Ich kenn mich mit Wirtschaftswissenschaften nicht so aus, aber eventuell sind die Gesetzmäßigkeiten des Vermögensaufbaus (der Teufel scheißt auf den größten Haufen?) durch ...(was entspricht in dem Bild der Trainingsbelastung?), nicht die gleichen, wie die des Kraftaufbaus durch Krafttraining.
Aus dem Bereich des Krafttrainings kenne ich den Begriff des "genetischen Potentials" als eine obere Grenze, dessen, was einem Individuum möglich ist, zu erreichen.
Dieser Grenze nähert man sich eher asymptotisch an, als linear.
=>Je weiter die aktuelle Kraft oder Muskelentwicklung von dieser Grenze entfernt ist, desto leichter und mit weniger Aufwand baut man auf.
Kann natürlich sein, dass wir aneinander vorbeireden und Du unter "Grundkraft" dieses genetische Potential meinst, und ich die Kraft, die halt jemand aufgrund normaler Alltagsbelastungen zu entwickeln in der Lage ist.
Zudem ging es um relative Steigerungen.
Ein Hartz IV-Empfänger könnte eventuell durch entsprechende Maßnahmen sein Einkommen leichter verfünffachen als ein Bundestagsabgeordneter auch wenn er dann absolut gesehen immer noch nur einen Bruchteil von diesem bekommt.
Keine Ahnung, ich habe noch nie einen Fuß in ein Kieserstudio gesetzt und kann mir daher recht wenig unter dem durchschnittlichen Trainierenden vorstellen.
Aus den Filmchen, die ich im Internet gefunden habe, würde ich auf den unteren einstelligen Bereich schließen.
Insbesondere, wenn die in der Art und Weise ausgeführt werden, wie von Kieser propagiert.
In welcher Hinsicht "genug"?
Mir fallen da zwei Aspekte ein:
1.) In der vorliegenden Diskussion ging es ja um das Potential relativer Veränderungen.
Also wenn jemand einen Klimmzug schafft, ist das IMO wenig genug, für das Potential, diese Anzahl zu verfünffachen.
Wenn jemand 12 Klimmzüge schafft, wird es schwer.
2.) Eventuell bezieht sich das "genug" auf die Trainingsbelastung bei einem 1-Satz-Training und der dadurch gesetzte Reiz.
Wir sprechen hier ja von Kieser-Training.
Dabei wählt man nach meiner Erinnerung das Gewicht so, dass eine Spannungsdauer (TUT) zwischen 60s (80s?) und 120s bis zum relativen Muskelversagen möglich ist.
(
Edit:ich hab nachgeschaut, als Richtwert werden 90s bis 120s empfohlen.)
Nach der dahinterstehenden Theorie ist das die Belastungsdauer (und entsprechend Höhe) die für Hypertrophie eines durchschnittlichen Menschen optimal ist.
Jemand, der also keine neun 10s-Wiederholungen (freie) Klimmzüge schafft, wird nach der Kiesermethode eher keine (freien) Klimmzüge machen.
Der hier macht vier Wiederholungen in ca. 19s, d.h. für 90s TUT müsste er in der Geschwindigkeit 18 bis 19 machen oder eben die Geschwindkeit reduzieren:
https://www.youtube.com/watch?v=6xr-6Fh7Olg
wenn er dann 120s Klimmziehen kann (oder 25 Stück in der Geschwindigkeit im Video), dann darf er das Gewicht um 5% erhöhen.
Es ging bei dem Hinweis auf Klimmzüge und Dips darum, dass man da nicht nur Isolationsübungen machen kann, sondern auch Mehrgelenksübungen.
Wer zu wenig Klimmzüge schafft, kann Frontziehen machen, oder Rudern.
Ich war mal in einer Billigvariante von Kieser, da gab es eine Maschine, die unterstützte Klimmzüge ermöglichte. Da kniet man dann auf so einer beweglichen Plattform, die auf der anderen Seite durch varierbare Gewichte hochgedrückt wird.
Einen Unterschied wozu und in welcher Hinsicht?
Ich glaube tatsächlich, dass "jemand wie Period" (falls damit ein relativ austrainierter Athlet gemeint sein sollte) die gleiche prozentuale Steigerung seiner Maximalleistung nur unter höherem Aufwand gelingt, verglichen mit jemandem im zweiten Trainingsjahr, wenn überhaupt.
Der Hormonstatus ist natürlich eine Variable, die möglichst kontrolliert werden sollte, wenn man den Einfluss von einer Trainingsmethode auf die Kraftsteigerung ermitteln will.
Einen Unterschied wozu und in welcher Hinsicht?
Auch bei jemandem, der mit durchschnittlicher Statur 8 x 50kg an der Beinpresse als Maximaleistung schafft und keine Erkrankungen oder Behinderungen aufweist, würde ich ein höheres proportionales Steigerungspotential zugestehen, als jemand, der 23 x 600 bewegt.
Oder glaubst Du, dass die (mögliche) Kraftsteigerung der vorhandenen Kraft proportional sei?