Klar, wenn die Han-Chinesen, Sun, Tang oder Ming sich regelmässig mit "den" Mongolen im reglementierten Boxen oder Ringen gemessen hätten, dann wären sie 1644 sicher nicht von kräftemässig weit überlegenen Armeen überrannt worden ...
Das mit dem "TCMA ist Waffenkampf!" ist halt ein persönlicher (personalisierter ?) Ansatz, der nicht falsch ist, aber im Kontext auch nicht richtig. Kriege und Scharmützel wurden per bewaffnetem Kampf zwischen Armeen oder Kleingruppen per Reiterei, Bogenschützen, Kanonen und Fussoldaten mit Rüstung und Langwaffe entschieden. IMMER. Ok, stimmt nicht, manchmal auch per Gift, Bestechung, Kungelei, und so weiter.
Daneben gab es dann den unbewaffneten Kampf für's Dorf oder "Spezialaufgaben" (geheimdienstliche, polizeiliche oder leibwächtermässige), der allerdings nahtlos ins waffentechnische eskaliert werden konnte und würde wenn Umstände und Lokalität es ermöglichten und erforderten. Und natürlich nahkampftechnische Fertigkeiten falls man beim militärischen Scharmützel in ein Handgemenge / CQC kam.
Man kann jetzt lange diskutieren warum in Familien und gewissen Kreisen unbewaffnete Methodiken populär und ausgearbeitet wurden. Teils als "Fitnesstraining", teils weil man das aus dem Kampf mitgebracht und als Pensionär einfach weitergemacht hat, teils weil man den Onkel im Dorf nicht gleich umbringen will wenn der ausflippt, teils eben für Spezialinteressen.
Am Ende gilt, es gibt tatsächlich diverse Spezialfähigkeiten, aus dem ungeweckten Sonderpotential eines Körpers im Extremfall. Da wo man sonst stirbt, sei es aus Hunger oder Kälte (triggert diverse Spezialdispositionen die im Alltag nicht auftreten), oder aus körperlicher Gefahr (triggert diverse Spezialdispositionen die im Alltag nie auftreten). Das muss man aber sehr langfristig vorbereiten, weil der Körper es sonst nicht kann, nicht aushält, oder nicht in dem Maße auf die Kette bekommt. Ob das jeder lernen kann, hängt von psychosozialen und körperlichen Grundvoraussetzungen ab, aber sicher nicht von chinesischen Vokabeln aus alter oder neuer Ära. Aber man lernt es eben auch nicht indem man ein Buch liest, und dann "kann" man das. Man kann es sogar lernen und weiss nicht mal dass man das kann, was das ist, und wie das geht. Beispiel von nem israelischen Bekannten der vor einer Granate über ein "Mäuerchen" gesprungen ist, und als der das seinem Enkel gezeigt hat war es eine Mauer von 2,40.
Wenn man das von kompetenter Seite lernt, fleissig übt, dann kann man sich unabhängig von der Nationalität beliebig nahe herantasten an die mythischen Fähigkeiten alter Männer mit langem weissem Haar. Wo man da auskommt hängt quasi vom Zufall oder von der emotionalen Disposition ab. Wie weit lässt man sich gehen, und kommt in den Teil von sich der als Affe mal den Existenzkampf geführt hat, gepaart mit höherwertiger Improvisation. Da kann man sich auch beliebig selbst im Weg stehen mit seiner "Weisheit" und was man alles meint aus Büchern verstanden zu haben. Am Ende sind das aber Fähigkeiten die im Grunde jeder hat, nur nicht in dem Maße. Und die Physis setzt halt die Grenzen. Ein Kreisklassekicker fällt in der Bundesliga zur Halbzeit tot hin, weil er diese Leistung nicht hat. Würde er 7,8 Jahre auf dem Niveau trainieren könnte er es. So einfach ist das manchmal.
"Man kann Leuten nicht verbieten, ein ***** zu sein." (Descartes)