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Thema: Make Aikido great again

  1. #106
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    Eigentlich wollte ich hier nur passiv mitlesen, da ich wenig Erfahrung mit Aikido habe, aber irgendwie muss ich jetzt doch ein wenig unqualifiziertes Zeug los werden.

    Die paar Aikidoka die ich kenne, betrachten sich allesamt als Pazifisten. Aikido ist für sie die maximal anwendbare Gewalt.
    Die zwei, die ich ein bisschen zum Spielen überreden konnte hatten beide das gleiche "Problem".

    Wenig bis keine Erfahrung mit Atemitechniken (Kick's & punches), daher auch keine "vernünftige" Deckung.
    Sie kamen beide mit Schwüngen und langen Angriffen (z.B. Schwinger) gut klar, mit kurzen Impulsen (z.B. Jab, snap-Kicks oder kurzer harter Riss am Gi) eher gar nicht.

    Beeindruckend fand ich die Hebel, wenn sie dann mal angesetzt werden konnten.

    Beeindruckt war ich im Waffenbereich (Bokken und Stock) da waren die beiden im Vergleich zu mir mächtig gut. Interessanterweise war den Pazifisten dann egal ob sie mich getötet hätten.

    Fazit für mich war und ist daher, dass Aikido eine gute Bewegungsschule ist und man als Addon dort einiges lernen könnte.
    Solange man jedoch auf "Gewalt" und Aggression komplett verzichtet, bleibt es Kampfkunst.

    Ist auch völlig legitim. Die Schule in der ich "Taiji" lerne, ist auch so drauf. Da ist selbst Tui-Shu schon zu aggressiv. - Deshalb für mich auch nur als Add-on geeignet.

    Was die SV angeht, jede sportliche Betätigung welche die Kraft und die Koordination verbessert, verbessert auch die Chancen in einer realen Situation. Ob man das deshalb (z.B. Tischtennis) als SV-tauglich beschreiben sollte, muss jeder für sich entscheiden. Für mich ist das schon ein bisschen Etikettenschwindel.

    Zum Thema MMA. Wer in einem festgelegten Rahmen erfolgreich sein möchte, sollte auch in diesem Rahmen trainieren.

    Aus meiner Sicht ist MMA z.Zt. die Königsklasse im unbewaffneten Bereich, nicht nur in sportlicher Hinsicht sonder auch mit Blick auf SV.
    Alles was dort trainiert wird, arbeitet mit hohem körperlichen und psychischem Druck. Eine bessere Vorbereitung auf die "reale" SV Situation ist aus meiner Sicht nicht machbar.

    Aber, es gibt tatsächlich Leute, die aus welchen Gründen auch immer keine Lust auf VK und Wettkampf haben.
    In meinem Fall ist es so, dass ich jetzt ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel habe und mittlerweile eher auf Verschleissminimierung, Gesundheit u.ä. achte.
    Es gibt also aus meiner Sicht Kampfkunst und Kampfkunst.

    Welches Verhältnis zwischen den "Polen" herrscht, liegt am System und am Übenden, schließlich gibt es ja auch noch "Cross-Training".

    Aber von Aikido (oder dem TaiJi dass ich lerne) zu erwarten, dass es SV oder MMA fähig sei, halte ich persönlich für völlig unrealistisch. Gewaltverzicht macht das schwer bis unmöglich.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  2. #107
    gast Gast

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    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    Ja ist er, er zeigt kein gutes Aikido. Seine Bewegungsqualität ist bescheiden und auch sonst überzeugt er mich nicht. Aber, das hat nur bedingt etwas damit zu tun, dass er in dem Kampf so schlecht abschneidet. Er zeigt von Sekunde 1, dass er den anderen nicht unter Druck setzt, dass er keine Gefahr auf welcher Ebene darstellt und hat einfach Null Ambitionen den anderen auch mal aktiv anzugehen. Mit diesen Vorausssetzungen würde jeder (egal welche KK/KS) einen auf die Ömme bekommen. Das ist das was ich weiter oben mit Mindset meinte.
    Leider dreht sich die Argumentation immer im Kreis.

    Wenn einer in einem Video auf die Mütze bekommt ist es nicht das System sondern der Typ. Es gibt ja so viele die so gut sind und die schon erzählt haben dass sie ja auch Typen mit Machete niedergerungen haben etc.

    Leider leider gibt es aber immer nur Erzählungen aber nie Videos, Beweise etc.

