeit lernen - zum Beispiel, indem sie nicht mit Kopfhörern rumlaufen, sondern hören, was vor sich geht, und somit rechtzeitig ausweichen können, bevor ein Bösewicht überhaupt irgendwas bemerkt - ist schon recht viel gewonnen. Oder auch nur mal die theoretische Beschäftigung damit, was Bösewichte so wollen, was ihre Ziele sind, wie man das unterlaufen kann, wie man sinnvoll reagieren kann (zB indem man die Brieftasche gibt, oder das Geld... wenn einer hinter dem Geld her sein sollte)
Wenn man es andererseits mit dem bösartigen, fiesen, perfekt in Kampfkünsten ausgebildeten Super-Psychopathen zu tun haben sollte - nun, so einer wird allen Schwierigkeiten bereiten, aber solche Psychos sind ja glücklicherweise auch sehr selten, das wäre wirklich Pech, bei so einem unter die Räder zu kommen.
Garantien gibt es natürlich nie.
unorthodox
klar, es ist immer gut, kräftig und fit zu sein, und wenn man irgend kann, soll man dafür tun, was geht.
Für Frauen ist aber wahr: eine Frau hat etwa halb so viel Kraft im Oberkörper wie ein Mann. Eine gut trainierte Frau kommt vielleicht dahin, gleich kräftig zu sein wie ein untrainierter Mann. Aber keine Chance, es je mit einem trainierten Mann in der Hinsicht aufzunehmen, egal wie viel sie trainiert. Das ist einfach die Biologie, das lässt sich nicht grundlegend ändern.weniger s
"mach es mit Kraft" ist ein Tip, der für Männer sinnvoll ist, aber nichts, worauf sich eine Frau allein verlassen kann.
ich spreche immer von Leuten, die Erfahrung auf dem jeweiligen Gebiet haben und die Probleme dort erfolgreich gemeistert hatten.Die Person sollte Erfahrung mit Gewalt haben. Eine Frau ist nicht automatisch eine bessere Lehrerin für eine Frau.
Eine Frau ist nicht unbedingt eine gute Lehrerin, korrekt, aber den meisten Männer geht es leider völlig ab, welche Probleme Frauen in Bezug auf Gewalt haben, welche Situationen üblich sind, wie sich das aufbaut, etc. Männer denken meist in Begriffen von Monkey Dance bzw Hahnenkampf. Weil das eben die Form von Gewalt ist, mit denen Männer in der Regel konfrontiert werden.
Frauen aber nicht.
theoretisch ja, praktisch muss mir ein so seltener Vogel noch über den Weg laufen.Ein gewalterfahrener 120 Kg Mann kann auch eine zierliche Dame gut auf die SV vorbereiten, wenn seine Konzepte für die Frau realisierbar sind.
Gewalterfahrene 120 kg ist nun mal eine ganz andere Voraussetzung als schüchterne 50 kg. und Menschen haben generell Schwierigkeiten, sich in die Situation anderer Leute einzudenken.
Es gibt jedoch auch Geschichten da wird das Bedürfnis für "erfolgreiche" Real-Erfahrung beim Lehrer immer größer.
ja, das ist das Wichtigste :-) erfolgreich - ohne Anführungszeichen bitte. jemand, der das schon getan hat, was ich können will.
unorthodox
"Techniken" funktionieren ohne Intensität meist überhaupt nicht. Wenn ich einer 60kg-Frau "in Ruhe" "Techniken" beibringe, und ich gehe mal mit ein bischen Angstmache auf die los, dann räume ich die trotzdem in die Wand ab. Kampf ist kein Schach, wenn die Leute denken sie wären mit "Technik" gefeit gegen brutale Übergriffe, dann löst sich das mit der ersten Ohrfeige in Luft auf.
