Hallo zusammen,
den Titel "Shidoshi" erhält man mit der Prüfung zu 5. Dan.
Shidoshi-ho ist eine Assistenz-Lehrer Lizenz, die man als 1.-4. Dan beantragen/erwerben kann.
Viele Grüße
Stefan
Hallo zusammen,
den Titel "Shidoshi" erhält man mit der Prüfung zu 5. Dan.
Shidoshi-ho ist eine Assistenz-Lehrer Lizenz, die man als 1.-4. Dan beantragen/erwerben kann.
Viele Grüße
Stefan
Die Shidoshi-ho Lizenz war früher wichtig, da nicht jedes Dojo einen Shidoshi hatte. Deswegen musste sich jeder, der ein eigenes Dojo eröffnen wollte, einen Shidoshi suchen (war früher halt nicht so häufig vertreten), unter dessen "Schirmherrschaft" er dann sein Dojo aufmachen konnte (so sind dann die Dojo-Gemeinschaften wie Moon, Shinden, Wakagi,...entstanden). Die Shidoshi-ho Lizenz brauchte er dann, damit er seine Schüler graduieren konnte.
Da heute in nahezu jedem Dojo mindestens ein Shidoshi zu finden ist weiß ich gar nicht, ob überhaupt noch jemand die ho beantragt.
Den wirklich großartigen Blog meines Sempai kann ich jedem an Japan und seinen Kampfkünsten Interessierten nur wärmstens empfehlen, insbesondere da selbst heute noch viele Kampfkunstblogs lediglich bereits bestehende Missverständnisse fördern, neue in Umlauf bringen, Vorurteile sorgfältig pflegen und romantische Budô-Phantasien großzügig bedienen. Nicht selten sind die vermeintliches "Wissen" verbreitenden Blogbetreiber selbst völlig unbedarft, was den zu vermittelnden Lehrstoff anbelangt und sollten sich erst einmal selbst schulen lassen, bevor sie ihrem Drang nachgehen, die Welt lehren und belehren zu wollen.
Bei der Facebookseite der angesprochenen Schule (auch wenn die Intention in einem Kommentar zum entsprechenden Post dann erklärt wird), gefällt mir nicht, das man bewusst gleich ALLES jeweils als Ritual bezeichnet, statt es jeweils einfach nur Kampfkunst o.ä. zu nennen - auch wenn man sich bewusst vom reinen "Sport" abheben möchte. https://www.facebook.com/balancedojo/posts/3333200790139576
Ritual der Ninja => besser: Kampfkunst(tradition) der Ninja
Ritual der Samurai => besser: Kampfkunst(tradition) der Samurai
etc.
Der Begriff "Ritual" wird hier schon ziemlich zurechtgebogen und erklärt, damit er zu den eigenen Zwecken "passt". Inwieweit Meditation usw. automatisch Zen sind und/oder Zen dort im Dôjô unterrichtet wird, ist für mich nicht klar ersichtlich aber als Interessent würde ich da wohl schon einmal genauer nachfragen. Ansonsten scheint man im Balance Dôjô tatsächlich zu versuchen, ab und an auch etwas ninjutsutypischere Dinge wie Klettern usw. zu vermitteln oder sich als Gruppe vermitteln zu lassen, wobei das dann aber auch schon wieder modern ist (siehe Bilder auf Facebook), also eher eine interessante Ergänzung, kein traditionelles Training.
Gerade bezüglich des Bujinkan mit seiner immensen Freiheit im Tun kann ich immer nur raten, sich ein Dôjô mal anzusehen und am besten noch weitere (selbst wenn diese u.U. von vornherein nicht für das eigene regelmäßige Training infrage kommen), damit man überhaupt weiß, wo die mögliche Trainingsstätte innerhalb des Bujinkan in etwa angesiedelt ist. Möglicherweise bietet es sich sogar an, ein Training mit Gleichgesinnten im Heimatort durch kurze Lernreisen und Seminare zu ergänzen, falls das Dôjô vor Ort den eigenen Geschmack nicht treffen sollte (falls doch, umso besser).
Jein
und
Er hat immerhin den Titel Sôke, dass muss reichen.
Stilgründer und -erben graduieren sich in der Regel nicht selbst im eigenen Stil und das würde auch irgendwie keinen Sinn machen, da Lehrer und Schüler als ein und dieselbe Person stets denselben Wissensstand hätten.
In Gaijin-ryu oder Fake-ryu kommt das allerdings immer wieder vor, weil die Leute gar keine Ahnung haben von dem, was sie da so treiben, man graduiert sich also aus einer Ahnungslosigkeit heraus aber dafür sehr hoch.
Ich habe eine Idee, wie das physikalisch abgelaufen ist anhand des Videoclips, werde dazu aber nichts schreiben, für den fall, dass ich falsch liege.