    Im besagten Video macht der Typ 13 (!) Jahre Aikido und hat eine eigene Schule. Ich gehe daher auch davon aus, dass er entsprechende Graduierungen besitzt. Daraus folgere ich: Entweder er ist nicht so schlecht oder der Aikidoverband sollte sich schämen so jemand zu gradieren / lehren zu lassen.

    Meine persönlich These ist ja er ist nicht schlecht sondern schaut nur schlecht aus weil es bei einem unkooperativen Partner halt leider leider nicht mehr so flutscht wie in der Demo:



    Edit: Am schönsten ist es ab Minute 6:36 wo der "Gegner" das Stöckchen greift, der "Verteidiger" dreht es ein wenig und der "Gegner" fliegt einmal durch den Raum... (Und wenn man genau hinschaut sieht man sogar wie er springt)
    Geändert von gast (14-05-2018 um 10:50 Uhr)

  3. #108
    Wong F. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Beeindruckend fand ich die Hebel, wenn sie dann mal angesetzt werden konnten.

    Beeindruckt war ich im Waffenbereich (Bokken und Stock) da waren die beiden im Vergleich zu mir mächtig gut.
    Man kann, was man übt.

    Interessanterweise war den Pazifisten dann egal ob sie mich getötet hätten.


    Fazit für mich war und ist daher, dass Aikido eine gute Bewegungsschule ist und man als Addon dort einiges lernen könnte.
    Solange man jedoch auf "Gewalt" und Aggression komplett verzichtet, bleibt es Kampfkunst.
    "Kampfkunst" bedeutet nicht, dass man generell auf Aggrssion verzichtet. Man sollte es, aber man muß es sich leisten können.

    Die Schule in der ich "Taiji" lerne, ist auch so drauf. Da ist selbst Tui-Shu schon zu aggressiv.
    Könnte darauf hindeuten, dass die Expertise fehlt. Für mich geht sowas gar nicht (mehr).

    Was die SV angeht, jede sportliche Betätigung welche die Kraft und die Koordination verbessert, verbessert auch die Chancen in einer realen Situation.
    Aber, es gibt tatsächlich Leute, die aus welchen Gründen auch immer keine Lust auf VK und Wettkampf haben.
    In meinem Fall ist es so, dass ich jetzt ein halbes Jahrhundert auf dem Buckel habe und mittlerweile eher auf Verschleissminimierung, Gesundheit u.ä. achte. Es gibt also aus meiner Sicht Kampfkunst und Kampfkunst.
    "Kampfkunst" ist der Begriff, er binhaltet die Pole, die Übung für den Kampf und die für die Gesundheit, die in einem gewissen Widerspruch zueinander stehen, vor allem dann, wenn die Ziele "von außen" kommen.

  4. #109
    Captain Kürbis Gast

    Standard

    Zitat Zitat von chris1982 Beitrag anzeigen
    Leider dreht sich die Argumentation immer im Kreis.

    Wenn einer in einem Video auf die Mütze bekommt ist es nicht das System sondern der Typ. Es gibt ja so viele die so gut sind und die schon erzählt haben dass sie ja auch Typen mit Machete niedergerungen haben etc.

    Leider leider gibt es aber immer nur Erzählungen aber nie Videos, Beweise etc.
    Ich glaube du verstehst mich falsch, ich habe ja mehrfach explizit darauf hingewiesen was Aikido leisten kann und was nicht. Ich habe desweiteren versucht darzustellen (wenn auch nur sehr kurz), dass ein guter Aikidoka nicht zwangsläufig ein guter "Kämpfer" sein muss. Ich verstehe die "Kritik" an Aikido sehr gut, Aikido ist kein Wettkampfsystem oder SV System, dass diese Fähigkeiten explizit trainiert. Dennoch trainiert man im Aikido Dinge die einen bei solchen Situationen helfen können. Man kann Aikido aber auch jahrelang üben, eine tolle Bewegungsqualität usw. entwickeln und nichts davon in einer "Konfrontation" umsetzen können. Worauf ich hinaus will, ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass es nur an dem Menschen liegt, der ist aber ein wesentlicher Faktor der nicht außen vor gelassen werden darf. Das ist insbesondere bei dem hier zur Diskusion stehenden Video augenscheinlich. Der Herr aus dem Video hat aber auch ganz offensichtlich in seinem Training nie gelernt mit einer entsprechenden Situation umzugehen und ja, das liegt auch an der Art und Weise wie Aikido (wie ich es kenne) geübt wird. Aber das stellt ja auch niemand in Abrede. Aikido will kein Kampfsport sein und kein SV System, sondern andere Dinge trainieren. Punkt. Die Leistung, das was man im Aikido übt auch in einem Konflitk anwenden zu können, muss das Individuum selbst erbringen.