Ich hatte mal vor Jahren mit einem recht guten sportlichen Anfänger zu tun, der einen gebastelten Mix aus JKD und Wing Chun trainiert hat bei jemandem hier aus dem Forum. Das hat super funktioniert, der war für die kurze Zeit echt gut im Umsetzen seiner gelernten Manöver - solange ich gespielt habe. Um ihm den Unterschied zu zeigen habe ich ihn dann tatsächlich so angegriffen wie das "in echt" abläuft. Drohende Haltung, ins Gesicht ansehen, lächerlich machen, gestikulieren, und dann bin ich auf ihn zugegangen und habe ihn einfach gegen die Wand gedrückt. Er geriet in Panik und konnte überhaupt nichts machen, obwohl ich ihn nicht geschlagen und ihm nicht weh getan habe. Ich habe ihn einfach nur mit den üblichen non-verbalen Mitteln eingeschüchtert, und statt gelernter Dinge kamen seine natürlichen Gefühle zu Tage. Daran muss man arbeiten, Technik ist zwar nicht unwichtig aber nur ein Teil von dem was man können muss. Und bitte keinen komplizierten Kram den man "in Ruhe" üben muss, das muss auch unter Druck sofort funktionieren. Einfache Sachen die Sinn machen.
Das Video hier war ja schon Diskussionsthema, da wird das in ähnlicher Weise angesprochen:
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
"If one of you can punch a hole through a shoji with just your ejaculation, then you'll be a real martial artist!" Morihei Ueshiba
Was bringen SV Kurse?
Mein Ansatz ist folgender: Dem Schaf zu zeigen was überhaupt ein Wolf ist.
Die meisten Menschen leben in ihrer Blase, gehen fröhlich durch die Welt und werden niemals wirklich Gewalt erleben. SV Kurse/Seminare können (!) sich dazu eigenen, dem Teilnehmer überhaupt erstmal zu "zeigen", was mit einem passiert (z.B. psychisch) wenn man mal wirklich Gewalt erlebt. Oder ein bissle einfacher gehalten: Wenn man mal ruppig anpackt wird.
Da kommt einfach jemand, packt dich an der Kehle und drückt dich gegen die Wand. Da sind die meisten erstmal sprichwörtlich "baff". Techniken zu zeigen wie man aus dieser oder jener Situation entkommt - geschenkt, das erlernt man sowieso nicht in einem 2h Seminar. Klar, man zeigt dann da einiges, gibt Tips, dies und das.
Das wäre so meine Idee hinter dem "was bringen SV Kurse" ... sie könnten (!) zeigen was überhaupt Gewalt ist, oder was mit einem passiert, wenn eine Situation eskaliert.
Genau sowas halt.
Der "Kinnlade-fällt-runter-Effekt" gepaart mit ordentlich "Und was jetzt?".
Es gibt so Leute die halten sich für die Oberchecker. Man könnte, hätte und würde dann schon in so einer Situation dies und das und jenes tun.
Zeigt man ihnen mal "so eine Situation" ist dann plötzlich nichts mehr von dem vorherigen Gelaber vorhanden ...
Dazu eignen sich (imho) eben SV-Kurse.
Geändert von TREiBERtheDRiVER (09-09-2018 um 14:58 Uhr)
Du reißt doch schon wieder Dinge aus dem Zusammenhang ...
Überall lernst du Bewegungsabläufe erstmal "stressfrei". Du schubst einen Nicht-Schwimmer ja auch nicht direkt ins Becken. Genau darum ging es, dass Leute zu früh ins Szenario geschickt werden. Den meisten SV'lern täte es gut viel mehr Zeit mit ihrer Technik zu verbringen, denn die Mechanik die man bei vielen sieht, ist leider nicht ausreichend um jemanden umzuhauen. Auch wenn das Gesicht noch so sehr verzogen und der Kampfschrei noch so laut ist.
Gutes Technik Training ist jedoch auch immer an "Intent" gekoppelt. Da hast du ja auch recht, aber dieses sollte in jedem Training Thema sein und in Übungen integriert werden. Das schrieb ich ja schon zig mal hier, die Leute unterschätzen die Arbeit welche nötig ist, damit man mit guter Struktur unter Feuer auch funktioniert!