Wie dem auch sei, die Heldengeschichten des - wohl psychisch recht angeschlagenen - Herrn sind schon vor vielen jahren völlig zerpflückt worden, u.a. auch in Foren für Veteranen, da er sich seine Medaillen und Uniformen wohl wild zusammengekauft hat, was dann zu völlig untypischen Kombinationen führte und diverse ECHTE Veteranen so gar nicht gut fanden.
Ich bin sie alle.
Es ist aber in der Tat so, dass dass Bujinkan dermaßen vielfältig an Geschmack und Qualität ist, dass ich zu jedem Punkt auch Ausnahmen nennen könnte (vielleicht sind diese Ausnahmen mittlerweile ja auch die Mehrheit).
Da es bis heute nahezu Jeder falsch ausspricht: Shidoshi müsste eigentlich Shidôshi oder Shidoushi geschrieben werden. Das ô/ou ist ein o wie in Ofen und keines wie in offen.
Mit dem 5. Dan haben die meisten auch ihre Shidôshi-Urkunde beantragt bzw. erhalten, bei Graden darunter konnte man (/kann man noch?) bei Bedarf ggf. eine Hilfslehrer-Urkunde erhalten.
Ja, das ist wieder einer der vielen Punkte, wo es selbst innerhalb des Bujinkan mehr als eine Meinung gibt. Manche reden von 15 Dan, Andere von nur 10 Dan, wobei der 10 dann noch um 5 Stufen in Form von Elementen (1. Erde, 2. Wasser 3. Feuer, 4. Wind, 5. Leere) ergänzt werden kann. Interessanterweise haben beide Parteien nicht ganz Unrecht. Dan heißt ja nun übersetzt "Stufe" und packt man auf ein 10stufiges Dan-System noch 5 Element-Stufen rauf, hat man irgendwie auch 15 Stufen, gleichzeitig aber eben auch 10 Stufen, von denen die 10. "lediglich" um 1 bis 5 Elemente ergänzt wird.
Geändert von shinken-shôbu (15-06-2021 um 08:16 Uhr) Grund: Schreibfehler
Ich habe da mal ne Frage:
Ich gehe jetzt mal vom Stil-ERBEN aus. Dieser trainiert sein lebenlang, ist gut, meistert alles und wird irgendwann mit dem (in diesem Fall: 15. Dan) graduiert. Jetzt wird er der Silerbe. Dann hat er doch noch immer den 15. Dan inne, oder gibt man den dann ab, weil man außerhalb der Graduierungslinie springt?
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Wow, Du stellst aber auch Fragen... .
Nachfolgend mal nur meine ganz individuelle Sicht, die nicht richtig sein muss.
1) Es gibt traditionelle Schulen, die neben dem klassischen Beurkundungssystem auch das Kyû-/Dan-System eingeführt haben oder sogar mehr über ihre modernen als klassischen Graduierungen reden und schreiben. Möglicherweise sind einige Schulen sogar ausschließlich auf Kyû und Dan umgestiegen aber da möchte ich als Nichtschüler besagter Schulen nicht versehentlich Falschinfos verbreiten. Grundsätzlich haben wir es bei Systemen mit einem Sôke eher mit klassischen, von Schule zu Schule nicht nur inhaltlich sondern teils auch namentlich voneinander abweichenden Inhalten und Graduierungen zu tun. Auch bezüglich der klassischen Graduierungen könnte man Deine Frage aber analog natürlich stellen.
2) Ein Sôke muss zunächst einmal ja nicht einmal zwingend die Kampfkunst jemals trainiert haben, der er als Oberhaupt vorsteht. Es gibt mehr als eine Schultradition, deren Sôke zwar politisch das alleinige Sagen hat aber wo trainingstechnisch eine ganz andere Person de facto führt (wenn auch grundsätzlich weisungsgebunden, vom Sôke "entlassbar" usw.).
3) Man kann als Sôke (kann ja schnell gehen, z.B. Krankheit und Tod des Vaters, man selbst ist noch Kind oder Jugendlicher) sicherlich im "eigenen" System graduierungsmäßig noch nicht ganz oder sogar noch lange nicht am Ende der Fahnenstange angekommen sein und weiterhin nach und nach weitere Graduierungen erlangen. In solch einem Fall wird man sicherlich zumindest anfangs nicht der Sôke und gleichzeitig auch noch höchster Lehrer der eigenen Schule sein. Ich persönlich würde ja sagen, wenn Jemand dann "nur" Sôke ist oder sein möchte, ist es interessant, welche Graduierung diese Person mal erreicht hat, nur spielt das für die Funktion als Sôke eine relativ kleine Rolle. Wird oder ist Jemand Sôke und gleichzeitig höchster Lehrer der Schule, ginge ich natürlich davon aus, dass diese Person auch das gesamte Repertoire gemeistert hat, auch wenn das wiederum keine Rolle spielt i.S.v. z.B. "ist Menkyo Kaiden in X-ryû" gegenüber "hat mal alles bis einschließlich Menkyo Kaiden in X-ryû durchlaufen". Der Sôke könnte bewusst auch nur "einfacher" Lehrer in seiner eigenen Schule bleiben, weil er z.B. erkennt, dass er technisch einfach nicht über ein gewisses Niveau kommen wird, ihm das Lehren absolut nicht liegt, er aus gesundheitlichen Gründen keine hohe Trainingsdichte offerieren könnte usw usf., ihm aber das bestmögliche Trainingsangebot und das Wohl der Schule umso mehr am Herzen liegen.