    Das dieser Transfer häufig genug nicht geleistet werden kann liegt an unterschiedlichen Dingen, maßgeblich aber mMn daran, dass viele Menschen keine Ahnung davon haben wie es dann (wenn es mal etwas heftiger zugeht) abgeht und total baff sind, dass das was auf der Matte so super klappt, auf ein Mal nicht mehr so funktioniert wie sie es gewohnt sind. Du lernst im Aikido halt nicht mit echter Aggresion umzugehen. Warum auch? Aikido (und jetzt wiederhole ich mich) ist eine Kampfkunst und keine SV! Wenn ich das lernen will, muss ich für mich selber probieren und testen usw. und dann merkt man recht schnell, was von dem Gelernten funktioniert und für einen persönlich tauglich ist und was nicht. Das sieht dann aber deutlich anders aus als auf den Videos. Ist es nun deutlicher geworden?

    Und zu den Beweisen: ich bin dem etwas überdrüssig. Ich kann dir nur von meinen Erfahrungen berichten (was ich ja schon getan habe, wenn du das nicht glaubst, dann kann ich dir nicht helfen), ich erörter dir, wenn du das möchtest, auch gerne einige der Situationen per PN, habe aber kein Interesse an öffentlicher Selbstdarstellung.

    Edit: Okay, das nervt, wenn jemand nen Tip für mich hat warum es mir beim Absenden immer die Formatierung zerschießt und wie ich das ändern kann, gerne ne PN, ich würde mich sehr freuen!

  5. #110
    Wong F. Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen

    Edit: Okay, das nervt, wenn jemand nen Tip für mich hat warum es mir beim Absenden immer die Formatierung zerschießt und wie ich das ändern kann, gerne ne PN, ich würde mich sehr freuen!
    Lange Beiträge entweder im Textprogramm vorbereiten, oder vor "Absenden" das geschriebene kopieren, ggf. neu einloggen, dann einfügen und absenden.

    Oder Häckchen setzen bei "eingeloggt bleiben", das müßte eigentlich auch gehen.

  6. #111
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    Es ist ein Typisches Aikido Demo Video, wo einer sich dauerhaft gegen 2,3,4 leute behauptet. Das ist schön anzuschauen, aber weit von der Realität entfernt.

    Aikido hat das gleiche Problem wie *Ing *ung, viel Philosophie, Theorie,toll aussehende Demos und große Meister die fantastische Sachen können. Aber hinter dem Ganzen steckt viel weniger Substanz als es beworben wird, zumindest was dem kämpferischen Teil betrifft.
    Aikido wird als SV tauglich beworben, wenn aber einer wie Rokas das hinterfragt und austestet, wird gesagt das es an der Person liegt, er das System nicht verstanden hat und sogar das Aikido ja gar nich für den Kampf gedacht ist.

    Ja was denn jetzt.. kann man damit kämpfen oder nicht ? oder erst nach 30 Jahren Training ? oder nur auf der Matte und Sonnenschein ? oder nur wenn der Gegner mitmacht ?

    Was unterscheidet Aikido dann noch vom Taibo oder Yoga, zumindest was das Kämpfen angeht nicht mehr viel.

    Es gibt bestimmt leute die sich mit Aikido behaupten können, es sind aber sehr wenige und die meisten von denen haben Erfahrung in anderen KK/KS. Und die, die es nicht können verstecken sich hinter dem Hype/den Titeln/Ausreden, sowas fällt auf und macht natürlich misstrauisch.