Sofort funktioniert bei den meisten gar nichts. Auch nicht bei Sportlern oder Bewegungstalenten. Eine rechte Gerade zum Kopf mag simpel klingen, bis die aber so gedrillt ist, dass sie ohne Ansatz aus allen möglichen Haltungen und Situationen abgefeuert werden kann und dann auch jemanden aus den Socken haut, da ist viel Arbeit von Nöten. Das ist übrigens die primär Technik, die ich wie bekloppt drille, seit Jahren ... Sprich, jede Technik sollte in Ruhe einstudiert und immer wieder selbstkritisch isoliert werden, um sie verbessert in Drills einzufügen. Warum üben Profiboxer während ihrer ganzen Karriere immer wieder die selben Grundtechniken ? Es gibt immer was zu verbessern und verfeinern.
Hinzukommt auch wie von dir angesprochen die Psyche - Je nach dem wie die Person funktioniert, wird sie noch stärker in grobmotorische Muster zurück fallen, aber damit kann man auch arbeiten. Ich empfehle wie gesagt sich einfach mal mit gutem Material von diversen modernen Combatives Leuten zu befassen. Dort findet man sehr gute Ansätze und Gedanken zu vielem hier.
Natürlich muss man auch die einfachen Aktionen erstmal länger üben damit da was brauchbares bei raus kommt. Aber wenn man immer nur gegen symbolische Angriffe übt abzutauchen, das Gesicht zu schützen, sich loszureissen, dann fehlt die Exposition gegenüber dem was da "in echt" passiert. Die Damen haben natürlich bei meinem Kollegen die meiste Zeit mit Partnerübungen verbracht wo der Angreifer nicht Dariusz hiess sondern Uschi und Frieda. Aber jeder musste bei jedem Training ein paar Minuten gegen den "schwarzen Mann" ran, der die Damen dann halt ärgert. Rumschubsen, durch's Gesicht wischen, nachäffen, (leicht) treten, die typischen Übergriffe. Fast alle haben dann irgendwann erstmal geheult und mussten sich hinsetzen, aber nur so lernt man sich irgendwann konsequent zu wehren.
Wie erwähnt konnte der männliche sportliche Student im Sparring sein Zeug prima anwenden, sobald ich ihn "bösartig" angegriffen habe nicht mehr. Nicht wegen meiner Geschwindigkeit, sondern weil ich eben den Kontext geschaffen habe der normalen Menschen unangenehm ist und wo sie oft nicht mit umgehen können. Technisch brauchte der nicht besser werden, nur lernen dass er nicht davon überwältigt wird. Das ist in der SV zwingend notwendig. Szenariotraining nicht im Sinne von "im Parkhaus", "an der Tanke", "vor der Haustür", sondern von "ey Ar$chgeige, ich rede mit dir!" und dann technisch unhochwertig aber aggressiv angreifen. Ne Meidbewegung ist halt was anderes gegen lockere Wischer mit der Pratze, als begleitet von Fiesheit mit Ohrfeigen die "böse" geschlagen sind, auch wenn sie nur über die Haare wischen. Kampfgeist ist wichtig.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)
Da bin ich voll bei dir! Die Leute müssen mal ein Gefühl bekommen welche Gewalten da wirken - körperlich wie psychisch! Weswegen ich auch in der SV wirklich primär den Modus auf Angriff legen würde. Aktion schlägt Reaktion immer und gerade unter Stress und nicht besonders talentiert, habe ich von den wenigsten Leuten gute Meidebewegungen oder Paraden gesehen. Am besten funktionieren für die meisten grobmotorische Cover Aktionen aus denen sie wieder in den direkten Angriff über gehen. Ein zu sehr auf Eigenschutz ausgerichtetes Mindset ist für viele einfach negativ bei sowas. Hat auch mal ein alter Boxtrainer zu mir gesagt: "Angriff Boxer kann jeder werden - Konterboxer nur manche."