mal beispielhaft übertragen auf ein Restaurant:
Ein Restaurantbesitzer kann selbst der Chefkoch im eigenen Restaurant sein (und wüsste so in zweierlei Hinsicht, wovon er redet) aber genausogut könnte er ohne jede Kochbegabung sein (als Leiter des Ladens), dafür aber einen Chefkoch angestellt haben (als "technischen" Leiter), ohne dass er selbst dadurch plötzlich nicht mehr der Chef (Sôke) des Restaurants wäre. Trotz angestelltem Chefkoch könnte er natürlich auch selbst als normaler Koch in seiner Küche arbeiten.
4) Hatsumi sensei hat wohl in den einzelnen "Bujinkanschulen" selbst noch traditionelle Urkunden erhalten, erst selbst später dann im Bujinkan das Kyû-Dan-System angewandt. Insofern dürfte er keinerlei Dangrad im Bujinkan innehaben bzw. jemals erhalten haben, ist aber trotzdem die höchste Instanz bezüglich politischer Führung und Lehre (oder war dies, nachdem er alle 9 Schulen - alle bis auf eine, soweit mir bisher bekannt - bereits an diverse seiner Schüler weitergereicht hat. Möglicherweise treten diese "Weiterreichungen" auch erst nach seinem Tode in Kraft oder ab einem bestimmten Datum, kenne die genauen Wortlaute der entsprechenden Dokumente nicht).
Hi Schnueffler,
Ich denke nicht, dass die Soke ihre Dan-Grade " abgegeben" haben. Sie werden eben nur "Soke" genannt und gut is.
Viele Grüße
Stefan
@shinken-shôbu und @Stefan W:
Danke für eure Antworten. Das war eine Frage, die mir beim lesen des Fadens so in den Kopf gekommen ist.
Mein Englisch ist zu schlecht. Ich löse das physikalisch!
Ich kann dir sagen wie es beim Aikido (Aikikai) ist, da heißt der Soke allerdings Doshu.
Der Erbe dieses Titels wird überhaupt nicht graduiert, er heißt einfach bis zu seiner Ernennung "Waka Sensei" ist der Dojo-cho des Hombu Dojo, unterrichtet, und trainiert jeden Tag viele Stunden.
Ich bin nicht befugt, für oder über die Schule zu reden aber glücklicherweise sind diese Infos ja öffentlich einsehbar, von daher:
Es waren eher so um die 6 Jahre aber nach immerhin gerade einmal 4 Jahren(!) hatte er bereits alle Lehren der Schule gemeistert
und auch nach nur 6 Jahren als Europäer zum Sôke einer echten Koryû ernannt zu werden, dürfte bisher wohl recht einmalig sein.
(Quelle: https://de.hokushinittoryu.com/7-soke/, Hervorhebungen im Text von mir eingefügt)Als er [der spätere Ōtsuka Ryūnosuke] 2010 nach Japan zog, wurde er bald Schüler des Menkyo-Kaiden (höchste Meisterlizenz in einer Koryū) rangigen Shihan (Meister) der Hokushin Ittō-Ryū, Ōtsuka Yōichirō Taira no Masanori [...]
Im Juli 2013 wurde Ōtsuka Yōichirō von Chiba Hiroshi Taira no Masatane, dem 5. Sōke (Oberhaupt) der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō, zum Sōke der 6. Generation ernannt. Das Enbu (Vorführung), dass der Ernennung Ōtsuka Yōichirōs zum 6. Sōke vorausging, wurde von ihm zusammen mit Ōtsuka Ryūnosuke abgehalten, welcher zu diesem Zeitpunkt den Rang eines Chū-Mokuroku / Menkyo (Meisterlizenz) der Schule innehatte.
Außerdem ernannte der 6. Sōke im Oktober 2013 Ōtsuka Ryūnosuke zum Saikō-Shihan (höchsten Meister) der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō [...]
Am 12. Juli 2014 erlangte er durch die erreichte Meisterschaft aller Lehren der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō das Menkyo-Kaiden / Dai-Mokuroku, die höchste Meisterschafts-Lizenz
Am 26. März 2016 wurde Ōtsuka Ryūnosuke vom 6. Sōke Ōtsuka Yōichirō zusammen mit dem 5. Sōke Chiba Hiroshi offiziell zum 7. Sōke der Hokushin Ittō-Ryū Hyōhō ernannt.
Gerne.
Hatte es ungenau gelesen und den sechsten mit dem siebten soke verwechselt.
Innerhalb von dreieinhalb jahren höchster meister zu werden, ist ja aber auch gut.
Geändert von Kunoichi Girl (14-06-2021 um 23:47 Uhr)
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