  7. #112
    gast Gast

    Standard

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    Ich glaube du verstehst mich falsch, ich habe ja mehrfach explizit darauf hingewiesen was Aikido leisten kann und was nicht. Ich habe desweiteren versucht darzustellen (wenn auch nur sehr kurz), dass ein guter Aikidoka nicht zwangsläufig ein guter "Kämpfer" sein muss. Ich verstehe die "Kritik" an Aikido sehr gut, Aikido ist kein Wettkampfsystem oder SV System, dass diese Fähigkeiten explizit trainiert. Dennoch trainiert man im Aikido Dinge die einen bei solchen Situationen helfen können. Man kann Aikido aber auch jahrelang üben, eine tolle Bewegungsqualität usw. entwickeln und nichts davon in einer "Konfrontation" umsetzen können. Worauf ich hinaus will, ich bin weit davon entfernt zu sagen, dass es nur an dem Menschen liegt, der ist aber ein wesentlicher Faktor der nicht außen vor gelassen werden darf. Das ist insbesondere bei dem hier zur Diskusion stehenden Video augenscheinlich. Der Herr aus dem Video hat aber auch ganz offensichtlich in seinem Training nie gelernt mit einer entsprechenden Situation umzugehen und ja, das liegt auch an der Art und Weise wie Aikido (wie ich es kenne) geübt wird. Aber das stellt ja auch niemand in Abrede. Aikido will kein Kampfsport sein und kein SV System, sondern andere Dinge trainieren. Punkt. Die Leistung, das was man im Aikido übt auch in einem Konflitk anwenden zu können, muss das Individuum selbst erbringen.
    Damit gehe ich 100% D'Accord!

    @ Zerschießen der Schrift: Evtl. englische Sprache eingestellt bei den Einstellungen?

  8. #113
    Wong F. Gast

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    Zitat Zitat von Lampe Beitrag anzeigen

    Ja was denn jetzt.. kann man damit kämpfen oder nicht ? oder erst nach 30 Jahren Training ? oder nur auf der Matte und Sonnenschein ? oder nur wenn der Gegner mitmacht ?
    Lampe. Ne Leuchte biste nicht, was? Das haben wir jetzt drei mal durch, und jetzt kommst du und machst die 4. Runde auf. Niemand zwingt die, Aikido zu üben!

  9. #114
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    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    Aikido ist kein Wettkampfsystem oder SV System, dass diese Fähigkeiten explizit trainiert. Dennoch trainiert man im Aikido Dinge die einen bei solchen Situationen helfen können. Man kann Aikido aber auch jahrelang üben, eine tolle Bewegungsqualität usw. entwickeln und nichts davon in einer "Konfrontation" umsetzen können.
    ...
    in seinem Training nie gelernt mit einer entsprechenden Situation umzugehen und ja, das liegt auch an der Art und Weise wie Aikido (wie ich es kenne) geübt wird.
    ...
    dass viele Menschen keine Ahnung davon haben wie es dann (wenn es mal etwas heftiger zugeht) abgeht und total baff sind, dass das was auf der Matte so super klappt, auf ein Mal nicht mehr so funktioniert wie sie es gewohnt sind. Du lernst im Aikido halt nicht mit echter Aggresion umzugehen.
    Aber ist es dann überhaupt noch eine Kampfkunst wenn alles wichtige den Kampf betreffend weggelassen wird? Oder würdest du auch Tae Bo oder andere Bewegungssportarten in denen "Kampftechniken" vorkommen als Kampfkunst bezeichnen? Für mich klingt das so, als würde sich jemand als Fußballspieler bezeichen nur weil er ab und zu mit einem Ball auf ein leeres Tor schießt.
    “Das ist zwar peinlich, aber man darf ja wohl noch rumprobieren.”
    - Evolution

  10. #115
    Gast Gast

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    Zitat Zitat von DatOlli Beitrag anzeigen
    Aber von Aikido (oder dem TaiJi dass ich lerne) zu erwarten, dass es SV oder MMA fähig sei, halte ich persönlich für völlig unrealistisch. Gewaltverzicht macht das schwer bis unmöglich.
    Immer wieder interessant, das Thema Aikido und Gewalt.
    Der Begründer des Aikido hat eigentlich nie Gewaltverzicht propagiert, in der Form dass man auf Effektivität der Techniken verzichten müsste, und er war sicher nicht das, was man heut einen Pazifisten nennen ürde.
    Man kann das was er unter Budo verstanden hat, eigentlich auch nur nachvollziehen, wenn man Aikido als Kampfkunst versteht, die das Potential zum Verletzen von Gegnern beinhaltet.
    Ob man es zu einer effektiven Kampfkunst machen kann oder nicht, liegt daran ob man zum Kern der Sache vordringt der unter mehreren Schichten von Verständnisproblemen verborgen ist, zum Beispiel ob man Hebeltechniken als Misogi zum entstauben der Handgelenke übt, oder ob man versteht dass man dabei u.a. Eintrittswinkel für Atemi oder Waffenanwendungen übt, dass Übungstechniken für Richtungen oder "Vektoren" (wie Ellis Amdur z.B. sagt) stehen, und ob man ein mindset entwickelt mit dem man die Aussage "Aikido ist Irirmi und Atemi", oder "Aikido ist das Studium von Intent" umsetzen kann, ob man den Sinn eines Systems von aufeinander aufbauenden Übungsmethoden wie go no geiko, ju no geiko und ryu no geiko versteht, und vieles mehr.
    Mittlerweile haben sich auch bestimmte Dinge etabliert, die es eben noch schwieriger machen.
    SV ist eine Sache, MMA doch wieder eine ganz andere Welt.
    Geändert von Gast (14-05-2018 um 14:20 Uhr) Grund: editieren der Umlaute