Das mit dem Sportstudent wundert mich ebenfalls nicht. Viele Leute frieren total ein, wenn sie mal richtigen Intent von einer Person spüren, der überfallartig eingesetzt wird! Ich selbst habe gerne locker und variabel geboxt, den Raum genutzt und viel mit der Führhand gearbeitet und versucht Kombinationen anzubringen - den Gegner kommen lassen. Draußen nur direkt auf den Mann drauf, im besten Fall mal ein Side Step oder ein schneller Schritt zurück, wenn ich zu spät dran war. Statt toller Meidebewegungen meist eher eines dieser grobmotorischen Cover und meist nur wiederholt die Rechte gepaart mit viel Gezerre und Distanz schaffen über die Führhand. Da war nix mehr mit Jab oder Kombinationen ... Nur um mal einzustreuen wie sehr emotionale Beteiligung und Veranlagung das eigene Skillset beeinflusst, auch bei vermeintlich trainierten Leuten !
Geändert von gast (09-09-2018 um 20:28 Uhr)
Das problem beim erlernen von SV: Man lernt (meist) Techniken gegen vorgefertigte "Angriffe". Also "Wenn der Angreifer das macht (xx) machst du das und das, wenn der dann so kniet machst du das hier". 1. Funktioniert nicht. 2. Funktioniert nicht und es fällt einem in der realen Stresssituation eh nicht mehr ein. 3. Der echte Schläger spielt nicht mit (siehe 1. ). Frage: Was wird der Angreifer machen? Antwort: Das was er will und ihm einfällt, und das was ihm bisher immer gut geholfen hat. Also irre viele Möglichkeiten, und das kann man nicht alles trainieren. Beispiel: Im SV Kurs/Training kommt ein einzelner, überschaubar langsamer Schlag. Dann macht man das und das. Der "Angreifer" bleibt mit ausgestreckten Arm stehen (Aufschlagspunkt ca 25 cm vor unserem Gesicht) und wartet was wir nun machen. Bei ordentlicher geschwindigkeit und echter Trefferdistanz, mit Kombination siehts ganz anders aus. Die allermeisten Trainer und Schüler können sich auch garnicht in einen realen Schläger hineindenken, was für gemeinheiten der drauf hat. Sich 20 cm vor einen aufbauen und ohne irgendeine Vorwarnung erstmal einen Kniestoss geben, oder einen Kopfstoss...antäuschen, anspucken usw. Und im Kurs/Training? Schlaffes würgen (eher Hände an Hals legen), fass mal am Handgelenk, schlaffe umklammerung von hinten, der ganze standardkram. Tja, wie sieht das auch aus wenn selbst der Trainer beim Kurs Lack bekommt weil man mal rabiater rangeht. Hatte selber Schüler, auch mit Dan, denen hab ich den Unterschied gezeigt zwischen dem was die gelernt hatten als SV und wie die gleiche Situation in echt aussehen würde. Da war nix mit Wing Chun oder TKD, jedenfalls nicht bei denen. Waren nur auf den netten Dojopartnermove trainiert. Darum unterrichte ich Ideen, Möglichkeiten, erkennen von Lücken und keine richtigen Techniken (Hebel oder so). Technisch nur grundsätzliches wie Schläge, Ellbogen, Kniestöße plus Dirty Tricks (allerdings geb ich keine SV Kurse). Ein harter Kick gegen das Knie ist zB schneller, sicherer und einfacher als der Versuch den Puncharm einzufangen, umzulenken und dann einen Hebel mit Wurf daraus zu machen. Es muss schnell und hart sein, könnten ja weitere Mitspieler dabeikommen...Also, wenn SV WE Kurs dann Verständnis trainieren und keine Techniken büffeln. Nach einem WE kann ein untrainierter nichtmal einen guten Kniestoss, geschweige denn einen Kick. Wie soll da sowas wie Hebelwürfe im Kopf bleiben.
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