  11. #116
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    Zitat Zitat von Wong F. Beitrag anzeigen

    ..."Kampfkunst" bedeutet nicht, dass man generell auf Aggrssion verzichtet. Man sollte es, aber man muß es sich leisten können....

    ...Könnte darauf hindeuten, dass die Expertise fehlt. Für mich geht sowas gar nicht (mehr)....

    ..."Kampfkunst" ist der Begriff, er beinhaltet die Pole, die Übung für den Kampf und die für die Gesundheit, die in einem gewissen Widerspruch zueinander stehen, vor allem dann, wenn die Ziele "von außen" kommen.
    Hmm, für mich sollte eine KK Gewaltkompetenz vermitteln. Aber ich habe mittlerweile verstanden dass die Bandbreite zwischen den Polen Kampf und Kunst sehr weit, und das meine Ansicht nicht relevant, ist.

    Jemand fragte vorhin ob TaeBo nun auch eine KK sei. Mittlerweile würde ich das nicht mehr kategorisch ablehnen, allerdings haben die anderen (z.B. TJ) immerhin eine zum Thema passende Philosophie. Ist aber dann auch das Unterscheidungsmerkmal.
    Die Kampfanwendung in der "breiten Masse" dürfte ähnlich sein. Wobei TaeBo ja auch ein paar Attribute schult.

    Mit Expertise meinst du vmtl. Gewaltkompetenz. Die ist meiner Ansicht nach bei Ihm (meinem Formentrainer) nicht einmal im Ansatz vorhanden. Da ich von ihm nur die Form lernen möchte, ist das für mich i.O..

    Meinst du mit Zielen, "die von außen kommen" Zielsetzungen die in dem jeweiligen System nicht präsent sind / waren?
    Also z.B. VK Wettkampf im Aikido. Also Zielsetzungen die von außen an das System herangetragen werden?
    Falls so gemeint, stimme ich dir zu.

    So, muss auch mal für mein Geld arbeiten


    Liebe Grüße
    DatOlli

  12. #117
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    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Immer wieder interessant, das Thema Aikido und Gewalt.
    Der Begründer des Aikido hat eigentlich nie Gewaltverzicht propagiert, in der Form dass man auf Effektivität der Techniken verzichten müsste, und er war sicher nicht das, was man heut einen Pazifisten nennen ürde.
    Man kann das was er unter Budo verstanden hat, eigentlich auch nur nachvollziehen, wenn man Aikido als Kampfkunst versteht, die das Potential zum Verletzen von Gegnern beinhaltet.
    Ob man es zu einer effektiven Kampfkunst machen kann oder nicht, liegt daran ob man zum Kern der Sache vordringt der unter mehreren Schichten von Verständnisproblemen verborgen ist, zum Beispiel ob man Hebeltechniken als Misogi zum entstauben der Handgelenke übt, oder ob man versteht dass man dabei u.a. Eintrittswinkel für Atemi oder Waffenanwendungen übt, dass Übungstechniken für Richtungen oder "Vektoren" (wie Ellis Amdur z.B. sagt) stehen, und ob man ein mindset entwickelt mit dem man die Aussage "Aikido ist Irirmi und Atemi", oder "Aikido ist das Studium von Intent" umsetzen kann, ob man den Sinn eines Systems von aufeinander aufbauenden Übungsmethoden wie go no geiko, ju no geiko und ryu no geiko versteht, und vieles mehr.
    Mittlerweile haben sich auch bestimmte Dinge etabliert, die es eben noch schwieriger machen.
    SV ist eine Sache, MMA doch wieder eine ganz andere Welt.
    Ja nun, so ziemlich jedes heute noch praktizierte "traditionelle" System hatte mal einen "Überleben-im-Kampf-Aspekt" auch das von mir stellvertretend kritisierte TJ. Es gibt mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit im TJ ebenso wie im Aikido (oder oder oder bitte System hier einsetzen) Leute die damit um Ihr Leben gekämpft und auch überlebt haben.

    Allerdings wird in der Masse das unterrichtet, was die Masse erwartet.

    Du schriebst: "...dass man dabei u.a. Eintrittswinkel für Atemi oder Waffenanwendungen übt,...".

    Das ist ebenfalls ähnlich wie das was ich im TJ beobachte. Da ist guter Stoff drin. Aber kaum einen interessiert es. Das auch scheinbar seit Jahrzehnten.
    Da es kaum einen interessiert, wird es auch nicht vermittelt und aus Kampfkunst wird Kunst, die einst einen Kampfbezug hatte. - Das kann man jetzt schade finden oder auch nicht. - Mir ist es mittlerweile egal.

    Nahezu keine KK hat etwas, das andere in ähnlicher oder gleicher Form nicht auch hätten. So what, da kann man sich doch holen was einem fehlt.
    Wenn man mehr dazu holen muss, als man schon hat, dann kann man eventuell auch direkt das (Schwerpunkt-) System wechseln.

    Man kann natürlich auch um den Erhalt des kämpferischen Aspekts kämpfen. Wie es aus meiner Sicht, z.B. Rambat tut. Ist aber u.U. enorm anstrengend und kräftezehrend.

    "SV ist eine Sache, MMA doch wieder eine ganz andere Welt". Sehe ich ähnlich. Für mich inkludiert MMA die SV. Quasi ganz von selbst und nebenbei. Allerdings kenne ich kein SV-System (kann es natürlich trotzdem geben), dass seine Probanden ausreichend auf einen MMA-Kampf vorbereitet.

    Liebe Grüße
    DatOlli

  13. #118
    Narexis Gast

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    Zitat Zitat von FireFlea Beitrag anzeigen
    Es gibt 'Splittergruppen', z.B. Hatenkai Aikido. Auf dem Channel findest Du noch mehr
    Vielen Dank! Werde mir in einer ruhigen Minute noch ein paar weitere Videos anschauen.

    (So weit ging es bei mir bzw. meiner Frage noch nicht einmal (also Richtung Sparring usw.).
    Jetzt drängt sich mir die nächste Frage auf, da ich es nicht nur mit "meinem" Verständnis betrachten will: Gehören die (offensiven) Schläge und Tritte denn auch zum Aikido (im weitesten Sinne) oder dient das eher dazu, es irgendwie zu Situationen kommen zu lassen, in denen man mit Aikido arbeiten kann?)

    Ich hab halt auch einfach viel zu wenig Ahnung, um mich über das Thema aus Sicht des Aikidos auszulassen oder anzunehmen, dass das, was ich als Aikido kennengelernt habe und mir verkauft wurde, auch wirklich stimmt .

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    1) [...]
    Darum ging’s mir eigentlich nicht einmal, ich hab nur die ganzen Aussagen und Werbung auf der einen Seite und auf der anderen Seite reicht dann eine Ausbildung nicht, wie sie vermutlich >90% der Trainierenden selbst nie durchlaufen werden. (Der Kritik an der Person, deren Bedeutung für das Bild usw. möchte ich nicht einmal widersprechen .)

    Ich hab da allerdings auch teilweise die Menschen im Kopf, die mir dementsprechendes Zeug erklärt haben - eine wirklich gute Bewegungsqualität hatten und deren Aikido (zumindest auf mich als „Fachfremden“) einen ganz ordentlichen Eindruck gemacht hat und ich auch als weit besser als in seinen Videos bezeichnen würde -, die der festen Überzeugung waren - es auch so vermittelt bzw. es als mögliches Ziel des Trainings gesehen haben - und dann häufig nicht einmal mit einem unkooperativen Partner (ohne schlagen, treten,... einfach nur dagegenhalten, bewegen und ohne aktiven Griffkampf, ruckartiges Reißen (usw.)) zurechtkamen. Da ich gleichzeitig von den Personen auch viel gelernt habe, mir tolle Wege aufgezeigt wurden und tatsächlich einige Dinge auch in mein Spiel übertragen habe, tue ich mir da doch ziemlich schwer, sie einfach als zu schlecht zu bezeichnen und doch habe ich gleichzeitig noch nie so starke Differenzen zwischen Glauben/Überzeugung, Versprechen oder Aussagen den Trainierenden gegenüber und dem „unkooperativen Test“ erlebt.

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    Aber Aikido schult (bei ernsthafte Training mit guten Partnern) Fähigkeiten die in ein solches Setting implementiert bzw. für solche Auseinandersetzungen genutzt werden können. Das sieht natürlich deutlich anders aus als auf der Matte, aber die Kernprinzipien funktionieren wunderbar.
    Wärst Du so nett, mir zu sagen, was die Kernprinzipien des Aikidos sind? Ich würde mich da lieber auf Dein/Euer Wissen verlassen, als mit meinem falsch zu liegen .

    Ich habe viele sehr differenzierte Meinungen kennengelernt und auch hier im Faden wurde viel geschrieben, was ich so ohne die geringsten Bedenken übernehmen/unterschreiben würde. (Habe gleichzeitig noch ein paar interessante (historische) Infos usw. mitgenommen .)

    Ich geh mich nachher mal in einem Dojo vorstellen, das auch wieder von der SV schreibt. Mir wurde dann beim Anruf auf die Frage nach der „Zielsetzung“ des Trainings und der Gruppe auch gesagt (ohne Nachfrage meinerseits), dass man sich damit bspw. verteidigen kann und auf Nachfrage, was er damit meine, kamen dann als Beispiele: Wenn man in der Bar angegriffen oder in der Unterführung ausgeraubt werden soll - also verdammt hohe Ansprüche . Ich hoffe auf einen interessanten Blick über den Tellerrand und ein tolles Training - wobei mich das mit der aufgestellten Behauptung eigentlich nur am Rande interessiert und ich einfach mal wieder gerne etwas den Horizont erweitern würde, solange ich noch in der Ecke bin und die Gruppe macht einen guten Eindruck, die Trainer wirken kompetent, nett und haben höhere Graduierungen. Mir wurde schon gesagt, dass wir danach gerne noch zusammensitzen und uns austauschen können . Vielleicht finde ich ja dort den Aikidoka, der das hält, was er mir am Telefon genannt hat .

    (Ist momentan auch eine sehr willkommene Abwechslung und wird sicherlich spaßig, während ich mich komplett blamiere .)

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    Wenn Leute Aikido als das optimale SV System oder den alles dominierenden Kampfsport verkaufen, dann ist das natürlich Quatsch und verspricht Menschen Dinge die einfach falsch sind. Mit Aikido geht eine ganze Menge romantischer Ideen und Ideologien einher die bei manchen Leuten auf fruchtbaren Boden fallen, das ist glaube ich aber weniger das Problem von Aikido, also von den Leuten die es an den Mann bringen wollen. Das ändert aber nichts daran, dass Aikido Dinge schult die helfen, wenn man mal in eine scheiß Situation kommt. Dazu bedarf es aber auch ein ehrliches Bewusstsein über die eigenen Fähigkeiten und für den Unterschied Matte/Draußen.
    Das wäre/ist z. B. auch meine Meinung .
    (Da ich auch genug Kämpfer kenne, die teilweise (auf unterschiedlichen Ebenen) vom Aikido profitiert haben oder es sogar noch „nebenher“ betreiben, hab ich da auch ein paar Ansprechpartner. Nur haben die regelmäßig einen ziemlich dicken Hals, wenn sie mit diversen Versprechen oder Ausführungen konfrontiert werden oder mal wieder jemand „Werbung“ macht (und die kämpfen auch (nach eigener Aussage) nicht mit Aikido) - da würde ich auch nicht empfehlen, es einfach auf die Person zu schieben .)

    Zitat Zitat von Captain Kürbis Beitrag anzeigen
    [...] ich habe ja mehrfach explizit darauf hingewiesen was Aikido leisten kann und was nicht.
    [...]
    . (zum ganzen Post).

    Zitat Zitat von Inryoku Beitrag anzeigen
    Ob man es zu einer effektiven Kampfkunst machen kann oder nicht, liegt daran ob man zum Kern der Sache vordringt der unter mehreren Schichten von Verständnisproblemen verborgen ist[.]
    Gibt’s denn (bei uns oder auch generell) noch Ansprechpartner, wenn man dieses Aikido gerne mal kennenlernen würde?

    LG

    Vom Tablet gesendet.

  14. #119
    Johnny99 Gast

    Standard

    Habe ja zumindest bis vor kurzem Aikido gemacht. Ich denke Aikido bietet schon einiges und sei es nur Fallschule (hatte ichnim Judo damals schon, konnte ich dann im Aikido wieder auffrischen), Beweglichkeit, man lernt was über Distanzen und Hebel. Das kann einem sicher alles in einer SV-Situation helfen. Wenn ich aber mal von mir ausgehe so hatte ich meine letzte Auseinandersetzung auf der Straße vor ca. 20 Jahren (und damals konnte ich "nur" Judo), danach nur einige Male knapp dran vorbeigeschlittert und hoffe das bleibt auch so. Sollte es aber soweit kommen würde ich wohl eher auf das Setzen was ich im Kickboxen gelernt habe oder aus meinen aktiven Judozeiten noch so weiß bzw. auf das was ich gerade so im BJJ lerne. Ich habe FÜR MICH den Eindruck gewonnen das vieles im Aikido zwar gut aussieht aber in der Praxis nicht realistisch anzuwenden/zu kompliziert ist.
    Nun gestehe ich gerne das ich trotz einiger Jahre Training (die mir auch Spaß gemacht haben) wohl nie ein guter Aikidoka war, bin nie so richtig mit den Techniken klar gekommen, da lag/liegen mir Judo, Kickboxen und tendenziell auch BJJ (was ich bisher mitbekommen habe) einfach mehr. Mag bei anderen durchaus anders aussehen, mein Trainer zB hat auch gelegentlich demonstriert sich gegen einen anstürmenden Gegner zu verteidigen (und der Angreifer aus der Gruppe hat nicht zurückgezogen oder sich freiwillig fallen lassen sondern ernsthaft versucht den Trainer umzureißen. Vielleicht kann er sich tatsächlich aus einer Situation mit seinem Aikido befreien, ich weiß es nicht …


    In meiner ersten Kickboxstunde (da hatte ich schon einige Monate Aikido hinter mir) habe ich meinem Trainer mit Pratzen gegenübergestanden und er hat einige Techniken demonstriert. Die waren so schnell und präzise das ich bezweifelt habe das mir mein Aikido IRGENDWAS nützen würde sollte ich so jemandem mal auf der Straße gegenüberstehen (ok, zugegeben, gegen ihn würde ich vermutlich IMMER den kürzeren ziehen aber ich glaube es ist klar was ich sagen will ).
    Insofern @Narexis: Ich würde es klasse finden wenn du das mit dem Aikido-Training durchziehen und hier von deinen Erfahrungen berichten würdest ...

  15. #120
    Captain Kürbis Gast

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    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Wärst Du so nett, mir zu sagen, was die Kernprinzipien des Aikidos sind? Ich würde mich da lieber auf Dein/Euer Wissen verlassen, als mit meinem falsch zu liegen .
    Inryoku hat da in seinem Post ja schon anklingen lassen, dass Irimi und Atemi zentral sind. Das würde ich von meinem jetzigen Standpunkt aus unterschreiben. Aber eben auch ein spezifisches Mindset (mein Lehrer spricht immer vom "vorwärts denken") mit dem man in so eine Situation rein geht. Es gibt meiner Meinung nach (und das habe ich in dieser Deutlichkeit erst bei einem Schüler von Asai gelernt) keine Passivität im Aikido. Aber auch das ist etwas das man sich bewusst machen muss, da es auch schon im Üben grundsätzlich die Dynamik zwischen Uke und Nage verändert.

    Zitat Zitat von Narexis Beitrag anzeigen
    Ich geh mich nachher mal in einem Dojo vorstellen, das auch wieder von der SV schreibt. Mir wurde dann beim Anruf auf die Frage nach der „Zielsetzung“ des Trainings und der Gruppe auch gesagt (ohne Nachfrage meinerseits), dass man sich damit bspw. verteidigen kann und auf Nachfrage, was er damit meine, kamen dann als Beispiele: Wenn man in der Bar angegriffen oder in der Unterführung ausgeraubt werden soll - also verdammt hohe Ansprüche . Ich hoffe auf einen interessanten Blick über den Tellerrand und ein tolles Training - wobei mich das mit der aufgestellten Behauptung eigentlich nur am Rande interessiert und ich einfach mal wieder gerne etwas den Horizont erweitern würde, solange ich noch in der Ecke bin und die Gruppe macht einen guten Eindruck, die Trainer wirken kompetent, nett und haben höhere Graduierungen. Mir wurde schon gesagt, dass wir danach gerne noch zusammensitzen und uns austauschen können . Vielleicht finde ich ja dort den Aikidoka, der das hält, was er mir am Telefon genannt hat .
    Ja sehr cool, berichte mal wie es lief! Bin gespannt auf deine Eindrücke und deine Einschätzung.

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